Menü schließen




29.10.2025 | 05:00

KI-Fantasie beim Biotech-Innovator: BioNxt, Roche, Merck & Co.

  • Biotech
  • Darreichungsform
Bildquelle: KI

Biotechnologie liefert uns die Medikamente von morgen. Doch auch mit etablierten Wirkstoffen lassen sich Innovationen umsetzen. Bestes Beispiel dafür ist das kanadisch-deutsche Unternehmen BioNxt. Welche Strategie BioNxt umsetzt, zu welchen Unternehmen das aufstrebende Biotech-Startup anschlussfähig sein könnte, welche neuen Chancen KI für das Geschäftsmodell bietet und was das für Aktionäre von BioNxt bedeuten könnte, skizzieren wir im Artikel.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , ROCHE HLDG AG GEN. | CH0012032048 , MERCK CO. DL-_01 | US58933Y1055

Inhaltsverzeichnis:


    BioNxt macht bestehende Wirkstoffe besser

    BioNxt hat sich auf neuartige Wirkstoff-Trägersysteme, wie etwa dünne, auflösbare Filme für die sublinguale Einnahme oder transdermale Pflaster, spezialisiert. Statt eigene Wirkstoffe zu entwickeln, reformuliert BioNxt bestehende, bewährte Medikamente in patientenfreundlichere Darreichungsformen. Ziel ist es, Therapieadhärenz und Patientenkomfort zu steigern, indem Medikamente einfacher anzuwenden sind. So arbeitet BioNxt etwa an auflösbaren Wirkstofffolien zur oralen Aufnahme von bekannten Wirkstoffen und Pflastern, die regelmäßige Tabletteneinnahmen ersetzen können. Eine verbesserte Adhärenz (Therapietreue) bedeutet weniger Therapieabbrüche und geringere Folgekosten. Unter Umständen führen die neuen Darreichungsformen sogar zu einer effizienteren Dosierung - das gilt etwa dann, wenn ein Pflaster die Tagesdosis abdeckt und einen Wirkstoff nach und nach abgibt, sodass Patienten nicht mehrmals täglich Tabletten schlucken müssen. Gerade bei alten Patienten, Kindern oder chronisch Kranken können solche Lösungen helfen, Einnahmefehler zu vermeiden.

    Aktuell befindet sich BioNxt in der klinischen Entwicklungsphase und konzentriert sich auf Therapiefelder in den Bereichen Neurologie, Immunologie und Onkologie. Ein wichtiges Projekt ist BNT23001. Dabei handelt es sich um eine dünne Schmelzfilm-Formulierung von Cladribin zur Behandlung von Multipler Sklerose. Cladribin ist ein bereits zugelassener Wirkstoff gegen MS und als Tablette verfügbar. BioNxt will den Wirkstoff mittels eines sublingualen Films verabreichen und so MS-Patienten die bereits skizzierten Vorteile bieten. Eine groß angelegte Tier-Bioäquivalenzstudie soll noch in diesem Herbst abgeschlossen werden und verfolgt das Ziel, optimale Dosierungen und Bioverfügbarkeiten für die im Anschluss geplante vergleichende Studie am Menschen zu ermitteln. Gleichzeitig treibt BioNxt für diese Technologie Patentanmeldungen in wichtigen Märkten wie der EU, Kanada, Australien, Japan und den USA voran.

    Schmelzfilm statt Abnehm-Spritzen: Entsteht hier ein riesiger Markt?

    Als weiterer vielversprechender Kandidat gilt der Semaglutid-Schmelzfilm zur Behandlung von Adipositas. Mit diesem Projekt will BioNxt die beliebten Abnehm-Medikamente wie Ozempic oder Wegovy, die bislang injiziert werden müssen, als orale Dünnfilme über die Mundschleimhaut verfügbar machen. Haben die Forscher von BioNxt Erfolg, könnte das Unternehmen Patente auf diese innovative Darreichungsform anmelden. Da der globale Markt für Adipositas-Therapien boomt und es laut Untersuchungen immer öfter bei Injektionen an der Therapietreue hapert, könnte für BioNxt ein riesiger Markt entstehen.

    Durch die Fokussierung auf bereits bekannte Wirkstoffe in neuen Formulierungen spart das Unternehmen Zeit und Geld: Laut BioNxt-CEO Hugh Rogers können neue Produkte so deutlich schneller und günstiger zur Zulassung gebracht werden. Konkret geht es um Entwicklungsphasen von 2 bis 4 Jahren mit nur einem Bruchteil der üblichen Entwicklungskosten, statt Projekte über ein Jahrzehnt, die hunderte Millionen USD verschlingen. Auch potenzielle Partner dürften das Angebot von BioNxt attraktiv finden. Unternehmen wie Roche sind immer wieder auf der Suche nach neuen Umsatzbringern. Die Schweizer stehen für Blockbuster-Medikamente wie Herceptin gegen Brustkrebs, Rituxan gegen Blutkrebs und das Chemotherapie-Kombinationspräparat Avastin. Diese Blockbuster spülten Milliarden in die Kassen von Roche - perspektivisch läuft der Patentschutz aber aus. Dasselbe gilt auch für andere Medikamente. Ein Beispiel ist das Krebsmedikament Keytruda von Merck & Co., dessen Patentschutz in wenigen Jahren ausläuft. Keytruda steht aktuell für rund ein Drittel des Umsatzes von Merck & Co. Um das Risiko des auslaufenden Patentschutzes bei Keytruda zu senken, setzt Merck & Co. auf Übernahmen, Forschungspartnerschaften und KI. So sollen die Blockbuster der nächsten Generation noch schneller gefunden werden.

    BioNxt mit KI-Fantasie - Aktie ist zurückgekommen

    Auch bei BioNxt scheint eine Übernahme rund um KI denkbar. CEO Rogers machte während der vergangenen Ausgabe des International Investment Forums (IIF) Andeutungen in diese Richtung. KI wird in der Forschung auf vielfältige Weise eingesetzt. Bei BioNxt könnte die Technologie dabei helfen, mehrere aussichtsreiche Projekte parallel voranzubringen oder neue Wirkstoffe zu identifizieren, die von innovativen Darreichungsformen profitieren könnten. Die Aktie von BioNxt ist einer der Gewinner des Jahres. Zuletzt kam der Wert jedoch ein wenig zurück. Angesichts des im Vergleich zu Biotechs mit nur einem Projekt geringeren Risikos, der kürzeren Entwicklungszeiten und der vielversprechenden Kandidaten können sich Anleger näher mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Eine Möglichkeit dazu bietet der aktuelle Vortrag von CEO Rogers während des IIF Anfang Oktober. Auch die bevorstehenden Studienergebnisse geben Anlass, sich mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens intensiver zu befassen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Carsten Mainitz vom 23.10.2025 | 06:10

    KI-Geheimtipp NetraMark Holdings vor Kursfeuerwerk, Teamviewer-Crash, Aufsichtsrat bei Novo Nordisk schmeißt hin! Was tun?

    • KI
    • Biotech
    • Pharma
    • Technologie
    • Innovationen

    Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie mit enormem Potenzial - quer durch alle Branchen hinweg. Besonders in der Biotechnologie und der Pharmaindustrie eröffnet der KI-Einsatz neue Möglichkeiten: von der schnelleren Identifikation potenzieller Wirkstoffe über die präzisere Diagnostik bis hin zur Automatisierung komplexer Laborprozesse. Unternehmen, die KI gezielt einsetzen, erlangen Wettbewerbsvorteile in einem hochkompetitiven Umfeld. Nach einer breit angelegten Hausse lohnt auch der Blick in die zweite Reihe.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 21.10.2025 | 05:00

    Biotech-Investoren sollten diese Zulieferer kennen: Thermo Fisher Scientific, BioNxt, AptarGroup

    • Biotech
    • Zulieferer

    Während neue Medikamente die Schlagzeilen dominieren, sind es oft Zulieferer und Serviceanbieter, die langfristig solide Renditen liefern. Drei Beispiele: Thermo Fisher Scientific, BioNxt Solutions und AptarGroup - allesamt Enabler für Pharma- und Biotech-Unternehmen. Wir stellen ihre Geschäftsmodelle und Märkte vor und zeigen, bei welchen Werten Anleger besondere Chancen wittern können - vor allem BioNxt besetzt mit seinen Innovationen spannende Nischen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 16.10.2025 | 05:00

    Wer im Kampf gegen Krebs auf jeden Fall verdient: NetraMark, Moderna, BioNTech

    • Biotech
    • Forschung

    Zwei Biotech-Pioniere, Moderna und BioNTech, stehen nach ihrem COVID-19-Impfstoff-Erfolg erneut im Rampenlicht - diesmal in einem Wettrennen um innovative Krebstherapien. Beide Unternehmen setzen auf mRNA-Technologie, um personalisierte Krebsimpfstoffe zu entwickeln. Geschwindigkeit ist dabei entscheidend: Wer zuerst wirksame Behandlungen auf den Markt bringt, könnte sich milliardenschwere Marktanteile sichern. Gleichzeitig betritt mit NetraMark ein KI-Startup die Bühne, das mit neuartiger Datenanalyse die Forschung erheblich beschleunigen und so den medizinischen Fortschritt beeinflussen könnte. Wir beleuchten, was Forschungs-Community und Investoren aktuell umtreibt.

    Zum Kommentar