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02.06.2023 | 06:00

Altech Advanced Materials, Volkswagen AG, BYD - Elekrtoantriebslösungen befeuern die Aktien-Rally

  • Batterietechnologie
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Bildquelle: pexels.com

Die Altech Advanced Materials AG aus Heidelberg revolutioniert den Markt für Lithium-Ionen-Batterien und expandiert nun in den Bereich der erneuerbaren Energien. Mit dem Fokus auf die Entwicklung von Festkörperbatterien für stationäre Anwendungen unter der Marke CERENERGY® hat das Unternehmen bereits Prototypen mit vielversprechenden Ergebnissen produziert. Denn Europa entwickelt sich zum zweitgrößten Markt für Elektrofahrzeuge weltweit und bietet ausgerechnet chinesischen Batterieherstellern eine vielversprechende Chance. Volkswagen zieht es nach Südostasien für den Bau von Batteriefabriken. Damit sind die Wolfsburger nicht allein, denn einer ihrer stärksten Konkurrenten, BYD, ist schon einen Schritt weiter.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials: Volle Windkraft voraus dank stationärer Batterie-Innovation

    Die Altech Advanced Materials AG mit Hauptsitz in Heidelberg will den Markt für Lithium-Ionen-Batterien in der Elektromobilität revolutionieren und geht noch einen Schritte weiter, indem es jetzt in den Markt der Wind- und Solar-Energie drängt.

    Dazu legt das Unternehmen einen weiteren Schwerpunkt auf die Entwicklung von Festkörperbatterien für stationäre Batterieanwendungen unter der Marke CERENERGY®. Das Unternehmen hat die Produktion von zwei Prototypen des CERENERGY® 60 KWh (ABS60) Batteriepacks für einen raschen Markteintritt gestartet. Die Prototypen dieser neuartigen Natrium-Tonerde-Festkörperbatterie werden in Zusammenarbeit mit dem Joint-Venture-Partner Fraunhofer IKTS hergestellt. Kleinere Prototypen mit 5 kWh und 10 kWh Kapazität brachten bereits erfolgreiche Ergebnisse über einen längeren Zeitraum.

    Die leistungsstarken 60 kWh-Batteriepacks haben eine Nennbetriebsspannung von 600 Volt bei 100 Ampere (A) und sind vorrangig für den Einsatz in der Energiespeicherung von erneuerbaren Energien aus Wind- und Solarkraftwerken sowie als Netzspeicher konzipiert.
    Der CERENERGY® Natriumchlorid-Festkörper (SCSS) stellt eine revolutionäre Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien im Bereich stationärer Netzspeicher dar. Die industrielle Produktion dieses Produkts wird am Standort Schwarze Pumpe in Sachsen stattfinden.

    Die CERENERGY®-Batterien sind darauf ausgelegt, eine Lebensdauer von mehr als 15 Jahren zu haben. Sie sind feuer- und explosionsgeschützt und können unter extremen klimatischen Bedingungen weltweit ohne Leistungsverlust betrieben werden. Diese Batterietechnologie nutzt Kochsalz und ist frei von Lithium, Kobalt, Grafit und Kupfer, wodurch die Abhängigkeit von kritischen Drittländern, starken Preisschwankungen bei Rohstoffen und möglichen Problemen in der Lieferkette vollständig beseitigt wird. Alle benötigten Rohstoffe können aus Europa bezogen werden. Entsprechende Vereinbarungen wurden bereits abgeschlossen.

    Der Standort wurde bereits erworben, und derzeit wird das Produktionskonzept in einer Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie wird für das Jahr 2023 erwartet, woraufhin der Bauantrag zeitnah gestellt werden kann. In der ersten Ausbaustufe wird die Anlage über eine Produktionslinie verfügen und eine jährliche Kapazität von 100 MWh haben.

    Volkswagen baut Batteriefabrik in Indonesien, China investiert in Europa

    Mehr als jedes 5. Auto, das im vergangenen Jahr in Europa verkauft wurde, war ein Elektroauto. Damit ist die Region nach China der zweitgrößte Markt für E-Fahrzeuge weltweit. Dies eröffnet den Batterieherstellern aus der Volksrepublik eine vielversprechende neue Chance, da sie bereits europäische Marken wie Volkswagen, BMW und Stellantis sowie globale Unternehmen wie Geely, den Eigentümer von Volvo, beliefern. Eine übermäßige Abhängigkeit von chinesischen Marktführern wie CATL und seinen Wettbewerbern könnte jedoch ein Risiko darstellen. Laut einem Bericht des Mercator Institute for China Studies stiegen Chinas weltweite Investitionen in die Lieferkette für Elektroauto-Batterien von 3,4 Mrd. EUR in 2021 auf 14,2 Mrd. EUR im Jahr 2022. Von den Gesamtinvestitionen entfielen 8,2 Mrd. EUR auf Ungarn und Spanien zusammen (siehe Grafik).

    Medienberichten zufolge plant der Volkswagen-Konzern den Bau einer Batteriefabrik für Elektroautos in Indonesien. Laut Ikmal Lukma, dem Sekretär des indonesischen Investitionsministeriums, beabsichtigt Volkswagen rund 4,7 Mrd. EUR in die Fabrik zu investieren.

    Der Baubeginn ist für dieses Jahr geplant, obwohl der genaue Standort noch nicht bekannt gegeben wurde. Die Investition soll von der Volkswagen-Batterietochter PowerCo getätigt werden und es wird auch davon gesprochen, dass der Autobauer Elektroautos vor Ort produzieren wird. Details wie die Produktionskapazität oder der geplante Betriebsbeginn wurden nicht genannt. Es ist jedoch bemerkenswert, dass lediglich von einer "Batteriefabrik" die Rede ist, was sowohl die Zellproduktion als auch die reine Batteriemontage umfassen könnte. Wenn sich jedoch die genannte Investitionssumme von etwa 4,7 Milliarden Euro bestätigt, deutet dies auf die Batteriezellenproduktion hin, da diese deutlich teurer ist, als die reine Montage.

    Laut Reuters plant PowerCo in Zusammenarbeit mit Partnern den Aufbau eines Batterie-Ökosystems für Elektrofahrzeuge in Indonesien, wie vom indonesischen Investitionsminister Bahlil Lahadalia schon Mitte April 2023 berichtet wurde. Unter den Partnern sollen Ford, das Bergbauunternehmen Vale und der Batteriematerialhersteller Huayou Cobalt sein. Zusätzlich sollen das französische Bergbauunternehmen Eramet und mehrere indonesische Firmen an dem Projekt beteiligt sein, so der Investitionsminister.

    BYD kapert Markt in Südost-Asien und verdrängt japanische Verbrenner

    BYD, der größte Hersteller von Elektrofahrzeugen in China, hat damit begonnen, in den südostasiatischen Markt einzutreten und die dominierende Position der japanischen Autohersteller in dieser Region anzugreifen.
    In Thailand, wo das durchschnittliche Monatseinkommen nur 15.000 Baht (rund 403 EUR) beträgt, ist die Kraftstoffeffizienz für die Verbraucher ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines Fahrzeugs. So verbrauche ein japanischer Honda mit Verbrennungsmotor bis zu 8.000 Baht (215 EUR) pro Monat an Kraftstoff. Für den BYD zahlen Fahrer rund 1.000 Baht (27 EUR) an Stromkosten. BYD trat 2022 in den thailändischen Markt ein und baut in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen rasch Vertriebsnetze in anderen südostasiatischen Ländern auf.
    Im März begann BYD mit dem Bau seiner ersten ausländischen Produktionsstätte in der Provinz Rayong in Thailand mit dem Ziel, bis 2024 150.000 Fahrzeuge zu produzieren und auszuliefern. Angesichts des zukünftigen Marktpotenzials konkurrieren Regierungen, darunter Indonesien, Vietnam und die Philippinen, um die Ansiedlung von Fabriken in ihren Ländern.
    Allerdings befindet sich das Unternehmen noch im Aufbau eines Kundendienstnetzwerks für Inspektionen und Reparaturen. In Thailand gibt es derzeit keinen Markt für den Verkauf von gebrauchten Elektroautos, um die Nachfrage nach Ersatzfahrzeugen zu decken. Ein Unternehmensvertreter betonte, dass der Gebrauchtwagenmarkt aufgrund der Verkaufspolitik von BYD, die neue Fahrzeuge mit einer achtjährigen Reparaturgarantie anbietet, nicht notwendig sei. Dennoch stellt dies eine Herausforderung für die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens dar.


    Altech Advanced Materials etabliert sich als innovatives Unternehmen mit Fokus auf leistungsstarke und langlebige Batterielösungen für Elektromobilität, Windkraft- und Solarenergie. Volkswagen entscheidet sich wirtschaftlich für den Standort Indonesien und den Bau einer Batteriefabrik. Aus gutem Grund: Laut der Minen- und Projektdatenbank von GlobalData sind weltweit mehr als 186 Nickelminen in Betrieb, davon 127 in Indonesien. BYD verzeichnete im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Anstieg der Verkaufszahlen seiner Elektroautos auf 910.000 Einheiten. Fast das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat BYD zu Tesla Inc., dem US-amerikanischen Unternehmen, aufgeschlossen, das einen Anstieg von 40 % auf 1,31 Mio. verkaufte Einheiten verzeichnete. Mit dem Schachzug, günstiger in den laufenden Kosten für thailändische Fahrer zu sein, wird BYD auch der nächste clevere Zug gelingen, um seine noch verbrennungslastigen Konkurrenten zu überholen.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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