03.11.2025 | 05:00
Lebensmittel-Innovationen sorgen für Fantasie: Planethic Group, Danone, Kerry Group
Getrunken und gegessen wird immer? Dieser alte Leitsatz ist nur noch in Teilen richtig. Immer mehr Menschen achten darauf, was sie essen. Statt sich beim Einkauf von beliebigen Marken und dem Preis leiten zu lassen, gibt es seit Jahren den Trend des bewussten Essens. Konsumenten achten auf gesunde Ernährung und ihr eigenes Wohlbefinden. Hinzu kommt, dass Ernährung heute auch ein Instrument ist, sich von anderen abzuheben. Letztlich entsteht bei Lebensmitteln ein fragmentierter Markt für vielfältige Interessen, der auch Investoren große Chancen bietet.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
PLANETHIC GROUP AG | DE000A3E5ED2 , DANONE S.A. EO -_25 | FR0000120644 , KERRY GRP PLC A EO-_125 | IE0004906560
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Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Lebensmittel-Gigant Danone richtet sich konsequent am Markt aus
Gesunde, funktionale Lebensmittel sind nicht nur ein Lifestyle, sondern ein Markt mit Milliarden-Potenzial. Die Analysten von Grandview Research erwarten allein in Europa ein Wachstum von 98 auf 168 Milliarden US-Dollar bis 2030. Vor allem Produkte für Darmgesundheit und Spezialernährung treiben diese Entwicklung. Die drei Unternehmen Danone, Kerry Group und Planethic Group stehen stellvertretend für die Trends im Functional-Food-Sektor.
Danone gehört zu den etablierten Schwergewichten der Branche. Der Konzern mit Hauptsitz in Paris ist in über 120 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von rund 27,6 Mrd. EUR. Das Geschäftsmodell basiert auf drei starken Säulen: Milch- und pflanzenbasierte Produkte, Spezialnahrung sowie Wasser. Mit der Strategie "Renew Danone" richtet sich das Unternehmen auf wachstumsstarke Segmente wie Protein und Spezialernährung aus. Vor allem der Bereich Medical Nutrition profitiert vom demografischen Wandel und verspricht hohe Margen. Analysten sehen in dieser Fokussierung eine defensive Strategie zur Sicherung der Profitabilität in einem umkämpften Markt. Für Investoren ist die Aktie eine Art Basisinvestment, das aber nicht für größere Dynamik sorgt - in den vergangenen sechs Monaten ging es für die Aktie gerade einmal dürftige 1,5 % nach oben.
Kerry Group hackt den Geschmackssinn - doch lohnt sich das für Aktionäre?
Noch schwächer sah es im selben Zeitraum für Aktionäre von Kerry Group aus - die Aktie verlor auf Sicht von sechs Monaten rund 14 %. Das irische Unternehmen agiert zwar oft im Hintergrund, ist aber einer der wichtigsten Zulieferer der Lebensmittelbranche. Als B2B-Anbieter entwickelt die Kerry Group Inhaltsstoffe für Lebensmittel, Getränke und pharmazeutische Erzeugnisse. Die Innovationskraft spiegelt sich in der Marge: Mit 16,1 % EBITDA-Wachstum im ersten Halbjahr 2025 liegt Kerry weit über dem Branchenschnitt. Der technologische Vorsprung, etwa durch die Zuckerreduktionstechnologie Tastesense, macht Kerry zum unverzichtbaren Partner für viele Hersteller. Tastesense ist eine proprietäre Technologie von Kerry, um Zucker und Salz reduzieren zu können und zugleich vollmundigen Geschmack ohne die typischen Fehlgeschmäcker pflanzlicher oder kalorienreduzierter Formulierungen möglich zu machen. In Zeiten, in denen sich Kunden gesund ernähren, aber nicht auf Geschmack verzichten wollen, kommen die Lösungen von Kerry gerade recht.
Planethic Group: Mit Milch in Scheiben zum Börsenstar in den USA?
Mit eigener Technologie punkten will auch die Planethic Group, die noch bis vor einiger Zeit als Veganz bekannt war. Das Unternehmen hat sich vom klassischen Produzenten zur digitalen FoodTech-Holding gewandelt. Im Fokus: skalierbare Technologien, Markenrechte und E-Commerce. Die eigentliche Marke Veganz steht auch weiterhin für vegane Produkte. Zusätzlich entwickelt das Unternehmen vegane Alternativen für Fleisch und Käse und hat mit Mililk eine innovative 2D-Druck-Technologie entwickelt, um Milchalternativen, aber auch Produkte wie Suppen oder Smoothies in fester Form anbieten zu können. Die so entstandenen flachen Platten werden in Wasser aufgelöst, im Nu zum fertigen Produkt, wie etwa Hafermilch oder Suppe. Planethic will mit dieser Technologie vor allem in der Systemgastronomie punkten. Vorteile sind eine längere Haltbarkeit, die einfache Lagerung ohne Kühlbedarf sowie die Portionierung je nach Bedarf. Letzteres bietet insbesondere außerhalb von Metropolen große Vorteile - der Absatz an Hafermilch unterscheidet sich zwischen Berlin Mitte und dem Sauerland deutlich. Dank Mililk fallen keine geöffneten Hafermilchpackungen mehr an, die nach Geschäftsschluss entsorgt werden müssen.

Planethic prüft laut Unternehmensangaben strategische Schritte zur Kapitalaufnahme: Im Gespräch sind sowohl externe Investoren auf Ebene der Tochtergesellschaft Mililk als auch ein Nasdaq-Listing der Gesellschaft im zweiten Halbjahr 2026. Bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres zeigte sich das Potenzial, das in der Bilanz der Berliner schlummert, als der Verkauf der Beteiligung an OrbiFarm rund 30 Millionen Euro einbrachte - gestaffelt bis Ende 2028. Eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 25 % besteht weiter. Weiterhin hat Planethic mit IP Innovation Partners einen Maschinenzulieferer für 2D-Drucktechnologie und mit Suplabs ein E-Commerce-orientiertes Nahrungsergänzungsunternehmen im Portfolio.
Analysten zuversichtlich - folgt jetzt das Comeback?
Die Analysten von First Berlin zeigten sich zuletzt zuversichtlich und empfehlen die Aktie mit einem Kursziel von 26 EUR. Nach ihrer Rally im ersten Halbjahr des Jahres ist die Aktie von Planethic wieder zurückgekommen. Angesichts der zeitgemäßen Produkte und Technologien, des Wachstums am Markt für innovative Nahrungsmittel und die Expansionsafantasie in die USA können sich Anleger die Aktie genauer ansehen - Comeback nicht ausgeschlossen.
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