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05.11.2024 | 04:45

Die Spannung steigt! Quartalszahlen von BioNTech und Evotec, Verdoppler bei BioNxt Solutions, Grenke und SMCI sind möglich

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Bildquelle: pixabay.com

Die Berichtssaison ist gerade angelaufen und schon gibt es die ersten Gewinnwarnungen. Grenke warnt vor zunehmenden Rückstellungen, Super Micro Computer will gerne Zahlen einreichen, aber der Wirtschaftsprüfer ist zurückgetreten. Gute Meldungen gibt es von Evotec, BioNTech und BioNxt. Hier liegt die Bodenbildung wohl schon hinter uns. In einem Umfeld mit fallenden Zinsen, könnten die BioTech-Werte nun in neuem Glanz erscheinen. Aktuell blickt wohl jeder Richtung Westen, denn die größte Wirtschaftsmacht der Welt wählt einen neuen Präsidenten. Wenn die Unsicherheit weicht, sollten die Börsen positiv weitermachen. Wir haben entsprechende Ideen für Investoren.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043 , GRENKE AG NA O.N. | DE000A161N30

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec und BioNTech – Die Quartalszahlen stehen an

    Mit Hochspannung schauen Börsianer in Richtung Hamburg. Denn am Mittwoch kommen die Q3-Zahlen von Evotec über den Äther. Derweil zieht die Aktie schon kräftig an. Gestern startete der Wert am Morgen mit 7,15 EUR, bereits mittags war der technische Widerstand bei 7,75 EUR Makulatur und selbst die 8,00 EUR-Marke konnte kurz überwunden werden. Der Reporting-Termin wird von vielen Seiten erwartet. Anleger dürften dabei vor allem auf Äußerungen des neuen CEO Christian Wojczewski zur Zukunft des Unternehmens achten, vor allem im Hinblick auf die Neuausrichtungen nach dem Weggang des vorherigen Chefs Dr. Lanthaler.

    Bei BioNTech wurden die Zahlen bereits gestern nachbörslich geliefert. Leider liegt unser Redaktionsschluss vor der Pressemitteilung. Auch hier dürften Investoren sehr genau an den Lippen des Führungsduos hängen, denn man erwartet Fortschritte bei den Krebsmedikationen, Informationen zur Auslieferung der neuen Corona-Impfstoffe und nicht zuletzt genauere Erläuterungen zu den neuen KI-Aktivitäten in London. Mit verbleibenden 17,5 Mrd. EUR in der Kasse haben die Mainzer ja noch viel Forschungs-Kapital an Bord. Analysten schätzen einen Quartalsverlust von ca. 1,53 EUR. Spannend!

    BioNxt Solutions – Autoimmunerkrankungen auf dem Plan

    Nach einer Bodenbildung zwischen 0,11 und 0,15 EUR haben sich die Handelsumsätze beim kanadischen BioTech-Unternehmen BioNxt zuletzt wieder merklich erhöht. BioNxt fokussiert sich auf Arzneimittelformulierungen und Verabreichungs-Systeme der nächsten Generation. Hinzu kommen diagnostische Screening-Tests sowie die Herstellung und Bewertung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe. In den letzten Monaten hat man vor allem an transdermalen und oral auflösbaren Präparaten geforscht. Das Europäische Patentamt hatte im September 2024 grünes Licht für die beantragten Schutzrechte von BioNxt erteilt. Nun werden eine Reihe von Patenten in über 40 Destinationen eingereicht, um bei der internationalen Vermarktung einen IP-Schutz zu haben. Die aktuelle Patentserie deckt die sublinguale Verabreichung von Krebsmedikamenten zur Behandlung von autoimmunen neurodegenerativen Erkrankungen ab.

    Das führende Entwicklungsprogramm von BioNxt in seinem Portfolio für autoimmune neurodegenerative Erkrankungen ist das unternehmenseigene sublinguale Cladribin-Produkt zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS). Cladribin-Tabletten sind derzeit in mehr als 75 Ländern zugelassen, unter anderem von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Sie erzielten laut Merck im Jahr 2023 einen Jahresumsatz von über 1 Mrd. USD. Cladribin-Tabletten sind für mehrere Indikationen zugelassen, insbesondere für hochaktive Formen der schubförmig remittierenden MS. MS stellt das größte Marktsegment für den Verkauf von Cladribin dar, da weltweit etwa 2,3 Millionen Menschen mit dieser Krankheit leben müssen. Laut Market.us wird der globale Markt für Multiple Sklerose-Medikamente bis 2033 voraussichtlich 41 Mrd. USD erreichen. Die Entwickler von BioNxt erwarten, dass das hauseigene Cladribin-Produkt für Patienten, die unter Dysphagie (Schluckbeschwerden) leiden, einen erheblichen Vorteil gegenüber der Tablettenform bietet. In Deutschland hat der Wert gestern mit mehr als 10 % Aufschlag seine jüngste Erholungsbewegung fortgesetzt, Anfang 2024 notierte der Wert auch schon mal bei 0,50 EUR. Mit weiteren Fortschrittsmeldungen sollte es schnell wieder in diese Richtung gehen.

    Super Micro Computer und Grenke AG – Gibt es Hoffnung nach dem Ausverkauf

    Auf zwei weitere Titel möchten wir im Rahmen unserer Beobachtungsliste hinweisen. Der vielbeachtete KI-Partner von Nvidia SMCI ist in den letzten Monaten stark in Ungnade gefallen. Zuerst gab es einen negativen Research-Bericht von einem Hedgefonds, später meldete das Management Verzögerungen bei der Einreichung regulatorisch erforderlicher Unterlagen bei der Börsenaufsicht. Nun wird bekannt, dass der Wirtschaftsprüfer sein Mandat niedergelegt hat. Das Jahreshoch von 112 EUR je Aktie ist mit knapp 24 EUR in weite Ferne gerückt und Investoren fragen sich, ob die Rücksetzer ein Einstiegs- oder dringendes Verkaufssignal sind? Denn der Wirtschaftsprüfer ist kein anderer als Ernst & Young. Börsianer erinnern sich dabei an Wirecard! CEO Liang betont zwar, dass alles in Ordnung ist, doch zu tief sitzen die Erfahrungen aus der Vergangenheit. SMCI ist derzeit nur etwas für Spekulanten, die gerne einen Casino-Einsatz riskieren.

    Auch die deutsche Grenke AG kam in der letzten Woche mit einer Gewinnwarnung. Das Unternehmen erwartet jetzt im Geschäftsjahr 2024 ein Konzernergebnis zwischen 68 und 76 Mio. EUR nach zuvor 95 bis 115 Mio. EUR. Ursache ist die kontinuierlich steigende Zahl von Insolvenzen vor allem in den Kernmärkten Frankreich, Spanien und Deutschland. Dadurch erhöht sich der Wert für die Schadensabwicklung und Risikovorsorge von 26,7 Mio. EUR in Q1 und 28,3 Mio. EUR in Q2 auf mittlerweile 37,8 Mio. EUR im vergangenen Quartal. Positiv ist zu vermerken, dass die Prognose für das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2025 in Höhe von 3,0 bis 3,2 Mrd. EUR unverändert bleibt. Wer jetzt eine Kaufchance wittert, wartet am besten noch bis zum 14. November, wenn CEO Sebastian Hirsch genauere Daten vorlegt und seinen Ausblick auf 2025 formuliert.

    Im Chartvergleich der letzten 3 Monate zeigen die Aktien von SMCI und Grenke einen starken Ausverkauf. Während BioNTech schon auf dem Weg der Besserung ist, machen sich Evotec und BioNxt mit hoffnungsvollen Bodenbildungen auf den Weg. Quelle: Refinitiv Eikon 04.11.2024

    Die Börse ist wegen der anstehenden US-Wahl in einer Wartestellung. Aber nach dem 6. November dürften die Umsätze wieder sprunghaft ansteigen. Nicht minder interessant sind die Quartalszahlen von BioNTech, Evotec, SMCI und Grenke. Gute Meldungen gab es aber schon bei BioNxt – hier bildet sich gerade ein charttechnischer Boden für eine anstehende Rally. BioTech-Werte könnten wegen sinkender Zinsen zu den Börsenstars des nächsten Jahres avancieren.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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