24.01.2025 | 05:15
Top Performer gesucht! Nel ASA, First Nordic Metals, thyssenkrupp und Agnico-Eagle
Mit steigender Inflation seit 2021 hat sich auch der Goldpreis deutlich in Bewegung gesetzt. Findige Anleger konnten in den letzten 20 Jahren mit einer Durchschnittsrendite von gut 8,5 % im Jahr immer einen guten Wertausgleich für die Kaufkraftverluste schaffen. Die Krux: Man durfte die Berg- und Talfahrten in den Edelmetallen nicht traden, denn nur der langfristige Besitzer kann auf Goldpreise um 500 USD im Jahr 2005 zurückblicken. Heute 20 Jahre später wurden bereits neue Highs von 2.788 USD erreicht. Zu den erfolgreichsten Minen der Welt gehört Agnico-Eagle, die Aktie konnte sich in den letzten 12 Monaten nahezu verdoppeln. Ähnlich gut lief es beim Partner von Agnico, dem Explorer First Nordic Metals. Wer genauer analysiert, findet noch mehr Ideen, wie man dem Depot Beine macht.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , FIRST NORDIC METALS CORP | CA33583M1077 , AGNICO EAGLE MINES LTD. | CA0084741085
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Agnico-Eagle – Ein Top Performer in Sachen Gold##
Geopolitische Spannungen, Krieg, Inflation, regungslose Politiker und ausufernde Staatsschulden sowie ein genereller Vertrauensverlust, haben in 2024 einen Run auf Edelmetalle ausgelöst. Eine Feinunze Gold erreichte so im Hoch 2.790 USD, Silber schrammte sogar zweimal an der 35 USD-Marke. Preise, welche seit Jahren nicht mehr gesehen wurden. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder steigender Inflation suchen Anleger nach Möglichkeiten, ihr Vermögen zu schützen und zu diversifizieren. Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium gelten seit Jahrhunderten als sichere Häfen und behalten auch in Krisenzeiten ihren Wert.
Der international tätige Bergbau-Konzern hat in 2024 Geschichte geschrieben. Denn mit einem Kursanstieg von gut 70 % stellte der sehr profitable Miner alle Konkurrenten in den Schatten. Agnico Eagle ist ein führendes Goldunternehmen, das durch eine Kombination aus strategischem Wachstum, Risikominimierung und Effizienz beeindruckt. Die Mehrheit der Minen befindet sich in stabilen Regionen wie Kanada, Finnland und Australien. Dadurch minimiert Agnico Eagle politische und regulatorische Risiken, die in anderen Ländern häufig auftreten können. Die Übernahme von Kirkland Lake Gold und der vollständige Erwerb des Malartic-Komplexes haben die Produktionskapazität und Ressourcengrundlage deutlich erhöht. Im Vergleich zu anderen großen Goldproduzenten weist Agnico Eagle niedrigere nachhaltige Produktionskosten (AISC) auf. Neben der steigenden Produktion investiert das Unternehmen in Explorationsprojekte, die die zukünftigen Ressourcen sichern und das langfristige Wachstum fördern.
Mit über 3 % Dividendenrendite bietet Agnico Eagle ein seltenes Gleichgewicht aus Wachstum und stabilen Ausschüttungen, was es für Investoren langfristig sehr attraktiv macht. Qualität hat allerdings auch seinen Preis: Bei einem Kurs von 88 USD und einer Marktkapitalisierung von 44,5 Mrd. USD bezahlen Anleger derzeit in etwa den 3,7-fachen Umsatz und ein KGV 2025e von 18. Der Clou: Gegenüber den heiß gelaufenen High-Techs gibt es mit den aktuellen Metallpreisen wohl eher Überraschungen nach oben als Gewinnwarnungen.
First Nordic Metals – Schweden und Finnland im Fokus
Unweit von Agnicos Liegenschaften in Schweden stoßen wir auf den kanadischen Explorer First Nordic Metals (FNM), hervorgegangen aus Barsele Minerals. Die Hauptprojekte befinden sich in der Bergbauregion Västerbottens Län in Nordschweden, 600 km nördlich von Stockholm und umfassen insgesamt 104.000 Hektar Fläche mit einer Gesamtlänge von etwa 100 Kilometern. Das Flaggschiff-Projekt Barsele befindet sich am westlichen Ende des proterozoischen "Skellefte-Trends", einem produktiven Gürtel mit vulkanogenen Massivsulfid-Lagerstätten, der sich mit der "Gold-Linie" in Nordschweden überschneidet. Sowohl polymetallische Lagerstätten als auch intrusiv beherbergte Goldabschnitte sind in dieser Region vorhanden. Dieses Projekt ist seit längerem in einer Joint Venture-Struktur mit den Besitzverhältnissen 55 % Agnico-Eagle und 45 % FNM organisiert. Es hat eine Größe von knapp 25.000 Hektar, bisher wurden 165.000 Meter gebohrt, die Finanzierung kam mit 55 Mio. USD von Agnico. Mit der Fertigstellung einer Vormachbarkeitsstudie kann Agnico weitere 15 % an diesem aussichtsreichen Projekt erlangen. Bis dato wurden die Zonen Avan, Central und Skiräsen untersucht, die gefundenen Gold-Vererzungen liegen bei herausragenden Werten von 3,5 bis in der Spitze 133 Gramm Gold je Tonne Gestein. Eine Ressourcenschätzung von 2019 wies bereits 324.000 angezeigte und über 2 Mio. abgeleitete Unzen Gold aus. Das soll deutlich ausgebaut werden.
Das neue Management unter Präsident Adam Cegielski und CEO Taj Singh vermutet weitaus größere Vererzungen in den noch unexplorierten Zonen. Der Gold Line Belt wird in diesem Zusammenhang oft mit den ähnlichen Strukturen des 200 Mio. Unzen Gebiets Abitibi in Kanada verglichen. Der Vorteil in Skandinavien: In Schweden operiert man mit Strompreisen von nur etwa 3 Cent pro kWh, das ermöglicht nachhaltige Produktionskosten (AISC) von ca. 1.550 USD je Unze Gold. Die insgesamt 263 Mio. Aktien sind zu 58 % in den Händen von institutionellen Anlegern und Insidern, das gibt der Aktie eine sehr hohe Stabilität. Hinzu kommt der 11 %-Anteil von Agnico, der sich perspektivisch noch erhöhen könnte. Was bei einem Marktwert von knapp 110 Mio. CAD noch gar nicht in die Bewertung einbezogen wurde sind die Projekte in Paubäcken, Storjuktan und Klippen. Obendrein kommt das riesige Oijärvi-Projekt in Finnland das bislang erst bis zu einer Tiefe von 215 Metern erforscht wurde. Auch hier gibt es schon eine Ressourcenschätzung von angezeigten 1,1 Mio. und abgeleiteten 1,6 Mio. Unzen Gold-Äquivalent. Kein Wunder, dass die First Nordic-Aktie bereits in 2024 eine ordentliche Aufwertung erfahren hat. Adam Cegielski ist zuversichtlich, dass die Neubewertung gerade erst begonnen hat. Die Gesellschaft hat derzeit 12 Mio. CAD in der Kasse und vermeldete im Dezember neben dem Listing in Kanada und Deutschland auch eine Notizaufnahme an der Nasdaq North in Schweden in Q1-2025. Hier geht es in großen Schritten voran - höchst interessant!
Nel ASA und thyssenkrupp – Hier könnte es in 2025 interessant werden
Ungeachtet der operativen Probleme bei Nel ASA und thyssenkrupp könnte es aus charttechnischer Sicht für beide Werte im ersten Quartal 2025 interessant werden. Nel ASA musste in der letzten Woche operative Einschnitte und einen Personalabbau verkünden, zu wenig öffentliche Aufträge konnten von dem norwegischen Elektrolyseur-Pionier eingeworben werden. Die Aktie erreicht mit 2,10 NOK oder umgerechnet 0,18 EUR ein 5-Jahrestief und versucht sich aktuell zu stabilisieren. Die Marktkapitalisierung ist auf 315 Mio. EUR abgesackt, das entspricht nur noch einem Zwanzigstel der Bewertung aus dem Jahr 2021. Die Jahreszahlen 2024 werden für den 26. Februar erwartet. Danach sollte man den Kurs genau beobachten, eventuell gibt es keine neuen Tiefs mehr und die Story dreht.
Bei thyssenkrupp läuft die Restrukturierung der Stahlsparte auf Hochtouren. Phantasie gibt es für den Konzern aber jede Menge. Der Blick auf den Schiffsbau-Sektor bei thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), lässt nach Konzerninvestitionen über rund 220 Mio. EUR größere Bestellungen aus dem NATO-Bereich erwarten. Denn am Standort Wismar sollen die top modernen U-Boote vom Typ 212CD gebaut werden. Sowohl die Bundeswehr als auch der NATO-Partner Norwegen erhalten die begehrten Modelle. Nun wird es spannend um den Bereich TKMS, denn seit Jahren wird über eine Lösung für die Ertragsperle gerungen. Mit den NATO-Aufträgen könnten schon bald wieder Übernahmegerüchte am Horizont auftauchen. Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Carlyle waren im vergangenen Jahr zwar gescheitert, allerdings soll es mit Deutz, Rheinmetall und dem Wettbewerber Lürssen-Werft weitere Interessenten für TKMS geben. Wir haben die Aktie seit 3,20 EUR auf dem Radar, gestern gelang der Sprung über den wichtigen Widerstand von 4,30 EUR. Die Konsensus-Schätzung der Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon liegt bei hohen 7,20 EUR. Weiter aufstocken!

Die hohe Teuerung lässt den Edelmetall-Sektor wieder erstrahlen. In Skandinavien etablieren sich neue Gold-Projekte in hohem Tempo, Agnico und First Nordic Metals sind von der Partie. Wer auf Turnaround-Aktien spekuliert sollte Nel ASA und thyssenkrupp im Auge behalten.
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