21.10.2025 | 04:15
Gold 4.300 und Silber 53 USD – Kaufpanik bei Silver North, First Majestic, Nel ASA und JinkoSolar
Silber wurde seit einigen Jahren von vielen Investmentbanken geshortet, weil genug Material aus Mexiko und anderen Förderländern zur Verfügung stand. Dieses Blatt hat sich gedreht. Denn in den letzten 12 Monaten hat das Edelmetall mit einem Plus von 54 % auf die Performance des großen Bruders Gold aufgeschlossen. Die Knappheits-Rally hat mehrere Gründe: Weltweit existieren lediglich rund 250 aktive Silberminen, im Vergleich zu etwa 1.400 Goldminen. Zudem hat Silber seine Bedeutung als Industriemetall massiv ausgebaut: Es ist in Hochtechnologie, E-Mobilität, Rüstung und Medizintechnik unverzichtbar. Dadurch bleibt für Anleger immer weniger physisches Silber verfügbar, während die Bestände an den Terminmärkten weiter sinken. Jetzt ist die Zeit gekommen, auch im Silberbereich Position zu beziehen. Neben Branchengrößen wie First Majestic zählt Silver North zu den aussichtsreichsten Profiteuren des neuen Silberbooms.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
SILVER NORTH RESOURCES LTD | CA8280611010 , FIRST MAJESTIC SILVER | CA32076V1031 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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First Majestic – Die beste aller Welten
Behält Keith Neumeyer am Ende doch Recht? Der CEO von First Majestic Silver bleibt bei seiner jahrelangen Prognose: Silber werde sich langfristig in Richtung 100 USD je Unze bewegen, womöglich sogar bis 130 USD. Nach der steilen Rally des Jahres 2025 klingt diese Vision nicht mehr allzu abgehoben. Getrieben wird der Preis von einem komplexen Mix aus geopolitischer Unsicherheit, geldpolitischer Neuausrichtung und massiver industrieller Nachfrage. Während der schwächere US-Dollar und sinkende Zinsen den Investmentfall stützen, sorgt der Safe‑Haven‑Reflex vieler Anleger für zusätzlichen Auftrieb. Dazu kommen strukturelle Angebotslücken: Minenproduktion stagniert, Recycling bleibt begrenzt, Lagerbestände schmelzen. Dass Silber gegenüber Gold weiter als unterbewertet gilt, facht den Optimismus zusätzlich an.
Wer von diesem Trend profitieren will, braucht ein Engagement in den operativ stärksten Produzenten. First Majestic Silver hat mit der Akquisition von Gatos Silver im Januar 2025 ein zentrales Wachstumskapitel aufgeschlagen und sich 70 % des hochprofitablen Cerro‑Los‑Gatos‑Komplexes gesichert. Damit erweitert das Unternehmen seine bewährte Produktionsbasis rund um San Dimas, Santa Elena und La Encantada in Mexiko deutlich. Für 2025 rechnet First Majestic mit einer Silberproduktion zwischen 14,8 und 15,8 Millionen Unzen nach einem Rekordquartal von 7,9 Mio. Unzen Silberäquivalent im Q2. Der Fokus liegt nun auf Effizienz und Kostendisziplin, denn die nachhaltigen Produktionskosten (AISC) bleiben zwar zweistellig, sollen aber durch Produktivitätszuwächse gesenkt werden. Über 170 Mio. USD fließen dieses Jahr in Exploration, Entwicklung und Anlagen, um die Basis für weiteres Wachstum zu legen.
Entscheidend wird, ob das Unternehmen im nächsten Zyklus seine operative Hebelwirkung in steigende Free Cashflows umwandeln kann, dann würde Neumeyers viel zitierte Vision tatsächlich Gestalt annehmen. Analysten auf der Plattform LSEG sehen ein durchschnittliches 12-Monats-Kursziel von 21,10 CAD – dummerweise stand der Wert dort schon in der letzten Woche.
Silver North – Der neue Stern am Silberhimmel des Yukon
Man kann im knappen Silber auch ein paar Entwicklungsstufen nach hinten gehen. Denn im kanadischen Yukon-Gebiet entsteht derzeit eine der spannendsten Silbergeschichten Nordamerikas: Der Explorer Silver North Resources hat sich dort mehrere hochgradige Projekte gesichert und liefert in kurzer Zeit beachtliche Fortschritte. Denn das Haldane-Projekt, das Flaggschiff des Unternehmens, liegt nur 25 Kilometer westlich der produzierenden Keno Hill Mine von Hecla Mining, einer der geschichtsträchtigsten Silberregionen des Kontinents. Silver North hat dort 2025 bereits sechs Bohrungen über insgesamt 1.300 Meter abgeschlossen. Ziel ist es, die im Vorjahr entdeckte Main Fault Zone weiter auszudehnen. Frühere Abschnitte zeigten beeindruckende Werte von bis zu 1.088 g/t Silber sowie 3,9 g/t Gold, ergänzt von nennenswerten Blei- und Zinkanteilen. CEO Jason Weber rechnet mit den ersten Laborergebnissen Anfang November und erwartet eine Bestätigung der hohen Gehalte entlang des Streichens und in der Tiefe.
Parallel läuft ein Explorationsprogramm auf dem Veronica-Projekt im Süden des Yukon. Dort hat Silver North 2025 insgesamt 453 Boden- und 26 Gesteinsproben genommen. Erste Beobachtungen deuten auf Galenit-Mineralisierungen in einem geologisch äußerst vielversprechenden Schichtpaket hin, ein potenzielles CRD-System (Carbonate Replacement Deposit), ähnlich wie bei der nahegelegenen Silvertip-Mine. Die Ergebnisse aus dem Labor werden noch im Oktober erwartet. Auch das Tim-Projekt, rund 72 Kilometer westlich von Watson Lake, sorgt für Aufmerksamkeit. Es liegt nur 19 Kilometer von Coeur Minings Silvertip-Mine entfernt und weist geochemisch anomale Silber-, Blei- und Zinkwerte auf. Der US-Partner Coeur Mining führt dort aktuell ein sechsteiliges Bohrprogramm durch und kann sich über eine Optionsvereinbarung bis zu 80 % an dem Projekt sichern. Im Gegenzug bringt Coeur seine technische Expertise und Kapitalkraft ein, für Explorer wie Silver North eine Win-Win-Situation.
Die Silver North-Aktie macht sehr viel Spaß an der Börse. Der Kurs hat sich seit April verdoppelt und frisches Kapital in Höhe von rund 2,6 Mio. CAD sorgt für eine solide Finanzierung der laufenden Arbeiten. Anleger sollten beherzt zugreifen, wenn sie auf weiter steigendes Silber setzen wollen!
JinkoSolar und Nel ASA – Totgesagte leben länger
Stark vom Silberpreis abhängig ist der Solarmodul-Hersteller JinkoSolar. Die Aktien-Performance lässt nach Jahren des Aufschwungs aber aktuell stark zu wünschen übrig. Der Grund: Hohe Überkapazitäten und sinkende Margen sorgen für schlechte Stimmung. Im letzten Quartal fiel der Umsatz um rund 37 % auf etwa 2,83 Mrd. USD, die Bruttomarge von über 12 % im Vorjahr kollabierte auf nur 3,6 %. Während lukrativere Exportaufträge zurückgingen, wuchs der Anteil der Verkäufe in den margenärmeren chinesischen Binnenmärkten. Hinzu kamen einmalige Belastungen durch Produktionsstörungen und Anlagenabschreibungen, die das Ergebnis zusätzlich schwächten. Derzeit gibt es nur eine Analystenempfehlung auf der Plattform LSEG. Das Kursziel steht aber nur 30 % über dem gedrückten 3-Jahrestief von ca. 14,50 EUR, am aktuellen Level somit wenig Fantasie. Q3-Zahlen gibt es am 17. November. Spannend!
Nicht viel anders läuft es beim GreenTech-Mitstreiter Nel ASA. Hier brechen die öffentlichen Aufträge weg. Der Kurs der norwegischen Elektrolyseur-Pioniers fiel in den letzten 3 Jahren um 80 %, er konnte sich in Sympathie zu Plug Power zumindest um 20 % nach oben bewegen. Das war´s dann aber auch schon wieder. Interessierte Anleger sollten die Q3-Zahlen am 29. Oktober abwarten. Beide Aktien könnten demnächst zu guten Turnaround-Spekulationen werden.

Der Silberpreis stieg in der letzten Woche erstmals über 53 USD, was Händler auf einen akuten Short Squeeze zurückführen. Denn derzeit ist es kaum möglich, physisches Silber in ausreichender Menge zu beschaffen, um die vielen Derivate-Geschäfte zu decken. Dies führt zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen auf dem Markt. Silver North und First Majestic zeigen Muskeln, der silberabhängige GreenTech-Sektor laboriert. Hier lauern eventuell Kaufchancen. Wie man sieht macht es die Mischung!
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