27.10.2025 | 05:10
Hensoldt, Volatus Aerospace, Saab – Große Chancen in der zweiten Verteidigungslinie
Die Rüstungsbranche boomt und die Auftragsbücher werden aufgrund der globalen Aufrüstung weiter gefüllt. Dennoch sind etablierte Unternehmen wie Rheinmetall, Renk oder Hensoldt bereits ambitioniert bewertet, das Chance-Risiko-Verhältnis ist niedrig. Vielmehr lohnt sich ein Blick in die zweite Reihe. Hier treten immer mehr Defense-Startups in den Vordergrund, die die großen Konzerne in naher Zukunft outperformen dürften.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
SAAB AB B SK 25 | SE0000112385 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Hensoldt – Bundeswehr beflügelt
Neben Rheinmetall gilt der Entwickler für hochpräzise Sensor- und Elektroniklösungen, z. B. Radar-, Optoelektronik- und Avioniksysteme, als das bekannteste deutsche Rüstungsunternehmen an der deutschen Börse. Und die Performance seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist beeindruckend. Bis zum heutigen Tag steht ein Plus der Hensoldt-Aktie von über 560 % auf 97,85 EUR zu Buche.
Und aufgrund der Aufrüstung Deutschlands dürften die Auftragsbücher der Münchner weiterhin überlaufen. Der Auftragseingang soll 2024 um 60 bis 90 % über dem Umsatz liegen, deutlich mehr, als das Management bisher erwartet hatte. Grund ist die massive Beschleunigung neuer Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr, für die inzwischen zahlreiche parlamentarische Freigaben erteilt wurden. Interessant ist auch die Tatsache, dass der Bund mit 25,1 % beteiligt ist und sich damit eine Sperrminorität sichert. Ein klarer Hinweis darauf, welche strategische Bedeutung Hensoldt für Deutschlands Verteidigungsfähigkeit hat.
Noch vor wenigen Monaten kalkulierte das Unternehmen mit einer Book-to-Bill-Ratio von 1,2. Doch der Rückenwind durch das Sondervermögen des Bundes schlägt nun voll auf die Bilanz durch. Vorstandschef Oliver Dörre spricht von Bestellungen, die „zehn- bis zwanzigmal höher“ seien als in früheren Jahren. Besonders stark im Fokus steht der neue Spähpanzer Luchs II, bei dem Hensoldt die Schlüsseltechnologie für Sensorik und Elektronik liefert.
Langfristig will das Unternehmen seine Erlöse bis 2030 auf rund 6 Mrd. EUR steigern, mehr als doppelt so viel wie heute. Für das laufende Jahr werden rund 2,5 Mrd. EUR Umsatz erwartet, die operative EBITDA-Marge soll über 18 % liegen und damit über den bisherigen Prognosen.
Volatus Aerospace – Drohnen-Pionier startet in die Skalierungsphase
Im Vergleich zu den Milliardenkonzernen Rheinmetall oder Hensoldt besitzt das mit 426,49 Mio. CAD bewertete kanadische Unternehmen deutlich größeres Wachstumspotenzial und könnte mit der Errichtung des neuen Innovations- und Fertigungszentrums am Flughafen Montréal–Mirabel als Schlüsselakteur in einem rasant wachsenden Zukunftsmarkt emporsteigen.
Auf einer Fläche von 200.000 qm sollen künftig Drohnenplattformen in Serienproduktion entstehen, ein entscheidender Schritt, um der steigenden Nachfrage aus Verteidigung und Industrie gerecht zu werden.
Das Geschäftsmodell von Volatus ruht auf drei starken Säulen: industrielle Dienstleistungen, Verteidigungstechnologien und Ausbildung. Diese Kombination verschafft dem Unternehmen Stabilität und Wachstum zugleich.
Besonders im zivilen Bereich sicherte sich Volatus zuletzt einen Langfristauftrag über rund 15 Mio. CAD mit einem der größten nordamerikanischen Stromnetzbetreiber, ein Projekt mit einem Netz von über 100.000 Meilen, das langfristige und margenstarke Erlöse verspricht. Der globale Markt für Drohneninspektionen dürfte bis 2027 auf über 23 Mrd. USD anwachsen.
Auch im militärischen Segment zieht die Nachfrage kräftig an. NATO-Staaten suchen zunehmend nach verlässlichen Partnern innerhalb des Bündnisses und Volatus hat sich als Technologielieferant des Westens bereits etabliert. Nach mehreren NATO-Aufträgen wächst das Verteidigungsgeschäft stetig. Die jüngste Vertragserweiterung im Aufklärungssegment auf 1,7 Mio. CAD belegt hier das Vertrauen der Kunden.
Mit der neuen Mirabel-Fertigungsstätte steigt Volatus nun in die Skalierungsphase ein. CEO Glen Lynch betont: „Mirabel wird unser Ankerpunkt für in Kanada gefertigte Drohnen in Verteidigungsqualität.“ Unterstützt von der Regierung Québecs und dem Aufrüstungsprogramm in Ottawa, das Verteidigungsausgaben von 2 % des BIP anstrebt, ist Volatus strategisch perfekt aufgestellt und auf weiteres Wachstum getrimmt.
Saab – Vor historischem Deal
Noch wenig bekannt, zumindest auf deutschen Kurszetteln, war bislang der schwedische Rüstungs- und Sicherheitskonzern Saab AB, der unter anderem das Mehrzweckkampfflugzeug Gripen, Radarsysteme, elektronische Kampfführungssysteme und Unterwasserwaffen produziert. Saab gilt als einer der wichtigsten europäischen Anbieter für integrierte Verteidigungslösungen und arbeitet eng mit NATO-Partnern sowie der schwedischen Regierung zusammen.
Aktuell stehen die Stockholmer vor einem potenziellen Milliardenauftrag: Das neue Kooperationsabkommen Schwedens mit der Ukraine im Bereich der Luftverteidigung könnte die Lieferung von bis zu 150 Kampfjets des Typs Gripen E ermöglichen, ein Rekorddeal, der Saab auf ein neues Wachstumsniveau katapultieren würde.
Schon jetzt profitiert das Unternehmen massiv vom europaweiten Aufrüstungsboom, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die von Donald Trump befeuerte Forderung nach höheren NATO-Ausgaben. Im dritten Quartal legte der Umsatz um 17,2 % auf 15,87 Mrd. SEK zu, das organische Wachstum lag sogar bei 18 %. Der Betriebsgewinn stieg um 16 % auf 1,37 Mrd. SEK, die operative Marge erreichte 8,7 %.
Trotz leicht rückläufigem Auftragseingang von 20,9 Mrd. SEK bleibt der Auftragsbestand mit über 202 Mrd. Kronen auf Rekordniveau. Für das Gesamtjahr hebt Saab die Prognose an: Das organische Umsatzwachstum soll nun 20 bis 24 % betragen, das operative Ergebnis sogar überproportional steigen – unterstützt von einem positiven Cashflow.
Die Auftragsbücher der europäischen Rüstungsunternehmen explodieren. Hensoldt plant, bis Anfang des nächsten Jahrzehnts seine Erlöse auf 6 Mrd. EUR zu verdoppeln. Der schwedische Rüstungskonzern steht vor dem größten Auftrag seiner Geschichte. Volatus Aerospace startet in die Skalierungsphase.
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