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12.02.2025 | 04:45

Mega Rally bei First Phosphate, Renk, VW und BYD mit Kaufsignalen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Aktienmärkte streben ungebremst nach oben. Wer auf eine Korrektur hofft, wird erstmal enttäuscht. Gestern schaffte der DAX 40-Index dann die 22.000er-Marke, viel schneller als von vielen gedacht. Zugpferde bleiben die Technologietitel SAP und Siemens, an der NASDAQ sind es immer noch die Magnificent7, welche den Ton angeben. Selektion ist jetzt Trumpf. Wir richten unseren Blick auf den kommenden Batteriematerial-Lieferanten First Phosphate, sowie die Titel Renk, VW und BYD. Während VW mitten in der Restrukturierung steckt, geht die Reise bei BYD unvermittelt weiter. Interessant bleibt die Rüstungsbranche, hier speziell Renk. Wo sollten sie jetzt investieren?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    First Phosphate – 50 Prozent Aufschlag zu Jahresbeginn

    Wer die Energiewende meistern will, braucht Innovationen im Bereich der Batterien. Ob für die E-Mobilität oder die dringend benötigten Energiespeicher, Leistung und Ausdauer ist gefragt. Fahrzeuge wie auch stationäre Zwischenspeicher müssen in kurzen Zyklen be- und entladen werden, sollen sie z. B. die Grundlastfähigkeit einer durchgängigen Energiequelle wie der Kernkraft ersetzen. Folgt man den Planungen der noch regierenden Ampel-Regierung, so sollen regenerative Energien wie Wind, Solar und Wasser langfristig die Produktionslücke aus dem Abschalten der Kernreaktoren schließen. Experten taxieren den zusätzlichen Bedarf auf ca. 2,5 Mio. Solardächer oder etwa 5.000 Windräder, denn der Bereich Wasserkraft scheint in Mitteleuropa schon flächendeckend installiert.

    Das kanadische Unternehmen First Phosphate (PHOS) konzentriert sich auf diesen potenziellen Gamechanger und setzt auf Phosphat. Der Markt für Phosphat ist weltweit aus der Düngemittel-Industrie bekannt, im Licht der Energiewende dient Phosphat aber primär zur Herstellung von aktivem Kathodenmaterial für die Lithium-Eisen-Phosphat-(LFP)-Batterieindustrie. Diese will First Phosphate perspektivisch aus der eigenen Mine holen, Ziel bleibt die Positionierung in den wichtigen Lieferketten westlicher HighTech-Produzenten. Auf dem Begin-Lamarche Projekt gab es schon eine Ressourcenschätzung in der angedeuteten und abgeleiteten Kategorie von rund 15,5 Mio. Tonnen Phosphat (P2O5). Diese könnte sich durch weitere Erschließungen noch erhöhen. Im Januar veröffentlichte First Phosphate eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA) des Projekts. Diese bescheinigt der Mine schon in den ersten drei Jahren einen Nachsteuer-Cashflow von 700 Mio. CAD. Mit einem Abzinsungssatz von 8 % ergibt sich ein Gegenwartswert von 1,59 Mrd. CAD. Bewertet ist First Phosphate bei knapp 53,2 Mio. Aktien gerademal mit rund 18 Mio. CAD. Kein Wunder, dass der Wert sich mit hohen Umsätzen in den letzten Wochen glatt verdoppeln konnte. Im aktuellen geopolitischen Umfeld und unter der Maßgabe Trumpscher Industriepolitik mit Fokus auf Nordamerika steht die laufende Neubewertung hier erst am Anfang.

    Renk – Ein Eigentümerwechsel beflügelt

    Der Augsburger Spezialgetriebehersteller überrascht mit einem Wechsel eines großen Aktienpakets. Der französisch-deutsche Rüstungskonzern KNDS steigt mit einer Optionsausübung zum größten Anteilseigner auf. Es geht um gut 18,3 Millionen Kaufoptionen, die nun gegenüber dem Großaktionär Triton zum Bezug eingelöst wurden. Bisher war die Investmentgesellschaft mit 33,5 Millionen Anteilsscheinen größte Aktionärin von Renk, deutlich vor KNDS mit 6,7 Millionen Papieren. Mit dem aktuellen Paket dürfte der Anteil von KNDS nun auf eine Sperrminorität von 25,1 % anwachsen, die Behörden müssen dem Anteilskauf allerdings noch zustimmen. Die Börse sieht nun die Synergie-Effekte, die sich aus der engeren Zusammenarbeit der beiden Rüstungs-Unternehmen ergeben könnte. Ebenfalls erwarten Marktbeobachter höhere Umsätze für Renk. Der Kurs sprang gestern um über 10 % auf 24,80 EUR nach oben. Damit steht der Wert technisch wieder knapp an seiner Ausbruchslinie von Ende Januar.

    BYD versus VW – Der Erfolg spricht für sich

    Mit ganzen sieben neuen Modellen drängt BYD seit Herbst 2024 auf die europäischen Absatzmärkte. Nicht überraschend, denn mit großem strategischem Geschick hat der chinesische Elektromobilitäts-Anbieter bereits seit langem alle vertikalen Produktionsstufen in seiner Konzernstruktur verankert. Der größte europäische Konkurrent VW befindet sich hingegen in einer harten Restrukturierung. Ganze 35.000 Stellen sollen bis 2030 angebaut werden, dazu gehören auch 3 Produktionsstandorte. Volkswagen verkaufte im 4. Quartal 2024 über alle Konzernmarken verteilt insgesamt rund 238.200 Elektroautos (BEVs). Im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres fiel die Zahl damit um 0,5 %. Im Jahr 2024 konnten insgesamt rund 744.800 E-Autos abgesetzt werden, etwa 3,4 % weniger als im Vorjahr. Das ist der größte Unterschied zu BYD, welche über 4 Mio. Elektrofahrzeuge absetzen konnten. Die Aktie hat in den letzten 12 Monaten rund 22 % an Kurswert verloren, konnte sich aber zumindest von den Tiefstständen um 80 EUR wieder absetzen. Zahlen liefern die Wolfsburger am 11. März, vielleicht gibt es die erste positive Überraschung seit einigen Quartalen. 14 von 28 Analysten auf der Plattform LSEG votieren mit einem Kauf-Votum, wobei ein mittelfristiges Kursziel von 114,80 EUR im Raum steht. Ob das reicht, die verschreckten Anleger wieder zum Kauf der Aktie zu bewegen?

    Anders lautet die Erfolgsstory von BYD. In Sachen E-Mobilität konnten die innovativen Hersteller aus dem Reich der Mitte bereits zum Branchenprimus Tesla aufschließen. Parallel hat die Marktkapitalisierung der Chinesen die der Wolfsburger bereits um 200 % überboten. Fundamental traut der Markt VW wohl nicht mehr viel Dynamik zu, denn mit einem KGV 2025e von 3,8 ist der Wert gegenüber seiner Peergroup am tiefsten Punkt der letzten 20 Jahre anzutreffen. BYD darf mit einem Gewinn-Faktor von 14,6 weiterhin auf sein starkes Wachstum vertrauen. Mit einem Kurs von über 41 EUR und einer Performance von über 80 % in den letzten 12 Monaten steht der Wert nur noch knapp unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2023. Turnaround-Spekulanten bevorzugen VW, auf weiter hohes Wachstum setzten Investoren bei BYD.

    Die PHOS-Aktie zeigt sich in 2025 sehr stark. Renk konnte nach einer Konsolidierung in Q4 wieder deutlich zulegen. Das Rennen im Bereich E-Mobilität macht derzeit BYD deutlich wertvoller als Volkswagen. Quelle: LSEG vom 11.02.2025

    Die Forschung in Sachen Batterie wird zum Gamechanger in der E-Mobilität. Der Explorer First Phosphate hat die Lieferketten in der Hightech-Industrie im Fokus und schreitet weiter voran. VW ist gegenüber dem chinesischen Produzenten BYD zwar aktuell im Hintertreffen, sollte aber im Verlauf des Jahres 2025 wieder Fuß fassen können. Die Aktie ist spottbillig. Renk ist weiterhin auf der Kaufliste der Rüstungs-Investoren.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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