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31.10.2025 | 06:00

Barrick Mining und Formation Metals glänzen - warum die Commerzbank jetzt andere Sorgen hat

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Bildquelle: pixabay.com

Die aktuelle Goldhausse nährt sich aus einem mächtigen Treiber, den sinkenden Zinsen. In diesem Umfeld verlieren zinstragende Anlagen an Reiz, während der schützende Charakter des Metalls strahlt. Getrieben von makroökonomischen Verwerfungen flüchten Anleger in den sicheren Hafen Gold. Dieser Boom katapultiert Bergbauunternehmen wie Barrick Mining und Explorationsfirmen wie Formation Metals in den Fokus. Ganz anders sieht es für Institute wie die Commerzbank aus: Für sie bedeuten die gleichen Zinssenkungen Margendruck, verschärft durch politische Risiken in Europa und Übernahmespekulationen. Eine Analyse zweier gegensätzlicher Welten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK MINING CORPORATION | CA06849F1080 , FORMATION METALS INC | CA34638F1053 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick Mining - gute Zahlen und neue Projekte

    Die jüngsten Quartalszahlen von Barrick Mining können sich sehen lassen. Getrieben vom hohen Goldpreis legte das Unternehmen bei den bereinigten Nettogewinnen sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich kräftig zu. Die Gewinnmarge kletterte von 17,6 % im 2. Quartal auf beachtliche 21,7 %. Ein besonderes Highlight war ein Gewinn je Aktie von 0,47 USD, der höchste Wert seit 2013. Diese robuste finanzielle Verfassung erlaubt es Barrick, Aktionen wie Aktienrückkäufe in Höhe von 268 Mio. USD im letzten Quartal umzusetzen und gleichzeitig die Bilanz weiter zu stärken.

    Während Gold derzeit den Großteil der Einnahmen stemmt, richtet sich der Blick zunehmend auf Kupfer. Das Reko-Diq-Projekt in Pakistan ist ein Game-Changer. Die Lagerstätte birgt enorme Mengen beider Metalle, rund 26 Mio. Unzen Gold und 7,5 Mio. t Kupfer, die anteilig Barrick zuzurechnen sind. Aktuell macht Kupfer nur etwa ein Siebtel des Umsatzes aus. Mit Reko Diq wird sich diese Gewichtung deutlich verschieben. Diese Diversifizierung bietet eine gewisse Absicherung, da sich die Preise von Gold und Kupfer oft unabhängig voneinander entwickeln.

    Die Aussichten für beide Metalle sind spannend, aber unterschiedlich gelagert. Was spricht eigentlich für Gold? Ganz grundsätzlich sind es die hohe globale Staatsverschuldung und die lockere Geldpolitik der Notenbanken. Diese Entwicklung könnte auf Dauer das Vertrauen in klassische Währungen ins Wackeln bringen. Kupfer hingegen profitiert von einer ganz anderen Dynamik. Die globale Elektrifizierung, vor allem der Boom der Elektrofahrzeuge, heizt die Nachfrage richtig an. Allerdings birgt eine mögliche Konjunkturabkühlung Risiken. Dazu kommen unternehmensspezifische Faktoren wie die Führungsübergänge im Management und die anhaltenden geopolitischen Spannungen in Ländern wie Mali, die die operative Planung beeinträchtigen können. Derzeit kostet eine Aktie 32,06 USD.

    Formation Metals - ein gut finanzierter Explorer mit Fokus auf Gold

    Für Formation Metals läuft es aktuell nach Plan. Das Unternehmen hat nicht nur seine Bohrungen auf dem Flaggschiff-Projekt, dem N2-Projekt in Québec, gestartet, sondern auch seine Finanzen deutlich gestärkt. Kürzlich schloss Formation die 1. Tranche einer Privatplatzierung ab und sammelte 8,26 Mio. CAD von maximal 8,6 Mio. CAD ein. Zusammen mit den bestehenden Mitteln verfügt das Unternehmen nun über ein Working Capital von etwa 13 Mio. CAD, sofern die gesamte Finanzierung abgeschlossen wird. Diese solide finanzielle Basis bedeutet, dass das ambitionierte Bohrprogramm von 20.000 m auf dem N2-Projekt bis voraussichtlich 2027 vollständig finanziert ist, ohne dass eine weitere Verwässerung droht. Der CEO Deepak Varshney kommentierte: „Aufbauend auf den Erfolgen unserer Vorgänger wird dieses 20.000 m umfassende Bohrprogramm entscheidend für unser Ziel sein, N2 zu einer oberflächennahen Lagerstätte mit mehreren Millionen Unzen zu entwickeln.“.

    Im Fokus der Gesellschaft steht hier ihr Flaggschiffprojekt N2, ein Goldprojekt im legendären Abitibi Greenstone Belt. Das Projekt kann mit einer historisch belegten Ressource von etwa 877.000 Unzen Gold aufwarten. Diese teilt sich auf in eine größere Zone mit 18,2 Mio. t Erz bei einem Gehalt von 1,48 g/t und zum anderen in eine kleinere, aber hochgradige Ader mit 243.000 t bei starken 7,82 g/t. Um dieses Potenzial zu bestätigen, wurden bisher bereits 236 Diamantbohrungen niedergebracht, was über 54.500 m Bohrarbeit entspricht. Das entscheidende Potenzial liegt in den 6 mineralisierten Zonen, die alle entlang des Streichens und in die Tiefe offen sind. Das voll finanzierte Bohrprogramm zielt darauf ab, diese bekannten Zonen zu erweitern und neue zu entdecken.

    Neben dem Flaggschiff N2 hält Formation Metals zwei weitere vielversprechende Projekte in Québec. Das Nicobat-Projekt konzentriert sich auf Nickel, Kupfer und PGM-Metalle und weist eine historische Ressource von 5,3 Mio. t mit 0,24 % Nickel auf. Das Rio Titanium-Projekt profitiert von seiner Lage direkt angrenzend an die bedeutende Lac-Tio-Ilmenit-Lagerstätte von Rio Tinto. Für Investoren bietet Formation Metals damit eine interessante Ausgangslage, denn ein fortgeschrittenes Goldprojekt, eine solide Bilanz und klare, finanzierte Meilensteine für die kommenden Jahre sorgen für Aufwärtspotenzial. Die Aktie notiert aktuell mit 0,305 CAD unter den Preisen der Finanzierung, die bei 0,37 CAD startete.

    Commerzbank - Strategie, Risiken und Marktdynamik

    Die Commerzbank steht weiterhin im Mittelpunkt von Übernahmespekulationen. Mit einem Anteil von knapp 29 % ist die UniCredit ein gewichtiger Großaktionär, der zugleich direkter Wettbewerber ist. Durch das laufende Aktienrückkaufprogramm der Commerzbank könnte dieser Anteil die kritische Schwelle von 30 % überschreiten. Dies würde ein Pflichtangebot für alle Aktien auslösen, die sogenannte "30-Prozent-Falle". Während diese Möglichkeit die Anlegerstimmung beflügelt, betont Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp, dass eine Transaktion bei den aktuellen Bewertungen keinen Sinn ergebe. Sie verweist auf die hohen Hürden einer inneren Konsolidierung mit signifikanter Kunden-Überlappung.

    Ein wachsamer Blick gilt dem französischen Staatsschuldenrisiko. Die Commerzbank hält französische Staatsanleihen in ihrem Portfolio, bewertet die Lage dort jedoch zunehmend skeptisch. Frankreichs Staatsverschuldung von etwa 3,3 Billionen EUR und eine Defizitquote von über 5 % im Jahr 2025 belasten die Bonität. Die Renditeaufschläge für französische Anleihen sind deutlich gestiegen und übersteigen teilweise sogar die von Griechenland. Ein Zahlungsausfall gilt zwar noch nicht als akut, doch die Gefahr von Risikoaufschlägen und negativen Ausstrahlungseffekten auf den Euroraum ist real und könnte indirekt auch das Geschäftsmodell der Commerzbank treffen.

    Eine direkte Herausforderung für die Ertragskraft sind die sinkenden Zinsen. Die Commerzbank als klassische Mittelstandsbank ist stark von Zinseinnahmen abhängig. In einem Umfeld, in dem der Einlagensatz im Jahr 2025 bei etwa 2,0 % liegt, schrumpfen die Margen. Zwar sinken auch die Refinanzierungskosten, doch diese Entlastung kann die rückläufigen Zinserträge nicht vollständig kompensieren. Die Bank reagiert im Rahmen ihrer "Momentum-Strategie" mit strikter Kostenkontrolle. Das Ziel einer Kosten-Ertrags-Quote von 57 % für 2025 wurde bekräftigt und der Ausbau digitaler Geschäftsmodelle, um die Ertragsmöglichkeiten zu diversifizieren. Die Aktie ist momentan für 30,92 EUR zu haben.


    Barrick Mining glänzt mit robusten Gewinnen und treibt seine Kupfer-Offensive mit dem Game-Changer Reko Diq voran. Formation Metals hingegen, ein gut finanzierter Explorer, kann sein ehrgeiziges Bohrprogramm auf seinem Flaggschiffprojekt N2 ohne weitere Verwässerung umsetzen. Ganz anders die Commerzbank, die unter Zinsdruck und politischen Risiken in Europa leidet, während Übernahmespekulationen den Kurs zusätzlich verunsichern.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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