Menü schließen




14.09.2023 | 04:45

Künstliche Intelligenz in der Praxis? Nvidia, NorCom, Palantir – Die nächsten 100 % mit Big Data

  • Künstliche Intelligenz
  • Big Data
  • Informationstechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Die Börse ist keine Einbahnstraße. Derzeit versuchen Anleger den Ritt mit der „Künstlichen Intelligenz“ (KI), entsprechende Titel wie C3.ai, Nvidia, Microsoft oder Palantir liegen im laufenden Jahr 2023 dick im Plus. Hier läuft ein neuer Megatrend, der laut Experten auch noch einige Jahre anhalten wird. Wegen der hohen Bewertungen im ganzen Sektor lohnt sich aber ein analytischer Blick. Denn wie lang der KI-Boom an der Börse wirklich noch ordentliche Renditen abwirft, weiß niemand. Chancenreiche Titel gibt es noch in der zweiten und dritten Reihe. Wir schauen genauer hin.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: NORCOM INF.TECHN. INH ON | DE000A12UP37 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088

Inhaltsverzeichnis:


    Nvidia – Kann der KI-Highflyer seinen Umsatz in 2023 verdoppeln?

    Nachdem Nvidia bis Ende August auf über 500 USD steigen konnte, erreichte die Bewertung der beliebten KI-Aktie spielend die Billionengrenze. Damit ist der Chip- und Daten-Spezialist ein weiteres Mitglied im „Trillion Dollar Club“, der sich in 2019 durch den sagenhaften Anstieg der Apple Aktie gegründet hatte. Zwischenzeitlich war sogar Tesla mit von der Partie. Die Aktie verlor jedoch Ende 2022 über 65 % an Wert und musste sich aus dem elitären Club verabschieden. Momentan sind neben Apple und Nvidia noch Microsoft, Amazon und Alphabet im Rennen.

    Nividia hat sich in der Bewertung seit Mitte 2022 in der Spitze vervierfacht, der geneigte Beobachter fragt sich, wie es zu dieser enormen Wertsteigerung kommt? Für Künstliche Intelligenz-Anwendungen braucht es eine riesige Datenanalyse-Plattform. Das kann Nvidia bieten. Die überraschende Nachfrage-Explosion im Datacenter-Segment schlug am Markt ein wie eine Bombe, denn genau dieses Geschäft dürfte aufgrund des KI-Booms in Zukunft sogar noch schneller wachsen. Aber auch andere oder angrenzende Technologien könnten perspektivisch für einen Paradigmenwechsel sorgen. Hier rücken z. B. die IOT-Anwendungen Smart Home, maschinelles Lernen oder Automated Driving in den Vordergrund. Jüngst häufen sich aber Gerüchte, dass große Investoren in Nvidia auch mit entsprechenden Aufträgen zum Umsatzzuwachs beigetragen haben sollen. Hier dürfte in den nächsten Monaten noch mehr Transparenz auf den Plan kommen.

    Die Aktie konsolidiert derzeit auf hohem Niveau und hat sich bereits um 10 % nach unten bewegt. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 25 ist das Unternehmen alles andere als günstig. Auf der Plattform Refinitiv Eikon gibt es 52 Einschätzungen zur Aktie, darunter gibt es nur eine negative Einstufung. Das mittlere 12-Monats-Kursziel beträgt stolze 614 USD, knapp 30 % über dem gestrigen Kurs. Die hohe Bewertung fußt auf der Annahme, dass Nvidia seinen Umsatz im laufenden Jahr von 26,5 auf 54,4 Mrd. EUR mehr als verdoppeln kann. Kaufargumente gibt es somit sehr wohl in der langfristigen Betrachtung, kurzfristig sollten Investoren aber Vorsicht walten lassen.

    NorCom – KI-Integration und Datensuche leicht gemacht

    Mit einer Marktkapitalisierung von 13 Mio. EUR ist die deutsche NorCom ein vergleichsweise kleines Technologie-Unternehmen. NorCom bietet technologische Lösungen für Themen, welche heute fast alle großen Konzerne sowie öffentliche Verwaltungen vor enorme Herausforderungen stellen: Das schnelle, sichere Arbeiten mit großen Datenmengen, deren Austausch sowie die „Information Governance“. Im Großen und Ganzen dreht es sich bei jedem Unternehmen um ein rechtskonformes Data Lifecycle Management. Ins Spiel kommen dabei in den letzten Jahren der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Data Analytics für das schnelle Suchen und Auffinden von Informationen. Das Münchener Softwarehaus sieht seine Hauptkompetenz im Asset Based Consulting, das heißt der Integration und Schaffung einer verlässlichen IT-Struktur in den verschiedensten Anwendungsbereichen. Dabei arbeitet man vorwiegend in selbstentwickelten Software-Frameworks oder in Open Source-Projekten.

    Größter Kunde ist seit genau 20 Jahren die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, daneben sitzt man auch mit dem Bundesrechnungshof und der Mercedes Group im Boot. Der Umsatz des Unternehmens bewegt sich seit 2017 in der Spanne von 9 bis 12 Mio. EUR. Eine wichtige Rolle spielen die Bereiche KI Services und Operations, hier sieht man auch die größten Wachstumschancen für die nächsten Jahre. Die firmeneigene Plattform DaSense bildet die gesamte Datenstruktur des Unternehmens ab und verfügt über umfangreiche Daten-Such- und Analyse-Tools. DaSense lässt dabei die Nutzung von KI-Applikationen wie z. B. Chat GPT oder Dolly zu. In Dokumenten kann nach sämtlichen Metadaten gesucht werden, Duplikate, Sprache und Textbestandteile werden erkannt, auch wenn die Vorlagen bereits Jahrzehnte alt sind. Ein interessanter USP ist dabei, dass sich neue Dokumente aus der Historie einfach und schnell neu erzeugen lassen, von der KI erzeugte Ergebnisse werden vom Anwender verifiziert und zurückgespielt. Ein weiterer Anwendungsbereich besteht in der Schaffung und Pflege einer eigenen, fachspezifischen Sprache.

    NorCom ermöglicht ihren Kunden, Künstliche Intelligenz produktiv in ihrem Arbeitsalltag zu nutzen und mühsame wie zeitraubende Aufgaben zu automatisieren. Die firmeneigene Plattform ermöglicht den Datenaustausch mit Dritten und sorgt für optimalen Datenschutz. Im Verwaltungsbereich und im Forschungssektor Autonomes Fahren beispielsweise hat die Revolution der Daten-Analytik erst begonnen, dafür ist NorCom bestens positioniert. Charttechnisch befindet sich der Kurs mit 6,65 EUR nach einer größeren Konsolidierung in einer hochinteressanten Zone. Einsammeln!

    Die beiden gehypten KI-Werte Nvidia und Palantir sind die klaren Sieger im NDX. Bei Apple sind Zweifel bezüglich des künftigen Wachstums durchaus angebracht. Die noch unentdeckte NorCom hat nach einer Kurskorrektur wieder gute Chancen auf einen Turnaround. Quelle: Refinitiv Eikon vom 13.09.2023

    Palantir – Vorsicht an der Bahnsteinkante

    Palantir Technologies Inc. ist ein US-amerikanischer Anbieter von Software und Dienstleistungen, der auf die Analyse großer Datenmengen spezialisiert ist. Neben dem Thema Big Data interessierte sich die Investorengemeinde aber zuletzt für die geheimen Algorithmen mit denen das Unternehmen große Datenmengen durchforstet und sogar militärische Organe mit Handlungsanweisungen versorgen kann. Zu den ersten Kunden des im Jahr 2004 gegründeten Unternehmens gehörten Bundesbehörden wie z. B. die Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (USIC). Regierungen beauftragen Palantir seither für wissenschaftliche Analysen zu beobachtbaren Verhaltensweisen in der Bevölkerung, Trends in der Gesellschaft oder geopolitische Entwicklungen, um sie in Entscheidungs-Prozessen nutzen zu können. Wichtig sind dabei Analogien und Bewegungsmuster, welche sich hervorragend mit großen Datenmengen auswerten und für die Zukunft sogar prognostizieren lassen. KI-Systeme lesen und lernen gleichzeitig und verbessern ihren eigenen Algorithmus ständig. Wie auch NorCom, kann Palantir für Unternehmen starke und wertige Partnerschaften generieren. In Kooperation mit den ukrainischen Streitkräften wird Palantir zum Austausch von Daten und Erfahrungen beitragen, welche die Implementierung weltweit führender Technologien unterstützen.

    Die PLTR-Aktie ist mit plus 140 % seit Jahresanfang einer der am besten gelaufenen Werte im Nasdaq 100-Index. Mit einer Marktkapitalisierung von 34 Mrd. USD werden die erwarteten Umsätze in 2024e von ca. 2,6 Mrd. USD mit dem Faktor 13 bewertet, das aktuelle KGV ist bei knapp 70 angesiedelt. Charttechnisch muss der Kurs erst über 18 EUR steigen, um neue Kaufsignale zu generieren. Bleiben sie aktuell besser an der Seitenlinie!


    Die Kurs-Phantasie an der NASDAQ wird vor allem von Hightech und KI-Werten beflügelt. Seit Verlassen des Abwärtstrends Anfang 2023 hat der Index schon wieder über 40 % zugelegt, Nvidia und Palantir brillierten mit Renditen zwischen 100 und 200 %. Die relativ unbekannte NorCom tummelt sich im gleichen Sektor und könnte im laufenden Jahr richtig durchstarten.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 07.11.2024 | 06:00

    BASF, F3 Uranium, Super Micro Computer – günstige Energie ist der Schlüssel zum Unternehmenserfolg

    • BASF
    • F3 Uranium
    • Super Micro Computer
    • Chemie
    • Energiehunger
    • Uran
    • Atomkraft
    • Atomenergie
    • Künstliche Intelligenz
    • Datencenter
    • Energiebedarf

    Der große Energiehunger von BASF, insbesondere für die chemische Produktion, muss ebenso gedeckt werden wie der rapide ansteigende Strombedarf der Künstliche Intelligenz nutzenden Rechenzentren. Erneuerbare Energien können diesen Bedarf aktuell noch nicht vollständig abdecken, da die Nachfrage im Bereich der KI in den kommenden Jahren deutlich steigen dürfte. Kernenergie stellt hier eine attraktive Option dar, da sie stabil große Mengen CO2-freier Energie liefert und somit sowohl BASF als auch die steigenden Anforderungen der KI-Rechenzentren effizient bedienen könnte.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.10.2024 | 06:00

    Rheinmetall, Almonty Industries, AMD – diese Aktien haben Rückenwind

    • Rheinmetall
    • Almonty Industries
    • AMD
    • Rüstungsindustrie
    • Rüstung
    • Rüstungsgüter
    • Wolfram
    • Wolframmine
    • Wolframoxid
    • Wolframkonzentrat
    • Molybdän
    • Chipindustrie
    • Künstliche Intelligenz
    • Edge-Computing

    Aktien bestimmter Sektoren, insbesondere der Rüstungsindustrie, Wolframproduzenten und Chip-Hersteller für Künstliche Intelligenz, erleben aktuell starken Rückenwind. Die zunehmende geopolitische Unsicherheit und steigende Verteidigungsausgaben treiben die Rüstungsindustrie an. Wolfram ist als essentielles Material für Technologie- und Rüstungszwecke stark gefragt, was Wolframproduzenten zugutekommt. Gleichzeitig beflügelt der Fortschritt in der Künstlichen Intelligenz die Nachfrage nach spezialisierten Chips, wovon Chip-Hersteller profitieren. Diese Entwicklungen schaffen attraktive Investitionsmöglichkeiten, da strategische Bedeutung und Wachstumschancen dieser Industrien weiter zunehmen und Investoren anziehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 01.10.2024 | 06:00

    BP, Globex Mining, Palantir – Energie, Rohstoffe und Daten sind Wirtschaftstreiber

    • BP
    • Globex Mining
    • Palantir
    • Öl
    • Gas
    • Solarenergie
    • Windkraft
    • Basismetalle
    • Edelmetalle
    • Spezialmetalle
    • Mineralien
    • Daten
    • Big Data
    • Analyse

    In der modernen globalen Wirtschaft zählen Energie, Rohstoffe und Daten zu den bedeutendsten Gütern, die das Rückgrat unserer Industrien und Dienstleistungen bilden. Energie treibt die Produktionsmaschinen und die digitale Infrastruktur an, während Rohstoffe die essenziellen Bausteine für nahezu alle physischen Produkte liefern. Gleichzeitig gewinnen Daten aufgrund der Digitalisierung und der zunehmenden Vernetzung an strategischer Bedeutung, indem sie wertvolle Einblicke und Entscheidungsgrundlagen bieten. Die Sicherung, effiziente Nutzung und nachhaltige Verwaltung dieser Ressourcen sind somit entscheidend für wirtschaftliches Wachstum und technologische Fortschritte in einer zunehmend vernetzten Welt.

    Zum Kommentar