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06.10.2025 | 03:45

Drohnenkrieg mit NATO Europa? DAX bald bei 25.000 mit Rüstung: DroneShield, Volatus Aerospace, thyssenkrupp und Rheinmetall

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Bildquelle: pixabay.com

Der Drohnenkrieg in Europa sorgt für einen massiven Impuls im Rüstungssektor, da der Bedarf an modernen Abwehr- und Angriffssystemen rapide steigt. Unternehmen wie Rheinmetall profitieren weiter durch öffentliche Aufträge für Drohnenabwehrsysteme, darunter der Skyranger und neue Laserwaffen. DroneShield positioniert sich als führender Anbieter von Technologien zur Drohnenabwehr und erlebt derzeit eine beeindruckende Wachstumsphase. Auch Volatus Aerospace ist als Dienstleister mit spezialisierten Lösungen für Drohnenüberwachung und Sicherheitsdienste mit von der Partie. Getrieben durch EU-weite Investitionen der NATO in hochmoderne Verteidigungstechnologien, ist laut Analysten für den gesamten Defense-Sektor ein zyklisches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich bis weit über 2030 zu erwarten. Diese historische Aufrüstungswelle transferiert öffentliche Billionen-Schulden in Traumgewinne für Aktionäre, unsere Enkel und Urenkel werden die Zeche zahlen müssen. Wer sind die aktuellen Gewinner?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
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Inhaltsverzeichnis:


    DroneShield und Rheinmetall – Die unsichtbare Drohnengefahr bringt neue Auftragsflut

    Mit dem Beschluss, ab 2035 jährlich 5 % ihres BIP in Verteidigung und sicherheitsrelevante Infrastruktur zu investieren, läutet die NATO eine neue Sicherheitsära ein. Über 320 Mrd. EUR pro Jahr sollen in modernste Technologien fließen, besonders in Luftabwehr, Cyberabwehr, KI und Drohnenabwehr. Europas Sicherheit wird damit nicht mehr an den Grenzen, sondern im Luftraum und im Cyberspace verteidigt. Im Zentrum dieser neuen „Festung Europa“ steht der Bau einer Drohnenabwehrmauer entlang der Ostflanke, den die EU beim Gipfel in Kopenhagen erneut bekräftigte. Angesichts zunehmender Luftraumverletzungen durch vermutete russische Drohnen und Jets forderten insbesondere osteuropäische Staaten entschlossenes Handeln. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einer „Drohnenmauer“, die Europas Schutzlücke schließen soll.

    Die Industrie reagierte prompt: Saab, BAE Systems und Rheinmetall sagten ihre Unterstützung zu. Während Saab auf die rasch wachsende Bedrohung sowohl für zivile als auch militärische Ziele hinwies, unterstrich BAE seine Rolle als „Rückgrat“ der europäischen Luftstreitkräfte. Rheinmetall betonte die technische Komplexität: Zwar seien Drohnen an sich leicht abzuschießen, doch Mini- und Schwarmdrohnen stellten neue Herausforderungen dar. Besonders wirksam sei eine Kombination verschiedener Abwehrmaßnahmen, wobei kanonenbasierte Systeme wegen ihrer Kosten-Nutzen-Bilanz im Zentrum stehen sollten. Parallel dazu expandiert der australische Spezialist DroneShield massiv in Europa. Mit KI-gestützten mobilen und autonomen Abwehrsystemen ist das Unternehmen Teil des NATO-Projekts „Project FlyTrap“ und soll dadurch bis 2026 seine Produktionskapazität verfünffachen. Über 300 laufende Projekte und ein stark wachsendes Auftragsvolumen machen DroneShield zu einem zentralen Akteur der neuen Abwehrarchitektur.

    Für die Aktien von DroneShield und Rheinmetall gibt es nach einer Kursvervielfachung anscheinend wieder neue Kaufargumente. DroneShield addierte allein im September weitere 100 % auf bis zu 3,80 EUR und auch Rheinmetall markiert nach 3-monatiger Konsolidierung mit 2.005 EUR ein neues Allzeithoch. Wer hier kauft, akzeptiert 2027e KGVs von 75 und 32. Etwas für starke Nerven!

    Volatus Aerospace – Jetzt hebt das Geschäft erst richtig ab

    Drohnen gibt es auch aus Kanada. Der Systemanbieter Volatus Aerospace hat sich in den vergangenen Jahren als Spezialist für hochmoderne, digitalisierte Luftüberwachung etabliert und kombiniert fortschrittliche Sensorik mit KI-gestützter Bildanalyse für Anwendungen von Energie über Logistik bis hin zu Verteidigung. Das Unternehmen hat bereits über 1,7 Millionen Kilometer Pipelineinspektionen durchgeführt und mehr als 16.000 Transportflüge absolviert, was die Skalierbarkeit seiner Technologien unterstreicht. Besonders stark wächst das Defense-Segment, wo Volatus kürzlich einen Millionenauftrag für taktische Drohnensysteme eines NATO-Partners gewann. Zuletzt schaffte Volatus die Grundlage für automatisierte Drone-in-a-Box-Netzwerke, die in der Infrastrukturüberwachung, Waldbrandprävention und industriellen Inspektion genutzt werden.

    Ende September unterzeichnete Volatus eine Absichtserklärung mit Voltaxplore, einer Nanoxplore-Tochter, zur Lieferung von in Kanada gefertigten Lithium-Ionen-Batteriezellen für die nächste Drohnengeneration. Diese Kooperation soll die Produktdifferenzierung und Lieferkettensicherheit erhöhen und die Unabhängigkeit von ausländischen Zulieferern stärken. Die neuen Batterien verbessern Ausdauer, Ladezeiten und Kältebeständigkeit und sind insbesondere für Einsätze in der Arktis und bei Grenzüberwachung relevant. CEO Glen Lynch betont, dass diese Partnerschaft eine vollständig kanadische Wertschöpfungskette sicherstellt.

    Mit den gezeigten technologischen und strategischen Fortschritten war die Aktie zuletzt sehr gefragt, eine Finanzierung bei 0,50 CAD wurde sehr gut aufgenommen. Mit einer kurzen Korrektur von 0,96 auf 0,50 CAD ging es in den letzten Tagen schon wieder auf über 0,72 CAD nach oben. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 470 Mio. CAD bleibt Volatus jedoch deutlich niedriger bewertet als Konkurrenten wie DroneShield. Angesichts eines wachsenden Verteidigungsbudgets und der Aussicht auf über 100 Mio. CAD Umsatz bis 2027 sehen viele Beobachter hier noch erhebliches Aufholpotenzial. Wegen der hohen Volatilität sollte ein Einstieg zwischen 0,65 und 0,75 CAD gelingen.

    Lyndsay Malchuk im Gespräch mit Volatus Aerospace CEO Glen Lynch:
    https://www.youtube.com/watch?v=Igcw3-bkTAo

    thyssenkrupp – Analysten sind nicht mehr bullish

    Über 260 % konnte die thyssenkrupp-Aktie in den letzten 12 Monaten zulegen. Zuerst beflügelte die Rüstungsfantasie über die Marine-Tochter TKMS und jetzt sind es Hoffnungen für den laborierenden Stahlbereich, der seit einem Jahrzehnt nicht auf die Beine kommt. thyssenkrupp und der tschechische Industriemilliardär Daniel Kretinsky haben ihre Gespräche über eine Ausweitung von Kretinskys 20 %-Beteiligung an der Stahlsparte beendet. Diese Beteiligung wird nun zurückgegeben, der Kaufpreis erstattet. Damit ist der Weg frei für den indischen Interessenten Jindal, denn thyssenkrupp hatte zuletzt ein unverbindliches Angebot aus Indien erhalten, um die unter Wettbewerbsdruck stehende Sparte neu aufzustellen. thyssenkrupp bleibt Deutschlands größter Stahlhersteller, kämpft aber mit Dekarbonisierungskosten und anhaltend schwacher Nachfrage. Ein Einstieg von Jindal könnte nach Jahren gescheiterter Restrukturierungen den Wendepunkt markieren. Die Deutsche Bank hatte zuletzt ihre „Buy“-Empfehlung auf „Hold“ gesenkt, hob das Kursziel aber von 9,00 auf 11,50 EUR an. Jefferies erwartet 9,50 EUR, die DZ Bank sieht den fairen Wert bei 8,80 EUR, JPMorgan sogar nur 6,30 EUR. Der Konsensus auf der Plattform LSEG beträgt 10,76 EUR, über diesem Niveau ist der Kurs mit rund 12,50 EUR längst davongeeilt. An Gewinnmitnahmen sollte irgendwann gedacht werden.

    In den letzten 3 Monaten gab es einen regelrechten Kaufrausch bei DroneShield und Volatus Aerospace. Da geraten die ehemaligen Superwerte wie Rheinmetall und thyssenkrupp ins Hintertreffen. Quelle: LSEG vom 05.10.2025

    Das Münchener Oktoberfest litt unter einer Bombendrohung und Drohnen kreisten mehrmals über dem Flughafen. Der bayerische Ministerpräsident kündigte ein neues Polizeigesetz an und möchte zusammen mit der Bundeswehr gegen unerwünschte Flugkörper vorgehen. Nach den Zwischenfällen in Polen und dem Baltikum ist die NATO in erhöhter Hab-Achtstellung. An der Börse profitieren können wiederum die Defense-Titel. Ganz besonders die Drohnenwerte Volatus und DroneShield geben Gas. Aber auch bei Rheinmetall und thyssenkrupp geht es weiter flott voran. Gesunde Diversifikation schützt vor großen Portfolio-Ausschlägen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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