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21.10.2025 | 05:30

Wer profitiert, wer leidet? Die Rohstoffkrise der E-Mobilität: BYD, Graphano Energy und Volkswagen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Zukunft der Mobilität wird in der Batteriefabrik entschieden. Innovative Batteriezellen versprechen höhere Reichweiten und sinkende Kosten, doch der Weg dorthin ist geprägt von einem erbitterten Wettlauf um knappe Rohstoffe und technologische Vorherrschaft. In diesem Spannungsfeld zwischen disruptivem Fortschritt und geopolitischen Risiken entstehen einzigartige Chancen für Unternehmen, die den Wandel strategisch klug navigieren. Wir sehen uns daher heute genauer an, wie sich BYD, Graphano Energy und Volkswagen derzeit aufstellen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    BYD - warum Batterien zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden

    Der chinesische E-Auto-Markt gleicht einer Achterbahnfahrt. Während die Absatzzahlen schwächeln, drehen die Hersteller weiter an der Preisschraube. BYD setzt mit Rabatten von bis zu 34 % auf ausgewählte Modelle ein klares Zeichen, während Mitbewerber wie Tesla und NIO mit günstigeren Modellen und Finanzierungsangeboten um Käufer buhlen. Diese anhaltenden Preiskämpfe zehren an den Margen und zwingen die Unternehmen, sich neu zu positionieren. In diesem rauen Umfeld wird immer deutlicher, dass langfristig nur diejenigen gewinnen werden, die einen entscheidenden technologischen Vorteil besitzen und dieser liegt immer häufiger unter der Haube.

    In diesem Wettrennen rückt eine Komponente in den Fokus, die Batterie. Sie ist nicht nur das teuerste Einzelteil eines Elektroautos, sondern auch der Schlüssel zu Leistung und Alltagstauglichkeit. Hier punktet BYD mit seiner tiefen vertikalen Integration. Das Unternehmen ist nicht nur Autohersteller, sondern auch einer der weltgrößten Batterieproduzenten. Seine „Blade“-Batterie setzt Maßstäbe bei Sicherheit und Kosten. Zudem arbeitet BYD mit seiner neuen „Super-E-Plattform“ an einer Ultra-Schnellladung, die in nur fünf Minuten Reichweite für fast 400 km verspricht. Diese Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette verleiht BYD einzigartige Kostenvorteile.

    Doch auch BYD muss sich kritischen Fragen stellen. Jüngst musste das Unternehmen über 115.000 Fahrzeuge aufgrund von Konstruktions- und Batteriemängeln zurückrufen. Dies unterstreicht die technischen Herausforderungen im Hochgeschwindigkeits-Wachstum. Positiv hingegen ist die strategische Partnerschaft mit Apple zur Fertigung von Smart-Home-Produkten in Vietnam. Sie zeigt BYDs Kompetenz als zuverlässiger Fertigungspartner jenseits der Automobilbranche und diversifiziert das Geschäft. Für Investoren ist BYD damit eine widersprüchliche, aber faszinierende Geschichte. Ein Marktführer mit einzigartigen Stärken, der gleichzeitig die Wachstumsschmerzen einer ganzen Branche durchlebt. Derzeit ist die Aktie für 11,54 EUR zu haben.

    Graphano Energy - Bohrergebnisse untermauern das Potenzial

    Die jüngsten Nachrichten von Graphano Energy im Oktober liefern deutliche Hinweise auf den wachsenden Wert seines Portfolios in Québec. Im Fokus stand dabei das Explorationsprogramm auf dem Black Pearl-Projekt, bei dem erste Bohrungen auf diesem Grundstück niedergebracht wurden. Die nun veröffentlichten Endergebnisse bestätigen eine umfangreiche, oberflächennahe Graphitmineralisierung. Besonders hervorzuheben ist Bohrloch BP25-06, das auf einer Länge von über 12 m einen Gehalt von 4,81 % Graphit-Kohlenstoff (Cg) erbrachte, inklusive einer höhergradigen Zone von 6,63 % Cg über mehr als 7 m. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die entdeckten Zonen in alle Richtungen offen sind und somit erhebliches Ausbaupotenzial besitzen. Das Material kann direkt in der Anlage von Northern Graphite verarbeitet werden.

    Die strategische Bedeutung von Black Pearl wird durch seine unmittelbare Nachbarschaft zum fortgeschrittenen Standard Property-Projekt des Unternehmens unterstrichen. Beide Projekte zusammen bilden einen ausgedehnten und weitgehend unerforschten Distrikt. Die Bohrkampagne hatte zum Ziel, das großräumige Potenzial zu bewerten und die geologische Struktur besser zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass alle getesteten leitfähigen Zonen, die durch geophysikalische Messungen identifiziert wurden, tatsächlich auf eine Graphitmineralisierung zurückgehen. Dies validiert die Explorationsmethode und legt nahe, dass noch erhebliche ungetestete Bereiche auf dem 4.149 Hektar großen Grundstück auf weitere Bohrungen warten.

    Für Investoren ist die Konsistenz der Ergebnisse bemerkenswert. Die jetzt veröffentlichten finalen Ergebnisse aus den Bohrungen fügen sich nahtlos in die bereits zuvor gemeldeten vielversprechenden Bohrlochdaten ein. Dies unterstreicht die Zuverlässigkeit des Explorationsmodells. Graphano Energy baut damit systematisch eine kritische Masse an Graphitressourcen in einer bergbaufreundlichen Region auf. In einem globalen Markt, der zunehmend nach nicht-chinesischen Graphitquellen sucht, positioniert sich das Unternehmen mit seinen Projekten in Québec als potenzieller zuverlässiger Lieferant für die nordamerikanische Batterielieferkette. Die nächsten Schritte werden die weitere Exploration und die Bewertung des Gesamtpotenzials dieses aufstrebenden Graphitdistrikts sein. Die Aktie notiert aktuell bei 0,20 CAD.

    Volkswagen - Sparprogramme und Führungswechsel prägen den Kurs

    Bei Volkswagen stehen tiefgreifende Veränderungen an. Die Porsche-Piëch-Familie hat als Großaktionär die Doppelspitze von Oliver Blume beendet, der künftig nur noch den VW-Konzern führt. Ab 2026 soll Ex-McLaren-Chef Michael Leiters das Steuer bei Porsche übernehmen. Seine Erfahrung von Ferrari und McLaren soll dem Sportwagenhersteller neuen Schwung verleihen, der aktuell mit einem Gewinneinbruch, Schwächen im Chinageschäft und den Folgen US-amerikanischer Zölle zu kämpfen hat. Der Druck auf beide Unternehmen ist immens, die Erwartungen an die neue Führung entsprechend hoch.

    Die finanzielle Lage bei VW ist angespannt. Für das kommende Jahr fehlen dem Konzern, laut BILD, schätzungsweise 11 Mrd. EUR an freiem Cashflow. Diese Lücke zwingt zum Handeln. Es wird nahezu überall gespart, beim Marketing, im Vertrieb und bei Investitionen. Zudem plant Wolfsburg, Beteiligungen wie den Motorenbauer MAN Energy Solutions oder die Designtochter Italdesign zu veräußern. Und wenn das nicht genug ist? Dann werden die neuen Kredite bei einer Herabstufung schlichtweg teurer. Das würde dringend notwendige Investitionen in die Zukunft weiter ausbremsen, was einen Teufelskreis in Gang setzen könnte.

    Trotz der Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Die Auslieferungen batterieelektrischer Fahrzeuge stiegen global kräftig an und legten in Europa sowie den USA besonders stark zu. Während die Premiummarken wie Audi und Porsche schwächeln, trägt die starke Kernmarke VW mit Marken wie Skoda weiterhin den Konzern. Die Zukunft wird zeigen, ob die Sparmaßnahmen, der Führungswechsel bei Porsche und der Fokus auf erschwingliche E-Mobilität ausreichen, um den eingeschlagenen Erholungskurs nachhaltig zu stützen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Momentan kostet eine Aktie 90,60 EUR.


    Die Rohstoffkrise der E-Mobilität trennt die Strategen von den Getriebenen. BYD profitiert von seiner einzigartigen vertikalen Integration und setzt mit kostengünstigen Blade-Batterien und Ultra-Schnellladung die Benchmark für die Branche. Graphano Energy punktet als Rohstoff-Explorer mit vielversprechenden Bohrungen in Québec und positioniert sich als potenzieller Lieferant für die nordamerikanische Batterielieferkette. Volkswagen hingegen leidet unter massivem finanziellen Druck, muss Milliarden sparen und seinen Erholungskurs trotz Führungswechsel und Margenproblemen in unsicherem Terrain beweisen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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