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12.08.2025 | 05:00

Wo Big-Tech versagt und neue Chancen entstehen: Amazon, Apple, MiMedia

  • Cloud
  • Smartphone
Bildquelle: pixabay.com

Die großen Tech-Player träumen von der fernen Zukunft und vergessen dabei das Brot-und-Butter-Geschäft mit einfachen Kunden. Ein Beispiel sind persönliche Cloud-Speicher und Medienmanagement. Schon heute nutzen laut der Marktforscher von Thread Gold Consulting 2,3 Mrd. Menschen derartige Dienste. Bis 2031 soll der Markt jährlich um 24 % auf 366 Mrd. USD wachsen. Die Großen der Branche, wie Apple oder Amazon, bieten Cloud-Speicher nur innerhalb ihres eigenen Ökosystems an. White-Label-Produkte? Fehlanzeige! Wir erklären, welche lukrative Investment-Nische bei Cloud-Diensten entsteht und wie Anleger davon profitieren können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: MIMEDIA HOLDINGS INC | CA60250B1067 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , APPLE INC. | US0378331005

Inhaltsverzeichnis:


    Wachstum bei iCloud nur mit Apple-Nutzern

    Bei Apple ist die Sache klar: Wer ein iPhone, ein iPad oder ein anderes Endgerät aus dem Hause Apple hat, bekommt zunächst 5 GB Cloud-Speicher und muss später aufzahlen. Das iCloud-Angebot ist exklusiv für Apple-Nutzer und wird nicht an externe Partner lizenziert – es zielt darauf ab, die Apple-Community innerhalb des eigenen Ökosystems zu halten. Für Apple ist die Cloud ein stabiler Umsatzbringer – im zweiten Quartal 2025 legte der Service-Bereich, zu dem das Cloud-Geschäft bei Apple gehört unter anderem dank wachsender iCloud-Abonnements im Vergleich zum Vorjahr um 12 % zu.

    Amazon setzt Cloud-Dienste zur Kundenbindung ein

    Bei Amazon ist der Cloud-Dienst in das Prime-Abo integriert. Alle der insgesamt 240 Mio. Prime-Nutzer erhalten unbegrenzt Speicherplatz für Fotos. Bei Videos ist der Speicher auf 5 GB begrenzt. Wer mehr will, muss zahlen. Amazon nutzt seine Cloud-Dienste zur Kundenbindung. Nutzer sollen dank des Angebots länger im Amazon-Universum gehalten werden. Der Marktanteil der Amazon-Cloud bei privaten Nutzern ist gering und liegt nur bei rund 12 %. Führend sind Apple und Alphabet. Eine Zielgruppe, die die großen Tech-Unternehmen nicht bedienen, sind Kunden aus Schwellenländern. Nicht jeder kann sich ein iPhone leisten. Viele Nutzer in Asien, Afrika oder Lateinamerika sind auch weit davon entfernt, Kunde bei Amazon zu werden. Hier bietet das aufstrebende Unternehmen MiMedia Holdings eine spannende Alternative.

    MiMedia Holdings: White-Label-Cloud für Wachstumsmärkte

    Die MiMedia Holdings bietet Telekommunikations-Anbietern und Geräteherstellern eine schlüsselfertige Cloud-Plattform für persönliche Medien als White-Label-Lösung an. Die so genannte “next-generation consumer cloud platform” erlaubt es, alle Arten von persönlichen Medien wie etwa Fotos, Videos, Musik oder Dokumente sicher in der Cloud zu speichern, über Geräte und Betriebssysteme hinweg zu synchronisieren und privat zu teilen. MiMedias Plattform zeichnet sich durch ein reichhaltiges Medien-Erlebnis mit KI-gestützter Organisation aus. Dazu gehört etwa die automatische Kategorisierung von Inhalten, Gesichtserkennung, Rückblicke auf vergangene Ereignisse und andere von bekannten Cloud-Diensten bekannte Features. Das regt Nutzer zur Interaktion mit ihren Inhalten an und zieht Neukunden ins MiMedia-Universum.

    Für potenzielle Partner von MiMedia bietet die White-Label-Lösung viele Vorteile. Eigene Entwicklungen sind nicht nötig. Hinzu kommt, dass die Plattform bei MiMedia in guten Händen ist und zudem regulatorisch an die Vorgaben der wichtigsten Märkte andockt – beispielsweise genügt die Cloud von MiMedia den Anforderungen der deutschen Datenschutzgrundverordnung. Als wohl wichtigstes Argument für potenzielle Partner von MiMedia gilt aber die Beteiligung am Geschäft. Auch bei MiMedia können Kunden größere Pakete kaufen, wenn der Speicherplatz nicht mehr ausreicht oder sie neue Funktionen benötigen.

    Partnerschaften in Mexiko und darüber hinaus – Aktie leicht zurückgekommen

    Statt bei potenziellen Endkunden Klinken putzen zu müssen, profitiert auch MiMedia von den Partnerschaften zu Telekommunikationsanbietern. Einigt man sich mit einem Anbieter, sind Neukunden garantiert. In der Vergangenheit hat das bereits gut geklappt: Sowohl in Lateinamerika als auch in Indien könnte MiMedia Partner von sich überzeugen. Laut einer älteren Analyse von KRC Insights visiert MiMedia gezielt Märkte mit großer Bevölkerung, steigender Smartphone-Durchdringung und wachsendem mobilem Internet an. Dazu zählen neben Lateinamerika insbesondere Süd- und Südostasien, Afrika und der Nahe Osten. Westliche Industriemärkte wo die großen Techs dominieren sind hingegen nicht die primäre Zielgruppe. Die Strategie greift: Im März 2025 kündigte MiMedia eine Partnerschaft mit Walmart Latin America an. Deren Mobilfunksparte Bait ist mit 18,3 Mio. Kunden der am schnellsten wachsende Telekommunikationsanbieter Mexikos.

    Während das Cloud-Geschäft bei den großen Tech-Unternehmen entweder wie bei Amazon ein nettes Beiwerk ist oder sich wie bei Apple auf Nutzer beschränkt, die auch ein Endgerät gekauft haben, bildet die Aktie von MiMedia den Wachstumstrend auf dem Cloud-Markt eins zu eins ab. Hinzu kommen demografische Faktoren, die insbesondere auf Schwellenmärkten zum Tragen kommen und dafür sprechen, dass das Wachstumspotenzial von MiMedia eher am oberen Ende der in Marktprognosen genannten Wachstumsraten rangiert. Aktuell ist MiMedia mit knapp 30 Mio. EUR bewertet. Die Aktie legte 2025 um rund 25 % zu, ist von ihrem Jahreshoch aber bereits deutlich zurückgekommen.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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