06.08.2025 | 05:00
Starke Community für mehr Rendite: Peloton, Oatly, Empire Brand Building
Wenn Menschen mehrmals in der Woche ins Fitness-Studio gehen, motiviert sie dabei auch das „Wir-Gefühl“. Teil einer Gemeinschaft zu sein, lässt uns Erfolge feiern und Motivationsprobleme überwinden. Doch nicht nur beim gemeinsamen Sport ist das „Wir“ ein wichtiger Faktor – immer mehr Geschäftsmodelle setzen auf Communities. Aktuelle Zahlen zeigen – gemeinsam macht nicht nur Sport, sondern auch das Shoppen von Nahrung oder Klamotten mehr Spaß. Wir zeigen, welche Chancen die Aktien von Peloton, Empire Brand Building und Oatly heute bieten können. Vor allem ein Wert hat es in sich.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
EMPIRE BRAND BUILDING AG | CH0597194171 , Oatly | US67421J1088 , PELOTON INTE.A DL-_000025 | US70614W1009
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Peloton: Starke Community, treue Kunden
Als vor fünf Jahren die Pandemie in ihrer Hochphase war, kauften sich viele Menschen ein Fahrrad oder meldeten sich direkt bei Peloton an. Die Spinning-Kurse für zu Hause, bei denen man per Video den Instruktionen von Coaches folgen konnte, trafen damals einen Nerv. Auch heute verdient Peloton mit Live- und On-Demand-Kursen sein Geld. Mittels Ranglisten, besonders charmanten Trainern und Trainerinnen und gemeinsamen Challenges hilft Peloton seinen Kunden dabei, am Ball zu bleiben. Das ist das, was sich viele Sportmuffel wünschen und das die Kasse klingeln lässt. Peloton macht seinen Job in puncto Kundenbindung offenbar gut – eine Weiterempfehlungsquote jenseits von 70 % spricht eine deutliche Sprache.
Der Fokus auf die Gemeinschaft und eine schlanke Kostenstruktur zahlt sich auch aus Anlegersicht aus. Ende Juli 2025 hat die UBS die Peloton-Aktie hochgestuft und das Kursziel von 7,50 auf 11 USD angehoben. Begründet wird das Buy-Rating mit verbesserten Nutzer-Trends und neuen Erlöspotenzialen: Peloton plant etwa eine Preiserhöhung seiner Abo-Gebühren um bis zu 12 %. Das könnte jährlich bis zu 100 Mio. USD zusätzlich in die Kassen spülen. Gleichzeitig stabilisieren sich die Nutzerzahlen – laut UBS kehren aktive Nutzer zurück und die Interaktionszahlen steigen wieder. Das zeigt: Der Community-Ansatz lohnt sich.
Oatly: Marketing kreiert Kult um Hafer-Milch
Wie weit man diese Strategie treiben kann, zeigt auch Hafermilch-Produzent Oatly. Das an der Nasdaq gelistete Unternehmen macht um ein eigentlich austauschbares Produkt einen Kult und verkauft seine Hafermilch als Produkt für Klimaschutz, Gesundheit und Innovation. Dabei polarisiert Oatly ganz bewusst mit Slogans wie „It’s like milk, but made for humans“. Zusätzlich dockt man an die Kaffee-Kultur an und versucht, gezielt bei jüngeren Kaffee-Fans zu punkten. Auch bei Oatly loben Analysten den Community-Ansatz und sind mit Blick auf die Aktie mehrheitlich zuversichtlich.
Empire Brand Building schafft „Wir-Gefühl“ für junge Frauen
Auf dem deutschsprachigen Markt setzt die Schweizer Holding Empire Brand Building ein ähnliches Konzept um und betreibt Online-Marktplätze für spezielle Zielgruppen. In erster Linie nimmt das Unternehmen junge Frauen ins Visier. Dazu setzt das Unternehmen auf ein „Wir-Gefühl“ und Community-Angebote. Jeder Marktplatz von Empire Brand Building fokussiert sich auf einen bestimmten Lebensbereich, überschneidet sich aber in der Nutzerbasis: Dieselbe Person kann mehrere Angebote von Empire Brand Building nutzen und trifft dort auf Gleichgesinnte. Dieses Community-zentrierte Modell soll für hohe Verweildauer, Vertrauen und wiederkehrende Erlöse sorgen. Passend dazu formuliert das Unternehmen als Leitmotiv „Online-Kaufen und -Verkaufen mit Wir-Gefühl“ als Leitmotiv. Konkret bietet Empire Brand Building mit Baddeldaddel.de einen Second-Hand-Marktplatz an, richtet sich mit familienmarktplatz.de an Familien und bedient mit cleoandtess.de die Nachfrage nach Kosmetik.
Das erst im Dezember 2024 an die Börse gegangene Unternehmen gilt als aufstrebender Nischenplayer. Im Juli 2025 sah Sphene Capital bei der Aktie Potenzial und bewertete sie mit Kaufen und einem Kursziel von 15,20 EUR – damals entsprach das einem Kurspotenzial von rund 200 %. Seitdem steigen die Umsätze der Aktie von Empire Brand Building und auch der Kurs klettert. Noch immer ist das Potenzial gemessen an der Empfehlung von Sphene Capital aber groß - die Aktie notiert aktuell nur bei rund 6 EUR.
Alle mitnehmen, statt polarisieren: Empire Brand Building kann noch wachsen
Während das Geschäftsmodell von Peloton immer in Konkurrenz zu Angeboten im örtlichen Fitnessstudio steht und man Radfahren auch ohne monatliche Kosten kann, wirkt das „Wir-Gefühl“ auf den Plattformen von Empire Brand Building anders. Kundinnen finden dort unkompliziert geeignete Produkte, die zu ihrem Leben passen. Eine Art Kult, wie ihn Oatly rund um Hafermilch aufgebaut hat, ist dazu nicht nötig. Folglich ist der Community-Ansatz von Empire Brand Building auch viel inklusiver und polarisiert nicht so stark. Das sind gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Empire Brand Building ist an der Börse mit 23 Mio. EUR bewertet. Weiteres Wachstumspotenzial besteht sowohl organisch, als auch mittels Zukäufen. Im Vergleich zu Peloton (2,7 Mrd. USD) und Oatly (500 Mio. USD) erscheint die Bewertung von Empire Brand Building mehr Potenzial zu bieten.
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