02.01.2025 | 04:45
Uran und Rüstung – Rally in 2025 zu erwarten! Renk, F3 Uranium, Hensoldt, Rheinmetall und thyssenkrupp im Fokus
Nach knapp 19 % Plus in 2024 fragen sich viele Investoren, ob diese Traumrendite in 2025 wiederholbar ist. Wir glauben ja, wenngleich es selektiv weitergehen wird. Denn mittlerweile steigen Aktien nicht mehr in der Breite, sondern aufgrund ihrer Stärke in den Sektoren oder wegen einer außerordentlichen Stellung im Wettbewerb. Underperformer wird es weiterhin zu Hauf geben, Investoren sollten ihr Portfolio deshalb wetterfest aufstellen. Große Gefahren einer niedrigeren Bewertung besteht in bestimmten NASDAQ-Titeln, welche bereits KGVs von über 40 erreicht haben. Ein Indikator für solche Übertreibungen visualisiert das sogenannte Shiller-KGV. Mit einem Wert von 24,8 liegt der MSCI World derzeit recht deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Das liegt vor allem an den Aktien aus dem Technologie- und Kommunikationssektor, welche relativ weit über ihrem historischen Bewertungsmedian notieren. Die Zeit ist daher reif für eine Sektor-Rotation - hier ein paar Ideen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
F3 URANIUM CORP | CA30336Y1079 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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thyssenkrupp AG – War das der Turnaround?
Die Aktien der thyssenkrupp AG waren einer der heißesten Turnaround-Kandidaten des letzten Jahres. Von einem Tief bei 2,77 EUR im September, ging es bis zum Jahresende auf 3,92 EUR nach oben. Wer unsere Ausführungen regelmäßig verfolgt, ist unter 3 EUR zum Zuge gekommen und sitzt nun auf Gewinnen von etwa 30 %. Die Phantasie liegt derzeit zum einen in der Restrukturierung des gesamten Stahl-Sektors sowie die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung, die Seewerften im Norden Deutschlands zu konsolidieren und am Leben zu erhalten. Lange hatte der Markt befürchtet, dass die wichtige See- und U-Boot-Kompetenz ins Ausland verkauft werden könnte.
Kurz vor Weihnachten erreichten positive Regierungs-Aussagen die Öffentlichkeit. Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht in Nordeuropa eine wachsende Bedrohung, was die NATO-Staaten zu weiteren Investitionen zwingt. "Wir brauchen die U-Boote, weil die maritime Bedrohungslage das zwingend erfordert", hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) unlängst bei einem Besuch in Norwegen gesagt. thyssenkrupp verfügt mit seinem Geschäftsbereich Marine Systems (TKMS) über einen hoffnungsvollen Hochtechnologie-Bereich mit zuletzt etwa 2,1 Mrd. EUR Umsatz und einem bereinigten EBIT von 125 Mio. EUR. Ein verstärkter U-Bootbau würde dem Konzern bei seiner harten Sanierung sicherlich helfen. Der Bereich Steel Europa (TKSE) plant, 5.000 Stellen abzubauen und einen Weiterverarbeitungsstandort in Kreuztal im Siegerland zu schließen. Damit passt man die Kapazitäten an das aktuell absetzbare Marktvolumen an. Der thyssenkrupp-Konzern ist damit sicherlich noch nicht über den Berg, aber eine Marktkapitalisierung von 2,4 Mrd. EUR entspricht gerademal dem fairen Wert der Marinesparte. Bis 4 EUR aufstocken!
F3 Uranium – Mit voller Kasse ins neue Jahr
Uran spielt eine immer größere Rolle in der weltweiten militärischen Aufrüstung, vor allem durch seine Verwendung in Atomwaffen und in der nuklearen Energieversorgung. Die „NetZero“-Bestrebungen innerhalb der weltweiten Energiewende richten ihren Blick auf neue Nuklear-Technologien wie z. B. die kleinen modularen Reaktoren (SMRs), welche sowohl die lokale Energieversorgung auf solide Beine stellen kann und andererseits militärischen Einheiten wie U-Booten und Flugzeugträgern eine zuverlässige Antriebsquelle bereitstellt. Die globale Unterversorgung mit Uran ist wissenschaftlich für die Jahre ab 2027 dargelegt. Denn aktuell können nicht ausreichend viele Uran-Projekte an den Start gehen, um den wachsenden Bedarf für über 100 neue Reaktoren in den nächsten 5 Jahren zu stemmen. Uran wird als strategische Ressource betrachtet, Länder mit großen Uranvorkommen wie Kasachstan, Australien, Kanada und Russland spielen daher eine Schlüsselrolle in der Versorgung. Unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump werden sich internationale Machtblöcke neu formieren, was die Versorgungssicherheit eher negativ beeinflusst. Der Spot-Preis von ca. 73 USD zeigt diese Unsicherheit noch nicht an, denn Mitte des letzten Jahres hatte er schon bei über 100 USD gelegen.
Das kanadische Unternehmen F3 Uranium (FUU) entstand aus einer Abspaltung von Fission Uranium und verfügt über einige aussichtsreiche Liegenschaften im uranreichen Athabasca-Becken. Im Fokus der aktuellen Explorationsarbeiten steht die Zone JR, wo bereits viele Bohrergebnisse einen industriell verwertbaren Vererzungsgrad von mehr als 1,0 Gewichtsprozent U3O8 angezeigt haben. An einigen Fundstellen ließen sich sogar 30 % nachweisen. Die Erforschung der Liegenschaften geht nun in 2025 weiter. Für diesen Zweck wurden kurz vor Weihnachten noch einmal 8 Mio. CAD an Eigenmittel eingeworben. Die FUU-Aktie bewegt sich derzeit zwischen 0,22 und 0,25 CAD, die mittelfristigen Kursziele der Researchhäuser Red Cloud und SCP liegen bei 0,60 bzw. 0,75 CAD. Im Jahr 2025 könnte nach einem verhaltenen 2024 ein neuer Rohstoff-Superzyklus starten, Uran-Unternehmen sollten den Markt dabei anführen. Einsammeln!
Hensoldt, Rheinmetall und Renk Group – Geht der Rüstungs-Hype weiter?
Uran ist für die Rüstungsbranche unerlässlich. Aufgrund seiner hohen Dichte von etwa Faktor 1,7 zu Blei wird es für panzerbrechende Munition verwendet, da es beim Aufprall durch kinetische Energie extrem zerstörerisch ist. Weiter wird es auch für Panzerungen eingesetzt, die besonders resistent gegen Durchschlag sind. Es findet auch als Strahlenschutzmaterial in Rüstungsanlagen Anwendung, um empfindliche Elektronik oder Personal vor Strahlung zu schützen. In U-Booten und Flugzeugträgern wird Uran-235 als Brennstoff in Kernreaktoren verwendet, die eine nahezu unbegrenzte Reichweite ermöglichen.
Anleger blicken für das Jahr 2024 auf eine insgesamt versöhnliche Kursentwicklung im Rüstungs-Sektor zurück. Blockbuster in Deutschland war die Rheinmetall-Aktie gefolgt von MTU, Hensoldt und Airbus. Hoffnungsvoll gestartet war auch der Zahnrad- und Getriebespezialist Renk mit einer schnellen Kursverdoppelung, aber auch einer anschließenden Halbierung. Zum Jahreswechsel gibt es einen neuen CEO, der den Konzern nach schwachen Zahlen und einem verhaltenen Ausblick wieder auf Rendite trimmen soll. Die Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon haben ihren 12-Monatskonsens von 38 auf ca. 30,50 EUR zurückgenommen, aber immer noch sind 11 von 13 Experten mit einer Kaufempfehlung im Markt. Sollte Dr. Alexander Sagel sein Streamlining schnell erledigen, könnte die Renk-Aktie in 2025 wieder zu den Gewinnern gehören.
Etwas besser im Markt liegt der Münchener Defense-Konzern Hensoldt. Für 675 Mio. EUR hat man in 2024 durch Schuldenaufnahme den Rüstungsspezialisten ESG übernommen, der italienische Großaktionär Leonardo hat sich an dem Deal nicht beteiligt. Von der Übernahme erwartet Hensoldt erst in 2026 einen messbaren Ergebnisbeitrag. Aber die Konsolidierung der Branche geht anscheinend weiter. Wie das Handelsblatt berichtet, zeigen die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Hensoldt Interesse an der Marinesparte von thyssenkrupp. Rheinmetall und die Werftengruppe Lürssen aus Bremen befänden sich unter den Bietern, Hensoldt unter den Interessenten. Die Münchner wachsen in den nächsten Jahren mit erwarteten 15 %, das EBIT soll sich laut Schätzungen von 295 auf über 600 Mio. EUR verdoppeln. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 4 Mrd. EUR wäre also noch etwas Luft nach oben. Analysten billigen Hensoldt einiges an Aufwärtspotenzial zu. So hoben die Experten von Deutsche Bank Research kürzlich das Kursziel von 37 auf 41 EUR an, das entspricht dem Konsensus von 11 Researchhäusern auf der Plattform Refinitiv Eikon. 2025 scheint für den Sektor noch viele Überraschungen bereit zu halten. Bleiben sie am Ball.
Das Anlagejahr 2025 dürfte viele Überraschungen bereithalten. Mit der Trump-Forderung, dass alle NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben eigentlich verdoppeln müssten, sind die Augen der Anleger weiterhin auf den Rüstungssektor gerichtet. Der Rohstoff Uran bleibt ein wichtiger Aspekt dieser Reise und damit auch alle aussichtsreichen Uran-Projekte wie z. B. die der sehr gut aufgestellten F3 Uranium.
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