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27.01.2025 | 06:00

Volkswagen, Nova Pacific Metals, D-Wave Quantum – bricht jetzt ein Handelskrieg aus?

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Bildquelle: pixabay.com

Donald Trump ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und er legt ein hohes Tempo vor. Schon am ersten Tag hat er eine Vielzahl an Dekreten erlassen und auch seine Amtsantrittsrede hatte es in sich. Er kündigte Zölle auf Importe an. Auf Waren aus Mexiko und Kanada sollen 25 % Zollgebühren fällig werden. Bei Produkten aus China sollen Zölle von bis zu 60 % im Raum stehen. Schottet sich die USA so ab könnte vor allem China seine Rohstoffexporte deutlich einschränken und der Handelskrieg wäre eröffnet. Das Rennen um kritische Rohstoffe hat bereits begonnen. Trump hat seine Fühler schon nach Grönland und Kanada ausgestreckt. Woher beziehen die High-Tech-Technologien in Zukunft ihre Rohstoffe?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , NOVA PACIFIC METALS CORP | CA66979J1066 , D-WAVE QUANTUM INC | US26740W1099

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen – Elektromobilität wird in den USA nicht mehr gefördert

    Während der Ex-Präsident Biden die Elektromobilität förderte und bis 2030 den Absatz bei Elektrofahrzeugen auf mindestens die Hälfte steigern wollte, hat der neue Präsident diese Ziele aufgehoben. Dabei wurden auch die staatlichen Förderungen für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur beendet. Damit könnte das Wachstum der Elektromobilität an Schwung verlieren. Für Volkswagen, die durch ihre Produktionsstätten in den USA keine Zollprobleme gesehen haben, sind das keine guten Nachrichten. Die Wolfsburger wollen ihre Produktion komplett auf Elektrofahrzeuge umstellen.

    Auch in Europa muss der Konzern neu planen. Es stehen Werksschließungen in Dresden, Osnabrück und Brüssel zur Disposition. Die Kosten sind zu hoch und sorgen für Druck auf die Rentabilität. Diese Umstrukturierungen sollen für hohe Ersparnisse sorgen und die Margen wieder steigern. Während Volkswagen Produktionsstätten möglicherweise aufgeben will, sehen chinesische Hersteller darin ihre Chance. Übernimmt man ein Werk in Deutschland, könnte man die europäischen Importzölle von über 30 % umgehen. Zusätzlich würde man die Marktpräsenz erhöhen. Experten sehen mögliche Verkaufspreise zwischen 100 und 300 Mio. EUR pro Werk.

    Trotz der Herausforderungen sind die fundamentalen Daten der Aktie günstig. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei gerade einmal 0,31 und das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 3,33. Damit sind die Diskrepanzen zum inneren Wert der Aktie offensichtlich. Sind die Restrukturierungen geschafft, sollte der Konzern höhere Margen haben und dementsprechend müssten die Gewinne deutlich klettern. Insgesamt gab es bislang im Januar 6 Analysten die sich zu Wort gemeldet haben. 2 sehen einen Kauf, 3 empfehlen das Halten und die UBS den Verkauf. Die Kursziele liegen zwischen 98 und 115 EUR. Momentan ist die Aktie für 96,52 EUR zu haben.

    Nova Pacific Metals - Hoffnungsträger für strategische Rohstoffprojekte

    Durch die Elektrifizierung und andere technologischen Fortschritte wird die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen angefacht. China hat schon heute einige Rohstoffexporte heruntergefahren und wenn die westlichen Staaten ihre Unabhängigkeit sichern wollen, braucht es Alternativen. Eine davon könnte Nova Pacific Metals sein, das mit seinem Vorzeigeprojekt, dem Lara-VMS-Projekt, gleich mehrere kritische Rohstoffe und Edelmetalle bietet. Dazu zählen Zink, Blei, Kupfer, Gold und Silber. Die ersten 3 Metalle sind Schlüsselkomponenten für die Elektromobilität. Seit den 80er Jahren wurden mehr als 220 Bohrungen mit über 60.000 m niedergebracht. Auf Basis dieser Ergebnisse hat das neue, aber erfahrene Management seine Explorationsarbeiten aufgenommen.

    Am 19. Dezember veröffentlichte das Unternehmen die Ergebnisse eines Backpack-Bohrprogramms auf der Lara Liegenschaft. Dabei wurden 21,7 g/t Gold, 418 g/t Silber, 48,12 g/t Zink, 4,59 % Blei, 2,67 % Kupfer und 1.425 g/t Antimon entdeckt. Diese hohen Gehalte decken sich mit den hochgradigen historischen Funden. Im 2. Quartal will das Unternehmen 49 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 10.000 m niederbringen. Mit diesen Ergebnissen soll eine neue Mineralressourcenschätzung erstellt werden, die die alte aus 2007 ersetzen soll. Parallel arbeitet man daran, eine Grundlage für eine zukünftige Produktionsentscheidung zu schaffen. Startet die Produktion, kann das Unternehmen aus den Einnahmen die weiteren Explorationsarbeiten finanzieren, die das Projekt weiter aufwerten sollten.

    Die Arbeiten werden aus der Privatplatzierung im Dezember bezahlt, die rund 2,64 Mio. CAD in die Kassen gespült hat. Am 22. Januar gab das Unternehmen die Gründung eines Beirats bekannt, der die Expertise des Managements weiter aufwertet. Neben Scott Young wurde Dr. Tom Setterfield berufen, der als Spezialist für vulkanogene massivsulfidische Lagerstätten gilt. Herr Young bringt seine Erfahrung in den Bereichen Unternehmensentwicklung und Finanzierung ein. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen eng mit lokalen Gemeinden und Interessenvertretern zusammen, um soziale und ökologische Standards zu erfüllen. Die Aktie notiert aktuell bei 0,425 CAD und kommt damit auf eine geringe Marktkapitalisierung von rund 16 Mio. CAD. Das dürfte sich bei positiven Bohrergebnissen schnell ändern.

    D-Wave Quantum – ist es zu früh für einen neuen Hype?

    Kupfer ist wichtig für das Quantencomputing und Wissenschaftler aus diesem Bereich forschen an Materialien basierend auf Kupfer. Nach der Vorstellung des Willow Prozessors sprangen etliche Aktien aus diesem Bereich an. Eine davon ist D-Wave Quantum, die sich mit annealing-basierten und gate-model Quantencomputern bereits einen Namen gemacht hat. Das zeigen die Partnerschaften mit Google und der NASA. Mehr als 5.000 Qubits, einem Bit, dass im Gegensatz zu einem klassischen Bit mehr Zustände als 0 und 1 annehmen kann, laufen auf dem D-Wave Advantage Quantencomputer. Langfristig ist das Potenzial für diese fortschrittliche Technologie hoch.

    Das Unternehmen konnte Profit aus dem starken Kursanstieg schlagen und sicherte sich 150 Mio. USD durch eine Kapitalerhöhung. Das verbessert die finanzielle Situation deutlich, denn nach der Platzierung der Aktie hat das Unternehmen derzeit etwa 320 Mio. USD. Diese Mittel sollen in Forschung und Entwicklung fließen und so langfristig das Geschäftsmodell nachhaltig stärken. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen seine Einnahmen aufgrund der steigenden Marktanforderungen in naher Zukunft deutlich erhöhen könnte.

    Trotz dieser vielversprechenden Aussichten muss man sich als Investor die Risiken vor Augen halten. Der Weg zum Quantencomputing für die breite Masse ist noch weit weg. Zuletzt hatte NVIDIA-Chef Jensen Huang mit seinen geäußerten Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Anwendbarkeit für einen Crash in diesem Aktiensektor gesorgt. Auch decken die Einnahmen von D-Wave Quantum nicht die Kosten, was allerdings bei einem Wachstumsmarkt oftmals zu Beginn so ist. Langfristig könnten sich für risikobereite Anleger hohe Renditepotenziale bei D-Wave ergeben. Aktuell scheint die Aktie eher unter Druck zu stehen. Ein Anteilsschein kostet momentan 6,09 USD.


    Da die genaue Höhe der Zölle und das weitere Vorgehen der USA noch nicht sicher ist, bleibt es schwer abzuschätzen, ob ein Handelskrieg droht. Spannungen zwischen den USA und China gibt es aber schon länger. Volkswagen kämpft mit der Transformation hin zur Elektromobilität und muss gleichzeitig die schwächere Nachfrage kompensieren. Die Aktie ist trotzdem günstig bewertet. Nova Pacific Metals könnte von dem wachsenden Bedarf an kritischen Rohstoffen profitieren. Dazu will das Unternehmen schnellstmöglich die Ressourcenschätzung aktualisieren und in Produktion gehen. D-Wave Quantum hat renommierte Partnerschaften, muss aber, um zu überleben, langfristig die Einnahmen steigern, um die Kosten für Forschung und Entwicklung zu decken.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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