Menü schließen




20.10.2020 | 05:50

Deutsche Bank, Grenke, B-A-L Germany: Wer startet die Erholungs-Rallye?

  • Investments
  • Finanzierung
  • Bank
Bildquelle: pixabay.com

Die Aufwärtsbewegung an den Börsen scheint nicht abzuebben. Umfragen unter Anlegern lassen eine Häufung der Worte „alternativlos“ oder „Notenbank-Liquidität“ erkennen. Zwei wichtige Gründe die in der Tat für die Investition in Dividendenpapiere sprechen. Die Wertpapieranlage in Aktien ist sogar in den letzten 3 Jahren wieder unter den Privatanlegern in Mode gekommen. Nicht nur Fondssparpläne, sondern auch die direkte Investition in Aktien erfreut sich wieder großer Beliebtheit. Die starken Kursbewegungen bei Technologieaktien wird zu einem Großenteil auf die Aktionen der heranwachsenden Generation zurückgeführt, weil diese mit den Technologien am meisten Berührungspunkte haben und der Identifikationsgrad so stark ist, dass es bis die private Vermögensanlage vordringt. Aber auch in der größten Hausse der letzten 15 Jahre gibt es Titel die noch weit zurückgeblieben sind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Mario Hose
ISIN: DE000A2NBN90 , DE0005140008 , DE000A161N30

Deutsche Bank – Skandale und Umstrukturierungen belasten mittelfristig

WKN: 514000 ISIN: DE0005140008 Ticker-Symbol: DBK
Die Deutsche Bank AG ist der größte Bankenkonzern in Deutschland und zählt weltweit zu den führenden Finanzdienstleistern. Kurz vor dem Lehman-Crash in 2007 erreichte die Bank mit knapp 95,00 EUR ihr All-Time-High. Dann häuften sich Skandale über Skandale und zusammen mit der Finanzkrise und dem folgenden Führungschaos drückte es den Kurs um über 90% nach unten.

Von Niveaus um die 6,00 EUR startete das mittlerweile sehr kleine DAX-Mitglied mit nur noch 16 Mrd. EUR Marktkapitalisierung eine spürbare Erholung auf knapp unter 8,00 EUR, den Neuinvestor wird es freuen, der Altaktionär spürt diese Erholung gar nicht. Die oftmals diskutierte Fusion mit der Commerzbank kam dann doch nie zustande, heute ist die größte deutsche Geschäftsbank eben noch systemrelevant und baut sich in ihrer Struktur trotzdem immer weiter nach unten. Bankdienstleistungen werden mehr denn je gebraucht, allerdings sind verschiedene Fintechs heute spezialisierter und unkomplizierter, sie erledigen die Bedürfnisse der Kunden viel schneller und zielgerechter.

Große Banken verlieren ihren Status der Unverzichtbarkeit damit immer mehr, abzulesen ist das auch an der Anzahl der noch verbleibenden Geschäftsstellen. Nimmt man größere Städte aus der Betrachtung heraus sind bereits 60% aller Filialen deutschen Banken verschwunden. Es sieht so aus, dass diese schleichende Ausdünnung von Präsenz und Service so weitergehen wird. Da es unter diesen Restrukturierungszwängen lange Zeit keine Gewinnsprünge geben wird, bleibt ein Investment in Banken speziell auch in die Deutsche Bank trotz eines historisch niedrigen Charts eine spekulative Sache auf einen Turnaround, der vielleicht niemals kommen wird.

Grenke – Shortattacke abgewehrt, aber es bleiben Zweifel

WKN: A161N3 ISIN: DE000A161N30 Ticker-Symbol: GLJ
Die im MDAX notierte Grenke AG hat es Mitte August auch erwischt. Der Wirecard-Skandal war noch in aller Munde als die US-Investorengruppe Viceroy Research zur Short-Attacke blies. Die Grenke AG aus Baden-Baden notiert bereits seit April 2000 an der Börse und agiert vor allem im sogenannten Small-Ticket-Leasing. Bis Sommer 2020 hatte man einen tadellosen Ruf, die Marktkapitalisierung lag bei Höchstkursen im Februar 2020 um die 103,00 EUR noch bei knapp 5 Mrd. EUR.

Die breite Anlegermasse hat von dem Leasing-Spezialisten dabei meist nur wenig Notiz genommen. Das hat sich im Spätsommer allerdings schlagartig geändert. Die Aktie brach phänomenal bis auf unter 24,00 EUR ein, trotz schneller Dementi zu den Vorwürfen der Bilanzmanipulation. Die Wirtschaftsprüfer von KPMG konnten die Vorwürfe des Short-Investors Fraser Perring zwar nicht bestätigen, der Kurs blieb aber bis auf kleinere Zwischenerholungen bei etwa 35,00 EUR hängen. Die Aktie schwankt seitdem volatil mit jeder Meldung hin und her.

Wie die Deutsche Bank ist dieser Wert sicherlich auch als „Fallen Angel“ zu bezeichnen, fehlen doch im Kurschart ganze 70% vom Höchstkurs. Grenke muss nun harte Überzeugungsarbeit leisten und viel transparenter werden, um die Anlegerstimmung wieder zu heben. Kein leichtes Unterfangen, denn Finanzwerte bleiben bei den Börsianern weiter unbeliebt.

B-A-L Germany – Stocksolide und dennoch verprügelt

WKN: A2NBN9 ISIN: DE000A2NBN90 Ticker-Symbol: BAM
Die dritte Aktie um Bunde ist die ebenfalls im Ausverkauf befindliche B-A-L Germany AG aus Meissen. Der Immobilienspezialist aus Sachsen betreibt seit 2015 ein sehr solides und wachsendes Verwaltungsgeschäft mit privaten Wohneinheiten. Diese liegen gänzlich in Ostdeutschland und werden durch eine besondere Einkaufsstrategie sehr günstig vom Markt erworben, komplett saniert und energetisch aufgewertet. Im Ergebnis hat man mittlerweile ein Immobilienportfolio von 81 Liegenschaften erworben und dabei überwiegend Eigenkapital eingesetzt. Die fast unverschuldete Gesellschaft stemmte im Jahr 2019 den Börsengang und notiert seither an den Handelsplätzen Stuttgart und Wien. Nach Ausgabe der 800.000 Vorzugsaktien ging es mit dem Kurs zuerst sehr steil nach oben, dann aber ebenso so stark wieder nach unten.

Abgesehen von der Kursentwicklung läuft es bei den Sachsen aber wie geschmiert. Das Portfolio erhöhte sich im laufenden Jahr bereits um weitere 21%, die korrespondierende Vermietungsfläche beträgt nun 3.749 Quadratmeter. Vor kurzen wurden die Halbjahreszahlen veröffentlicht: Die Aufwendungen für den Börsengang sind verdaut, die Immobilien-Holding ist nun in der Gewinnzone und möchte im nächsten Jahr Dividende ausschütten. Derzeit prüft man diverse Portfolioinvestitionen und bastelt an einer mittelfristigen Fremdfinanzierung, die das Wachstum auf über 50% im laufenden Jahr führen wird.

Heute beträgt der Aktienkurs etwa 1,20 EUR und die Marktkapitalisierung liegt bei sehr niedrigen 2,5 Mio. EUR. Analysten-Kommentare messen den inneren Wert bei etwa 2,50 EUR, damit hätte die Aktie locker 100% Luft nach oben. In unserem Vergleich stehen 3 Aktien im Rennen, die einen potentiellen Turnaround erwarten lassen. Unter den Kandidaten brilliert die B-A-L Germany mit einer blitzsauberen Bilanz, einem einfachen und transparenten Geschäftsmodell sowie einem Aktienchart, der noch vieles erwarten lässt. Die jüngsten AdHoc-Meldungen weisen einige Insiderkäufe des Managements aus, ein Indiz dafür, dass der Kurs wohl nun zu weit gefallen ist. B-A-L dürfte in 12 Monaten als klarer Sieger im Vergleich der „Fallen Angel“ dastehen – denn statt vieler Ungereimtheiten steht hier ein solides und stetiges Wachstum und auf der Tagesordnung.


Interessenskonflikt

Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Der Autor

Mario Hose

In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.

Mehr zum Autor



Weitere Kommentare zum Thema:

Kommentar von Carsten Mainitz vom 11.11.2025 | 06:30

Der Goldpreis setzt zum nächsten Sprung an – mit Formation Metals, Barrick und B2Gold outperformen!

  • Gold
  • Edelmetalle
  • Rohstoffe
  • Hausse
  • Investments

Der Goldpreis konsolidiert auf hohem Niveau. Analysten gehen davon aus, dass sich die Rallye des gelben Metalls schon bald fortsetzt, da die Rahmenbedingungen weiterhin gut sind. Es ist nicht nur die klassische Rolle als "Sicherer Hafen" in Zeiten geopolitischer Spannungen, Unsicherheit und Inflationsangst. Eine zunehmend entscheidende Rolle spielt die massive Nachfrage der Zentralbanken weltweit. Seit Jahren stocken Notenbanken, insbesondere aus Schwellen- und Entwicklungsländern, ihre Goldreserven in historischem Ausmaß auf. Dies sind Zeichen wachsenden Misstrauens in die Stabilität traditioneller Reservewährungen, insbesondere des US-Dollars, und ein Streben nach Diversifikation. Mit einer intakten Aufwärtsbewegung bei Edelmetallen stehen Goldaktien auf der Favoritenliste. Abseits der Blue Chips, existieren spannende Investmentstorys, sowie Formation Metals, die bislang unzureichend von Anlegern wahrgenommen wurden.

Zum Kommentar

Kommentar von Nico Popp vom 14.10.2025 | 05:00

Rohstoff-Krieg versetzt Industrie in Panik – neue Käufer im Rohstoffsektor: SAP, Barrick Mining, Globex Mining

  • Rohstoffe
  • Investments

Industrie und Rohstoffsektor sind in Aufruhr. Die neuesten Handelsbeschränkungen von China bei kritischen Rohstoffen sorgen für Verunsicherung. China hatte vergangene Woche erklärt, Ausfuhren von Seltenen Erden stark einschränken zu wollen. Auch Rohstoffe, die militärischen Zwecken dienen können, sollen das Land nicht mehr verlassen. Weiterhin auf der Liste: Chinesisches Wissen rund um Förderung und Verarbeitung dieser Rohstoffe. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zitierte bereits einen China-Kenner, der in den Maßnahmen eine neue Dimension der Extraterritorialität sieht. Was Anleger jetzt bedenken sollten.

Zum Kommentar

Kommentar von André Will-Laudien vom 10.10.2025 | 04:15

Nachhaltig grüne Renditen von über 50 % einfahren! Wie machen das Deutsche Bank, RE Royalties oder Nordex?

  • ESG
  • Nachhaltigkeit
  • Finanzierung
  • GreenTech

Die Europäische Union hat sich mit dem „Green Deal“ zum ehrgeizigsten Nachhaltigkeitsprogramm ihrer Geschichte verpflichtet. Über milliardenschwere Förderinstrumente, von der EU-Taxonomie über den InvestEU-Fonds bis hin zum Innovation Fund, lenkt Brüssel Kapital gezielt in grüne Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur. Für Investoren sind die Trigger klar erkennbar: Strengere Klimavorgaben, steigende CO2-Preise und die zunehmende Verpflichtung institutioneller Anleger zu ESG-Konformität schaffen eine strukturelle Nachfrage nach grünen Projekten. Wer frühzeitig in emissionsarme Geschäftsmodelle investiert, profitiert doppelt von politischer Unterstützung und wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz. Was macht Unternehmen wie die Deutsche Bank, Nordex oder RE Royalties zu den Gewinnern?

Zum Kommentar