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15.07.2024 | 04:45

Heiße News im BioTech-Sektor! Wird Evotec übernommen? Wie steht´s um BioNTech, CureVac, Medigene und Bayer?

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Bildquelle: pixabay.com

Ein NASDAQ-Korrekturtag mit einem Abschlag von 500 Punkten. Da ging am Donnerstag ein Zittern durch die Reihen. Nicht so beim DAX – just als viele US-Werte ins Taumeln geraten, geben einige Blue Chips richtig Gas. Es ist also eine Rotation im Gang. Raus aus den Blockbuster-Hightech-Titeln der letzten Monate, rein in die vielen vernachlässigten Aktien. Bayer dreht bei 25,50 und springt über 27 EUR, Evotec wird abgestuft und BioNTech streitet immer noch mit CureVac. Medigene hingegen, erwirkt eine weitere Patenterteilung zum Schutz seines T-Zell-Rezeptors in China. Wo stecken die Kaufkandidaten?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , MEDIGENE AG NA O.N. | DE000A1X3W00 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec – Gute Nachrichten, aber schon wieder Druck

    Als Evotec in der letzten Woche kurzfristig die 10-EUR-Marke nach oben durchstoßen konnte, stieg der Umsatz an den Börsen gewaltig an. Börsianer erhofften sich die Rückkehr der BioTech-Perle aus Hamburg. Auch Übernahmegerüchte machten die Runde. Die Wirkstoffforscher meldeten eine neue Kooperation mit Pfizer, sowie eine Ausweitung der Partnerschaft mit Sandoz. Eine Abstufung der Deutschen Bank machte Anlegern jedoch gleich wieder einen dicken Strich durch die Rechnung. Von „Buy“ of „Hold“ ging es im Rating nach unten und statt 12 werden nun 10 EUR als Kursziel in den Raum gestellt. Man erwartet schlechte Zahlen zum Halbjahr und eine erneute Revision der Aussichten. Darüber hinaus wird wohl der neue CEO Christian Wojczewski bald operative Maßnahmen verkünden. Verständlich ist daher eher der positive Konsens auf der Plattform Refinitiv Eikon. 10 von 12 Analysten bewerten das Unternehmen mit einer „Kauf“-Einstufung und als durchschnittliches Target wird 19,60 EUR in Aussicht gestellt. Allerdings gehört die Aktie mit einem Verlust von über 50 % binnen eines Jahres zu den Schlusslichtern im MDAX. Einsammeln bis 9,30 EUR!

    Medigene – Neuerliche Patenterteilung in China

    Mit einer guten News kann Medigene aufwarten. Die Münchener erweitern erneut ihr Patentportfolio in China für ihren T-Zell-Rezeptor (TCR), welcher gegen NY-ESO-1 (New York esophageal squamous cell carcinoma 1) / LAGE 1a (L Antigen Family Member-1a) gerichtet ist. Beides sind bekannte und gut validierte Krebs-Testis-Antigene, welche in einer Vielzahl von Tumorarten vorkommen. Die Erteilung in China ergänzt ähnliche Patente, welche auch in den Vereinigten Staaten, Europa, Japan, Südkorea, Taiwan und Australien erteilt wurden.

    „Dieser TCR dient zusammen mit dem kostimulatorischen PD1-41BB-Switch-Protein als Hauptbestandteil unseres führenden TCR-T-Programms MDG1015 zur Behandlung von Magenkrebs, Eierstockkrebs, myxoidem/rundzelligem Liposarkom und synovialem Sarkom. Für dieses Programm werden wir im dritten Quartal dieses Jahres in den USA einen IND-Antrag stellen“, sagte Selwyn Ho, CEO der Medigene AG.

    Das Unternehmen hält weltweit nun mehr als 20 verschiedene Patentfamilien, welche Anwendungen zum Schutz von Medigenes 3S TCRs sowie seiner exklusiven End-to-End-Plattform-Technologien abdecken. Nach der zuletzt erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung beträgt die Marktkapitalisierung der Münchener Biotech-Schmiede wieder 34,3 Mio. EUR. Die Researchhäuser H.C. Wainwright und Baader Helvea haben in 2023 Kaufstudien mit Kurszielen von 3,00 EUR bzw. 2,35 EUR veröffentlicht. Damit verspricht das aktuelle Kursniveau von etwa 1,17 EUR herausragende Perspektiven. Am 14. August wird der Halbjahresbericht erwartet. Spannend!

    BioNTech – Die nächste Runde im Streit mit CureVac

    Es geht weiter im Rechtsstreit zwischen CureVac und BioNTech/Pfizer. Der U.S.-Prozess wird am 3. März 2025 vor einem Bezirksgericht in Virginia beginnen. Als alleiniger Kläger verbleibt nun CureVac, nachdem eine Einigung mit Acuitas Therapeutics erzielt wurde. Der Rechtsstreit in Europa wird am 25. März 2025 mit einer Anhörung über die Gültigkeit von EP 3 708 668 B1 (Technologie zu getrennten Poly-A Sequenzen) vor der Einspruchsabteilung des Europäischen Patentamts fortgesetzt. Im deutschen Patentrechtsstreit gegen Pfizer/BioNTech führte die Einigung mit Acuitas Therapeutics zur Rücknahme von zwei Gebrauchsmustern, die äquivalente Ansprüche zu den drei in den USA zurückgezogenen Patenten abdecken.

    Für den 10. September 2024 ist nun eine Anhörung vor dem Landgericht Düsseldorf angesetzt, die das europäische Patent zu getrennten Poly-A Sequenzen und das Gebrauchsmuster DE 20 2021 004 130 U1 (Design eines COVID-19 Impfstoffes) betrifft. Bereits am 10. Juli wurde im Vereinigten Königreich die Verhandlung bezüglich einer Nichtverletzungserklärung und einem Widerrufsantrag von Pfizer/BioNTech gegen die beiden Patente EP 3 708 668 B1 und EP 4 023 755 B1 (Technologie zu getrennten Poly-A Sequenzen) von CureVac fortgeführt. Sollte CureVac obsiegen können, wären wohl Zahlungen im hohen zweistelligen oder dreistelligen Millionenbereich zu erwarten. CureVac ist derzeit mit 670 Mio. EUR an der Börse bewertet.

    Die Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten für BioNTech im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von 3,8 auf 2,7 Mrd. EUR. Dabei soll ein negatives EBIT von 930 Mio. EUR anfallen. Noch immer votieren 8 von 19 Analysten mit Kauf, die mittlere Kurserwartung liegt bei 108 USD gegenüber einer aktuellen Notiz von 84 USD. Mehr als verdoppeln könnte sich bei einem Obsiegen vor Gericht laut Experten allerdings der Kurs von CureVac.

    Bayer – FDA erteilt Parkinson-Hoffnung den Fast-Track-Modus

    Einen bemerkenswerten Move konnte die Bayer-Aktie in der letzten Woche zeigen. Nach einem erneuten Abverkauf Richtung 25,30 EUR, kletterte der Kurs am Freitag wieder kurz über die 27 EUR-Marke. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA der Gentherapie AB-1005 den sogenannten Fast-Track-Status verliehen hat. Diesen gibt es für Wirkstoffe, die sich mit der Behandlung von schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen beschäftigen. Die von der übernommenen Asklepios entwickelte Therapie könnte nach ersten Erprobungen im frühen Stadium Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verzögern. Ob diese festgestellte Wirkung für eine Zulassung ausreichend ist und bedenkliche Nebenwirkungen ausbleiben, werden weitere klinische Studien zeigen müssen. Momentan werden Patienten für eine Phase-2-Studie gesucht. Die Fast-Track-Entscheidung der FDA hat für den Moment noch symbolischen Charakter.

    Insgesamt braucht der Pharmagigant dringend neue Wirkstoffe für seine überalterte Produktliste. Die angekündigte Restrukturierung mit dem Abbau von über 4.000 Führungskräften der mittleren Ebene sollte zumindest die Kosten stark sinken lassen. Die hohe Verschuldung des Konzerns wirkt aber immer mehr als Hemmschuh für das Wachstum. Summa Summarum fehlt es derzeit an stimmigen, positiven Impulsen. Charttechnisch wäre es wichtig, die 30 EUR-Marke so schnell wie möglich zurückzuerobern.

    In der 12-Monats-Sicht sehen BioNTech und Medigene noch am besten aus. Dennoch ist der ganze Sektor nach wie vor in der Bodenfindung. Quelle: Refinitiv Eikon vom 14.07.2024

    Viele Nachrichten und ordentlich Bewegung nach oben und auch nach unten. Der BioTech-Sektor tut sich derzeit schwer an den haussierenden Märkten teilzuhaben. Einzelne Kursanpassungen können daher recht heftig ausfallen. Mit der ersten Zinssenkung der FED im Spätsommer sollte aber Bewegung in die teils arg verprügelten Kurse kommen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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