05.08.2025 | 05:00
Schock-Bericht im WSJ – China schneidet Westen von Antimon ab: Hensoldt, Covestro, Antimony Resources
„China drosselt Versorgung der westlichen Rüstungsindustrie mit kritischen Metallen“, titelt das Wall Street Journal in einem Artikel von Sonntag. Darin nennen die Autoren mehrere Fälle, in denen China bewusst Lieferungen von kritischen Metallen verzögert hat. Derartige Verzögerungen können zu Produktionsausfällen führen und treffen die Industrie empfindlich. Neben Seltenen Erden nennt der Artikel auch Antimon. Demnach sei eine Lieferung von 55 t Antimon aus Australien nach Mexiko für drei Monate am chinesischen Hafen Ningbo festgesetzt worden – ein bisher einmaliger Vorgang, der aufhorchen lässt. Wir erklären, wofür Antimon gebraucht wird und stellen ein Antimon-Unternehmen aus Kanada vor, das nach und nach in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , COVESTRO AG O.N. | DE0006062144 , ANTIMONY RESOURCES CORP | CA0369271014
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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China dominiert den Antimon-Markt und stört jetzt auch den internationalen Handel
Antimon ist ein seltenes Metall, das in erster Linie aus China, Russland oder Tadschikistan kommt. Dominant ist jedoch China: Rund 70 % der globalen Antimonproduktion und etwa 78 % der Weiterverarbeitung entfallen auf das Land, das längst als größter Rivale der USA im Wettlauf um den Status als Weltmacht gilt. Bereits im Sommer 2024 hat China Exportbeschränkungen für Antimon erlassen. Könnten Antimon-Erzeugnisse militärisch gegen China verwendet werden, sind die Behörden angewiesen, den Export zu untersagen. Dass davon selbst Lieferungen betroffen sind, die ursprünglich aus anderen Ländern stammen, wie im Artikel des Wall Street Journal beschrieben, ist eine neue Eskalationsstufe. Doch warum ist Antimon überhaupt so wichtig?
Rüstung, Chemieindustrie, Baustoffe, Chips – ohne Antimon geht nichts
Antimon steckt in Geschossen und Metalllegierungen, in bestimmten Microchips und Dioden und hat eine wichtige Funktion als Flammschutzmittel in Kunststoffen. Antimon-Trioxid ist beispielswese Teil von Gehäusen elektronischer Geräte, Kabelisolierungen, Autoteilen oder Baukunststoffen, um strenge Brandschutznormen zu erfüllen. Ohne Antimon würden viele Hochleistungskunststoffe die Feuerresistenz-Anforderungen nicht bestehen. Auch Covestro, einer der größten Hersteller hochwertiger Polymer-Kunststoffe, ist auf Antimon angewiesen, um seine Kunststoffe weniger entzündlich zu machen. Covestro bietet unter dem Markennamen Makrolo Polycarbonat-Kunststoffe an, die in Laptops, Smartphones, LED-Beleuchtungen, Elektrogeräten oder Steckerverbindungen verarbeitet werden. Viele dieser Anwendungsfälle erfordern strikte Brandsicherheit. Dafür sorgt Antimon. Auch andere Unternehmen aus der Chemie-Branche, wie etwa BASF, verarbeiten den Stoff, dessen Export China zuletzt drastisch eingeschränkt hat.
Hensoldt, Covestro in Not – wann kann Antimony Ressources in die Bresche springen?
Doch wie reagieren Unternehmen wie Hensoldt oder Covestro auf die neuen Versorgungs-Risiken? Beobachter mahnen immer wieder an, dass Lagerhaltung eine größere Bedeutung gewinnt. Doch Lager sind teuer. Auch machen sie zwar bei Lieferverzögerungen Sinn, nicht aber bei Lieferausfällen. Hinzu kommt, dass Antimon aus China aufgrund der noch immer wenig nachhaltigen Förder- und Produktionsbedingungen im Reich der Mitte ohnehin in der Kritik steht. Die Lösung sind Antimon-Projekte im Westen. Das kanadische Unternehmen Antimony Resources hat sich selbst zum Ziel gesetzt, zum führenden Antimon-Lieferanten außerhalb Chinas zu werden. Gelingen soll das durch die Entwicklung von zwei Liegenschaften im kanadischen Distrikt New Brunswick.
Flaggschiff-Projekt von Antimony Resources ist "Bald Hill", wo sich ein hochgradiges Antimon-Vorkommen befindet. Historische Explorationsdaten deuten auf 725.000 bis 1.000.000 Tonnen Erz mit ca. 4–5 % Stibnit-Gehalt (Sb) hin - das entspräche grob 30.000–50.000 Tonnen Antimon im Boden. Frühere Bohrungen trafen unter anderem sehr hochgradige Zonen, wie etwa 11,7 % Sb über 4,5 m und 20,9 % Sb über 2,3 m. Eine im April 2025 gestartete Bohrkampagne bestätigt das Potenzial: In 80 % der Bohrlöcher wurde sichtbares Antimonerz gefunden. Ende der vergangenen Woche folgten dann weitere Bohrergebnisse mit hohen Gehalten von bis zu 28,76 % Sb über eine Strecke von 1,7 m.
2025 erwartete Ressourcenschätzung als Etappenziel – Überholspur zur Produktion?
Für Jim Atkinson, CEO von Antimony Resources, sind die ersten Ergebnisse Grund für Zuversicht: „Die Ergebnisse dieser ersten Proben haben unser Vertrauen in die Validität der bisherigen Bohrergebnisse gestärkt und werden uns dabei helfen, die Bohrlochdichte zu bestimmen, die wir für eine Ressourcenschätzung benötigen.“ Eine solche Ressourcenschätzung könnte für Antimony-Ressources ein entscheidendes Etappenziel sein. Derartige Ressourcenschätzungen werden nach internationalen Bergbaustandards erstellt, testiert und bieten die Grundlage für Investoren oder Kooperationspartner, um mögliche Geschäfte einzugehen. Investoren warten meist, bis eine Ressourcenschätzung vorliegt und steigen dann bei Unternehmen ein.
Aktuell befindet sich Antimony Resources zwar noch in einem frühen Stadium, doch will man die erste Ressourcenschätzung noch in diesem Jahr abschließen. In Zeiten, in denen Länder wie die USA, aber auch die EU alles dafür tun, um von Rohstoff-Lieferungen aus China und Russland unabhängig zu werden, könnte sich das zielorientierte Vorgehen von Antimony Resources auszahlen. Wenn politische Initiativen von USA und EU, Handlungsdruck von Seiten der Industrie auf eine testierte Ressourcenschätzung für ein umfassendes Antimon-Projekt im rechtssicheren Kanada treffen, könnte das die Prozesse beschleunigen. Dass die Region in New Brunswick aussichtsreich ist, zeigt auch der Umstand, dass sich dort die historische Lake-George-Mine befindet, die zwischen 1970 und 1992 Antimon förderte.
Pennystock mit Potenzial nimmt Fahrt auf
Die Aktie von Antimony Resources ist noch immer ein Pennystock, wird aber von immer mehr Investoren als möglicher nächster Rüstungs-Profiteur aus dem Rohstoff-Sektor erkannt. Noch wandelt Antimony Resources nicht auf den Pfaden von Almonty, gute Voraussetzungen, langfristig einen ähnlichen Weg einzuschlagen, sind aber gegeben. Antimony Resources ist aktuell mit weniger als 10 Mio. CAD bewertet – gehen die Pläne des Unternehmens auf, dürfte der Wert weiteres Kurspotenzial freisetzen.
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