Menü schließen




24.01.2025 | 06:00

First Phosphate, Volkswagen, BYD – Automobilbranche wieder in heller Aufregung

  • First Phosphate
  • Volkswagen
  • BYD
  • Phosphat
  • Phosphorsäure
  • Lithium-Eisen-Phosphat-Akku
  • Elektromobilität
  • Elektroautos
  • Elektrofahrzeuge
  • Blade Batterie
  • LFP
Bildquelle: pixabay.com

Donald Trump verliert keine Zeit. Schon am Tag der Vereidigung unterzeichnete er etliche Dekrete und erwähnte in seiner Antrittsrede explizit höhere Zölle. Wie diese genau aussehen, soll die neue Behörde „External Revenue Service“ erarbeiten. Trump will die Schlupflöcher, wie Importe über Mexiko, schließen und so die eigene Wirtschaft schützen und stärken. Speziell für die europäische Automobilindustrie ist das eine Katastrophe, denn nach den Schwierigkeiten in China drohen weitere Umsatzeinbußen in dem zweitgrößten Absatzmarkt. Darüber hinaus benötigen die Autoproduzenten leistungsfähigere Akkus in ihren Elektrofahrzeugen. Hier setzen sich Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) immer mehr durch. Doch auch hier gibt es einen Flaschenhals. Wir sehen uns den Automobilmarkt genauer an.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    First Phosphate – ein Geheimtipp für den wachsenden LFP-Batteriemarkt

    Die meisten Menschen verbinden Phosphat mit Düngemitteln, aber hochreines Phosphat wird jetzt für die Produktion des wachsenden Marktes für Elektrofahrzeuge benötigt. Automobilhersteller setzen zunehmend auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), allen voran BYD mit seinen Blade-Batterien. Die Gründe dafür sind erhöhte Sicherheit, Kosteneffizienz und Umweltfreundlichkeit. Es wird erwartet, dass der Markt innerhalb von 7 Jahren von 10 Milliarden USD im Jahr 2021 auf 50 Milliarden USD wachsen wird. Das Bégin-Lamarche-Projekt von First Phosphate umfasst zwei von drei Komponenten für LFP. Laut der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsprüfung (PEA) kann die Liegenschaft 900.000 Tonnen Phosphatkonzentrat mit einem Phosphorpentoxidgehalt (P2O5) von 40 % und 380.000 Tonnen Magnetit mit einem Eisenoxidgehalt von 92 % pro Jahr produzieren.
    Die Mine wird voraussichtlich eine Lebensdauer von 23 Jahren haben. Das Unternehmen hat das Glück, Zugang zu hochreinem magmatischem Phosphatgestein zu haben, das kaum schädliche Elemente enthält. Die hohe Reinheit des Rohstoffs macht ihn ideal für die Raffination zu gereinigter Phosphorsäure. Das Unternehmen hat eine führende Lizenz zur Nutzung der Technologie zur Herstellung hochwertiger Phosphorsäure erworben. Eine Gesamtproduktionskapazität von 600 t P2O5 pro Tag ist möglich. Am 18. Dezember gab das Unternehmen die Unterzeichnung von zwei langfristigen Abnahmeverträgen für P2O5 bekannt. Gleichzeitig werden mit der Pekuakamiulnuatsh First Nation Gespräche über eine finanzielle Beteiligung am Projekt geführt.
    Die Abnahmeverträge verbessern die Chancen von First Phosphate auf eine zukünftige Finanzierung. Darüber hinaus konnte das Unternehmen Anfang Januar durch eine Privatplatzierung rund 2,7 Mio. CAD einnehmen. Auch Larry Zeifman, ein Direktor, erhöhte seinen Anteil um 285.714 Flow-Through-Aktien. Bislang haben Insider seit der ersten Börsennotierung des Unternehmens im Februar 2023 auch rund 4,6 Millionen Aktien auf dem Markt gekauft. Dies zeigt, dass auch die Führungskräfte des Unternehmens von der Strategie überzeugt sind, eine vollständig integrierte LFP-Batterie-Lieferkette in Nordamerika aufzubauen. Neben Phosphat kann das Unternehmen weitere Einnahmen aus dem Recycling von Abfallprodukten wie Gips und dem Verkauf von Magnetit und Ilmenit erzielen. Der Aktienkurs ist seit Anfang Dezember in der Spitze um über 125 % gestiegen und konsolidiert sich seit dem Höchststand von 0,435 CAD und notiert derzeit bei 0,36 CAD.

    Volkswagen – Positioniert für den Aufschwung

    Nach einem herausfordernden Jahr 2024 bleiben die Herausforderungen für Volkswagen auch 2025 hoch. Im vergangenen Jahr sanken die Fahrzeugverkäufe in China um 10 % auf 2,93 Millionen. Dies ist der niedrigste Stand seit 2012 auf dem größten Automobilmarkt der Welt. In Europa liegen die Verkaufszahlen 500.000 Fahrzeuge unter den Vor-Corona-Jahren. Zudem haben hohe Kosten, Ineffizienzen durch die Transformation des Unternehmens in Richtung E-Mobilität und regulatorische Anforderungen zu einer geringen Gewinnmarge von nur 2,3 % geführt. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Sparprogramm namens „Accelerate Forward“ initiiert, das bis 2026 rund 10 Milliarden Euro einsparen und damit die Marge auf 6,5 % verbessern soll.
    Um mehr Käufer anzulocken, plant das Unternehmen, erschwinglichere Elektrofahrzeuge anzubieten. Der Schlüssel dazu sind die LFP-Batterien, die in Zukunft beispielsweise im ID.2 zum Einsatz kommen werden. Dank ihrer längeren Lebensdauer, höheren Sicherheit und geringeren Kosten können Elektrofahrzeuge wahrscheinlich für weniger als 25.000 Euro angeboten werden. Damit sollen Käufer angesprochen werden, die sich ein Elektrofahrzeug wünschen, für die der Preis bisher aber zu hoch war. Gelingt dieser Schachzug, könnte das Unternehmen Marktanteile zurückgewinnen.
    Auf die Zollankündigung von Donald Trump reagierte Vorstandschef Oliver Blume gelassen. Er sieht den nordamerikanischen Markt als wichtigen Baustein für weiteres Wachstum. 15 Milliarden US-Dollar investiert das Unternehmen in den USA**, 5 Milliarden US-Dollar in Kanada. Auch wenn derzeit rund 640.000 Fahrzeuge aus Europa in die USA exportiert werden, setzt Blume auf den wirtschaftsorientierten Donald Trump und will mit der US-Regierung zusammenarbeiten. Mit den beiden bestehenden Produktionsstätten in Chattanooga und Columbia ist das Unternehmen in einer guten Verhandlungsposition. Der Aktienkurs befindet sich seit Anfang Dezember im Aufwind und notiert derzeit bei 94,24 Euro.

    BYD – Expansion in den USA wird schwieriger

    Derzeit herrscht bei den chinesischen Autoherstellern, allen voran BYD, Unsicherheit. Noch ist unklar, wie der neue US-Präsident mit chinesischen Produkten umgehen wird bzw. wie hoch die Zölle sein werden. Hohe Zölle wollte BYD durch den Bau einer Fabrik in Mexiko umgehen. Nun steht jedoch fest, dass die Zölle auf Waren aus Mexiko um 25 % erhöht werden sollen. Damit würde der chinesische Branchenprimus einen erschwerten Zugang zum US-Markt erhalten. Wie BYD auf die neuen Umstände reagiert, bleibt abzuwarten. Ansonsten geht es dem chinesischen Autohersteller ausgesprochen gut.
    Während andere Autohersteller zu kämpfen hatten, konnte BYD einen Rekordabsatz von rund 4,3 Millionen Fahrzeugen vermelden und damit sogar die eigenen Erwartungen übertreffen. Von den 4,3 Millionen Fahrzeugen waren 1,76 Millionen vollelektrisch, der Rest waren Hybridfahrzeuge, womit BYD bei den Auslieferungen von reinen Elektrofahrzeugen knapp hinter Tesla liegt. Der Hauptvorteil liegt neben der vertikalen Integration in der Blade-Batterie, einer LFP-Batterie. Diese Batterien werden nicht nur in den eigenen Fahrzeugen des Unternehmens, sondern auch in anderen Elektrofahrzeugen großer Marken verbaut.
    Analysten erwarten für 2025 ein Umsatzwachstum von 25 % und einen Anstieg des Gewinns je Aktie um rund 20 %. Experten zufolge wird der chinesische Markt jedoch nicht die einzige Quelle für das Wachstum des Unternehmens sein, da die Nachfrage dort voraussichtlich nachlassen wird. Sollte es zu einer Konsolidierung kommen, kann BYD davon profitieren, da das Unternehmen dank einer höheren Gewinnspanne auch niedrigere Preise akzeptieren kann. Das Unternehmen hat weiteres Wachstumspotenzial, aber es gibt auch einige Risiken. Die Aktie hat sich trotz möglicher neuer US-Zölle gut gehalten und notiert bei 33,91 Euro.


    Die Welt könnte in einen Handelskrieg verwickelt werden, der sich auch auf die Automobilindustrie auswirken würde. Zuverlässige Lieferketten sind unerlässlich, um den Zugang zu kritischen Rohstoffen zu gewährleisten. First Phosphate profitiert vom boomenden Markt für LFP-Batterien und baut eine entsprechende Lieferkette für Nordamerika auf. Volkswagen will mit LFP-Batterien seine Elektrofahrzeuge günstiger machen und so neue Käufer anlocken. Das Unternehmen sieht sich tariflich gut aufgestellt. BYD hat derweil ein Rekordjahr hinter sich und will weiter expandieren. Die neuen möglichen US-Zölle erschweren dort aber den Markteintritt.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 06.02.2025 | 06:00

    Siemens Energy, European Lithium, BYD – Lithium kurzfristiger Druck, langfristige Chancen

    • Siemens Energy
    • European Lithium
    • BYD
    • Windkraft
    • Netzausbau
    • Gas
    • Lithium
    • Seltene Erden
    • Kritische Rohstoffe
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge
    • Batterien
    • Akkus

    Auch wenn der Lithiumpreis am Boden liegt zeigen viele Indikatoren grünes Licht für eine langfristige Erholung des Lithiummarktes. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien wird durch die vermehrte Nutzung von Elektrofahrzeugen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien angefacht. Gleichzeitig reagieren Produzenten bereits mit Projektverschiebungen und Minenschließungen, was kurzfristig Angebotsengpässe schaffen könnte. Wenn man weiß, dass die EU 79 % seines Lithiums aus China bezieht, sollte man angesichts eines möglichen Handelskriegs Alternativen suchen. Analysten gehen spätestens 2026 von einer Stabilisierung aus, da die Energiewende voranschreitet. Wer an die weitere Elektrifizierung der Welt glaubt sollte jetzt investieren, denn die langfristigen Aussichten sind vielversprechend.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 04.02.2025 | 06:00

    Siemens Energy, XXIX Metal, Volkswagen – ist die Energiewende durch die US-Zölle in Gefahr?

    • Siemens Energy
    • XXIX Metal
    • Volkswagen
    • Erneuerbare Energien
    • Windkraft
    • Gasturbinen
    • Kupfer
    • Gold
    • Kanada
    • Zölle
    • Elektromobilität

    Der Euro fällt, was vor allem auf die jüngste Zinssenkung der EZB zurückzuführen ist. Damit ist der Zinsunterschied bei gut 1,5 %. Gleichzeitig bahnt sich ein Handelskrieg aufgrund der neuen Zollpolitik der USA an. Nachdem Amerika die Zölle für Importe aus Kanada auf 25 % und für Energie um 10 % angehoben hat, hat Justin Trudeau seinerseits die Zölle um 25 % angehoben. Zusätzlich werden Maßnahmen im Rohstoff- und Energiebereich geprüft. Beispielsweise sollen die Raffinerien kein US-Öl mehr veredeln. 85 % seines Kupfers liefern die Kanadier in die USA. Kommt es zu einem Lieferstopp, würde das möglicherweise die Kupferpreise nach oben treiben und gleichzeitig die Energiewende gefährden.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 27.01.2025 | 06:00

    Volkswagen, Nova Pacific Metals, D-Wave Quantum – bricht jetzt ein Handelskrieg aus?

    • Volkswagen
    • Nova Pacific Metals
    • D-Wave Quantum
    • Elektromobilität
    • Zölle
    • Werksschliessungen
    • Gold
    • Silber
    • Zink
    • Kupfer
    • Blei
    • Antimon
    • kritische Rohstoffe
    • Quantumcomputing
    • Quantencomputer

    Donald Trump ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und er legt ein hohes Tempo vor. Schon am ersten Tag hat er eine Vielzahl an Dekreten erlassen und auch seine Amtsantrittsrede hatte es in sich. Er kündigte Zölle auf Importe an. Auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen 25 % Zollgebühren fällig werden. Bei Produkten aus China sollen Zölle von bis zu 60 % im Raum stehen. Schottet sich die USA so ab könnte vor allem China seine Rohstoffexporte deutlich einschränken und der Handelskrieg wäre eröffnet. Das Rennen um kritische Rohstoffe hat bereits begonnen. Trump hat seine Fühler schon nach Grönland und Kanada ausgestreckt. Woher beziehen die High-Tech-Technologien in Zukunft ihre Rohstoffe?

    Zum Kommentar