Menü schließen




11.12.2020 | 05:50

Linde, Saturn Oil & Gas, Bayer – grüne Rendite-Chancen für 2021

  • ESG
Bildquelle: pixabay.com

Das Thema Nachhaltigkeit findet immer mehr Beachtung bei Investmententscheidungen. Unternehmen, die sich nicht an ESG-Standards halten, dürften in Zukunft zunehmend im Regen stehen. Unter ESG versteht man die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Aber die Definitionen, was denn nun nachhaltig oder grün ist, gehen weit auseinander. Wir beleuchten drei ganz unterschiedliche ESG-Aktien für Sie. Wer hat seine Hausaufgaben am besten gemacht?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: CA80412L1076 , IE00BZ12WP82 , DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    LINDE PLC – unter der Lupe

    WKN: A2DSYC ISIN: IE00BZ12WP82 Symbol: LIN
    Vor zwei Jahren fusionierte die Linde AG mit dem US-Konkurrenten Praxair. Die Gesellschaft formiert seitdem als Plc mit Sitz in Dublin, das Management sitzt jedoch in den USA. Da mag es verwundern, dass Linde immer noch Mitglied des DAX ist. In der Tat wurde damals ein Präzedenzfall geschaffen. Heute besitzen die Aktien abwechselnd mit SAP sogar das größte Gewicht im Blue Chip Index, aber auch im „grünen“ Verwandten, dem DAX 50 ESG.

    Obwohl Linde den vorletzten Platz (49 von 50) im separaten ESG Score belegt, ist die Aktie am stärksten gewichtet, da sie über die größte Marktkapitalisierung verfügt. Dieses Beispiel ist klassisch für den Zielkonflikt, dem sich ESG-Investoren ausgesetzt sehen. Wie sind Kriterien wie Nachhaltigkeit, Rendite, Liquidität und Risiko in Einklang zu bringen?

    Das Kerngeschäft von Linde umfasst Gase und Prozessanlagen, die Gase gewinnen oder herstellen. Die Gesellschaft ist Weltmarktführer bei Industriegasen. Seit 18 Jahren ist die Aktie auch Bestandteil des Dow Jones Sustainability World Index. Wenn die Börsenampel weiter auf grün steht, werden die Aktien durch die hohe Gewichtung im DAX automatisch profitieren.

    SATURN OIL & GAS INC – es bahnt sich etwas an

    WKN: A2DJV8 ISIN: CA80412L1076 Symbol: SMK
    Die kanadische Saturn Oil & Gas akquiriert und entwickelt hochwertige und unterbewertete, aber dennoch risikoarme Leichtölprojekte mit bestehender Produktion in Saskatchewan. Innerhalb der Viking Formation produzieren zahlreiche Quellen, diese weisen in normalen Zeiten eine der schnellsten Amortisationszeiten innerhalb der Branche auf.

    Saturn legt zudem großen Wert auf ESG und will sich nicht nur in der Riege der Kostenführer positionieren, sondern auch im Bereich der innovativen Reduktion von CO2-Emissionen in der Öl- und Gasbranche mitmischen. Dazu vermeldete die Gesellschaft mit Jean-Pierre Colin als neuen Strategieberater eine wichtige Personalie. Colin bringt 40 Jahre Erfahrung im Investmentbanking und in der Corporate Governance mit. Colin ist ein Director von dynaCERT Inc., einem börsennotierten „Cleantech“-Unternehmen im Bereich von CO2-Emissionen. Bereits im Board von Saturn ist dynaCERT CEO Jim Payne vertreten.

    Gestern erschien ein Interview mit Saturn CEO John Jeffrey. Der Firmenlenker geht nicht nur auf das Thema Akquisitionen ein, sondern hebt auch die Bedeutung von ESG für die Öl-Branche und die Gesellschaft mit klaren Worten hervor: „Ich kann mir vorstellen, dass es einen Wandel im Marktbewusstsein geben wird und dass die Herkunft des Erdöls, auf das die ganze Welt angewiesen ist, an Bedeutung gewinnen wird. Wenn wir den benötigten Rohstoff nach modernen Umweltstandards bereitstellen, dann sollte die Gesellschaft ihn auch schätzen und bevorzugen, zumal es eine wachsende globale Bewegung gibt, ethisch und moralisch unbedenkliche Rohstoffe zu verwenden.

    Der Öl-Preis geht bereits in Richtung 50,00 USD pro Barrel, wer sich in der Branche positionieren möchte, sollte sich nicht mehr allzu viel Zeit lassen.

    BAYER AG – Analysten sind sich einig: die Aktie hat Potenzial

    WKN: BAY001 ISIN: DE000BAY0017 Symbol: BAYN
    Seit mehr als 150 Jahren besteht das Leverkusener Unternehmen. Heute ist Bayer ein global agierender Konzern mit den Schwerpunkten Gesundheit und Agrarwirtschaft und Nummer 8 im DAX. Zieht man die ESG-Kriterien heran, dann liegt Bayer auf Platz 35 des DAX 50 ESG. Bayer verschreibt sich seit langer Zeit dem Thema Nachhaltigkeit, musste sich aber in der Vergangenheit viel Kritik im Zuge der Monsanto-Übernahme gefallen lassen. Dabei war es nicht der 66 Mrd.-USD-schwere Preis, sondern die Bemängelung der gentechnisch veränderten Produkte der US-Amerikaner.

    Das Agrargeschäft des Konzerns litt in diesem Jahr unter einer schwächeren Nachfrage und Wechselkursbelastungen. Insbesondere das dritte Quartal war herausfordernd. Die Anfang November veröffentlichten Zahlen zeigten aber, dass der Konzern nach 9 Monaten bei Umsatz und Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres lag.

    Insgesamt wird die Bayer-Aktie von 21 Analysten bewertet. Diese kommen mehrheitlich zu einem positiven Votum. Das durchschnittliche Kursziel der Expertengruppe liegt bei 59 EUR. Damit verfügt der Titel über ein Aufwärtspotenzial von 25%!


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 10.10.2025 | 04:15

    Nachhaltig grüne Renditen von über 50 % einfahren! Wie machen das Deutsche Bank, RE Royalties oder Nordex?

    • ESG
    • Nachhaltigkeit
    • Finanzierung
    • GreenTech

    Die Europäische Union hat sich mit dem „Green Deal“ zum ehrgeizigsten Nachhaltigkeitsprogramm ihrer Geschichte verpflichtet. Über milliardenschwere Förderinstrumente, von der EU-Taxonomie über den InvestEU-Fonds bis hin zum Innovation Fund, lenkt Brüssel Kapital gezielt in grüne Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastruktur. Für Investoren sind die Trigger klar erkennbar: Strengere Klimavorgaben, steigende CO2-Preise und die zunehmende Verpflichtung institutioneller Anleger zu ESG-Konformität schaffen eine strukturelle Nachfrage nach grünen Projekten. Wer frühzeitig in emissionsarme Geschäftsmodelle investiert, profitiert doppelt von politischer Unterstützung und wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz. Was macht Unternehmen wie die Deutsche Bank, Nordex oder RE Royalties zu den Gewinnern?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 11.08.2025 | 05:00

    Beton 2.0 bringt Rendite ins Depot – Holcim, Cemex, Argo Graphene Solutions

    • Baustoffe
    • CO2
    • ESG

    Besser und zugleich grüner? Das geht! Mit modernen Baustoffen! Wie das UN Environment Programme in einer Studie meldet, stammen 37 % der CO2-Emissionen aus der Baubranche. Zugleich gilt die Infrastruktur weltweit als marode. Allein Deutschland will hunderte Milliarden ausgeben, um dem Sanierungsstau bei Brücken, Straßen oder Netzen Herr zu werden. Da kommen innovative Baustoffe gerade richtig. Wir beleuchten aktuelle Trends der Branche, erklären, wie Additive Baustoffe besser und grüner machen und zeigen, welche Baustoff-Aktie den größten Hebel verspricht.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 30.07.2025 | 05:00

    Grüne Rendite – Von Börsen-Stars und Comeback-Hoffnungen: dynaCERT, Siemens, Schneider Electric

    • ESG
    • Nachhaltigkeit

    Die Wirtschaft ist unter Druck. Zu den bestehenden Risiken wie den geopolitischen Spannungen und der geringen Produktivität in Deutschland gesellen sich jetzt auch noch die Auswirkungen des Zoll-Deals zwischen der EU und den USA. Man könnte glauben, Initiativen für mehr Nachhaltigkeit und weniger CO2 würden im aktuellen Umfeld ins Hintertreffen geraten. Doch es gibt Geschäftsmodelle, die grün sind und die klare Perspektive für Rendite haben. Wir stellen Siemens, Schneider Electric und dynaCERT vor.

    Zum Kommentar