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18.09.2024 | 06:00

BYD, Altech Advanced Materials, BMW – Kampf China gegen Europa in der Automobilindustrie

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Bildquelle: pixabay.com

Der Wettbewerb zwischen asiatischen, besonders chinesischen, und europäischen Automobilherstellern verschärft sich, vor allem bei Elektrofahrzeugen. China hat Deutschland als größten Automobilexporteur überholt, und Marken wie BYD dominieren durch technologische Vorteile und niedrigere Preise. Europäische Hersteller stehen unter Druck und reagieren mit Maßnahmen wie möglichen Strafzöllen und verstärktem Wettbewerb. Gleichzeitig investieren sie in Forschung, Entwicklung und strategische Partnerschaften. Wir sehen uns die aktuelle Situation der Automobilhersteller an und stellen ein Unternehmen vor, das den Markt der Elektromobilität revolutionieren könnte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , Altech Advanced Materials AG | DE000A31C3Y4 , BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – versucht den Vorsprung in der Entwicklung auszubauen

    BYD hat sich in den vergangenen Jahren als führender Hersteller von Elektrofahrzeugen in China etabliert und investiert weiterhin stark in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen plant, ein globales Entwicklungszentrum in Shenzhen zu errichten, das sich über 3,3 Mio. m² erstrecken soll. Mit fast 110.000 Ingenieuren und Wissenschaftlern im Team ist BYD weltweit führend in der Ressource F&E-Personal. Während europäische Hersteller wie Volkswagen versuchen, durch Zölle der wachsenden Konkurrenz entgegenzuwirken, stärkt BYD seine Position in wichtigen Märkten und erweitert kontinuierlich seine Produktionskapazitäten.

    Zuletzt hat sich der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz von seinem 10 % Anteil am chinesischen Elektroauto-Joint-Venture Denza getrennt und an den Partner BYD verkauft. Der Schritt markiert das Ende einer lang bestehenden Partnerschaft, die 2010 zur Förderung der Elektrofahrzeugentwicklung ins Leben gerufen wurde. Bereits 2021 hatte Mercedes-Benz angekündigt, sich in China stärker auf seine eigene Marke zu fokussieren, was zur Reduzierung der Beteiligung an Denza führte. BYD, nun alleiniger Besitzer, bestätigt die Übernahme und setzt damit seine Dominanz im chinesischen E-Automobilmarkt fort.

    Doch der chinesische Automobilhersteller will mehr, genau wie die anderen Produzenten aus dem Reich der Mitte. Auf der Frankfurter Automechanika-Messe zeigt sich die zunehmende Präsenz chinesischer Autofirmen deutlich. Der Fokus liegt dabei auf Elektrofahrzeugen. In den ersten 4 Monaten des Jahres stammten über 40 % der in Deutschland importierten Elektrofahrzeuge aus China. Gleichzeitig gehen Exporte aus Deutschland nach China zurück, da die Kundschaft in China mehr zu lokalen Produzenten tendiert. Während deutsche Autoaktien schwächer werden, konnte die Aktie von BYD seit Anfang August rund 20 % auf 27,98 EUR zulegen.

    Altech Advanced Materials – Nachfrage nach CERENERGY® wächst

    Altech Advanced Materials entwickelt innovative Batterietechnologien, die den Energiesektor revolutionieren. Ihr Produkt der CERENERGY® Stromspeicher basiert auf Natriumchlorid und Nickel, bietet hohe Sicherheit, eine lange Lebensdauer und Unabhängigkeit von knappen Ressourcen. Silumina Anodes™ verwendet aluminiumoxidbeschichtetes Silizium und liefert eine zehnfach höhere Energiekapazität als Graphit, verbessert die Akkulaufzeit und fördert die Nachhaltigkeit. Diese fortschrittlichen Technologien von Altech schaffen bahnbrechende Lösungen für die Herausforderungen moderner Energiespeicher und bieten bedeutende Vorteile in Sicherheit, Leistung und Umweltfreundlichkeit.

    Altech macht Fortschritte beim Bau der CERENERGY®-Produktionsanlage. Das Unternehmen hat bereits die Machbarkeitsstudie für eine Jahreskapazität von 120 MWh abgeschlossen. Der Bau ist in Schwarze Pumpe, Sachsen, geplant, auf einem 14 ha großen Industriegrundstück. Altech ist derzeit in der Finanzierungsphase und hat Förderanträge auf Landes- und Bundesebene gestellt. Die Produktionsanlage ist ein wichtiger Schritt, um die Herstellung der innovativen Batterien zu skalieren und so den wachsenden Energiespeichermarkt zu bedienen. Die Investitionskosten werden auf etwa 156 Mio. EUR geschätzt, mit einem erwarteten Nettobarwert von 169 Mio. EUR.

    Schon heute gibt es Nachfrage nach den CERENERGY® Stromspeichern. Eine jüngst unterzeichnete Absichtserklärung zur Abnahme von Stromspeichern zwischen Altech und dem Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe (ZISP) zeigt das Interesse. Der ZISP plant, ab 2027 jährlich 30 MWh Energiespeicherkapazität zu beziehen, verteilt auf 30 Einheiten 1 MWh GridPacks. Diese Vereinbarung markiert einen wichtigen Meilenstein für Altech, da sie nicht nur die Marktreife der CERENERGY®-Batterie bestätigt, sondern auch Potenzial für zukünftige Kooperationen aufzeigt. Die Partnerschaft zielt darauf ab, den Industriepark Schwarze Pumpe komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Aktie hat sich vergangenen Donnerstag nach einer längeren Bodenbildung wieder nach oben bewegt und handelt momentan bei 3,38 EUR. Sobald die Finanzierung steht, dürfte die Aktie weiteren Schub bekommen.

    12. International Investment Forum am 15.10.2024

    BMW – Bremsen legen den Konzern lahm

    Die BMW Group hat am 10. September ihre Jahresprognose für 2024 aufgrund von Herausforderungen im Automobilsegment nach unten korrigiert. Vor allem die schwache Nachfrage in China hat zu dieser Anpassung geführt. Der Konzern erwartet nun einen leichten Rückgang der Auslieferungen an Kunden im Vergleich zum Vorjahr, anstatt des zuvor prognostizierten leichten Anstiegs. Die EBIT-Marge wurde ebenfalls auf 6 % bis 7 % gesenkt (ursprünglich 8 % bis 10 %), und der Return on Capital Employed wird nun zwischen 11 % und 13 % erwartet (ursprünglich 15 % bis 20 %). Die vollständigen Quartalsergebnisse und der angepasste Prognosebericht werden am 6. November veröffentlicht.

    Ein weiterer Grund ist die Bremsenproblematik, die einen Auslieferungsstopp nach sich gezogen hat. BMW musste in seinem größten europäischen Werk in Dingolfing die Produktion aufgrund dieser Probleme stoppen. Diese Rückrufaktion betrifft rund 1,5 Mio. Fahrzeuge weltweit, die durch die Mängel am Bremssystem nicht ausgeliefert werden können. Laut dem Zulieferer Continental müssten alle betroffenen Bremsen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Obwohl BMW versichert, dass die Bremsleistung weiterhin den gesetzlichen Anforderungen entspricht, muss bei den betroffenen Modellen das Bremspedal stärker getreten werden. Mehr als 300.000 bereits produzierte Fahrzeuge sind betroffen und müssen nachgebessert werden.

    Die Autoindustrie sieht sich nicht nur durch technische Probleme unter Druck gesetzt, sondern auch durch strenge EU-Klimavorgaben. Laut einem internen Branchenpapier drohen der Industrie Milliardenstrafen, wenn die ab 2025 und 2030 geltenden deutlich niedrigeren CO2-Grenzwerte nicht eingehalten werden können. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß soll bis 2030 auf 49,5 g/km sinken, was für viele Fahrzeuge, selbst für einige Hybridmodelle, unerreichbar ist. Der Verband VDA drängt daher auf eine Überprüfung der Vorgaben und mögliche Aufschübe, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu mildern. Die Aktie brach aufgrund der Meldungen deutlich ein und markierte ein neues Jahrestief bei 68,58 EUR. Aktuell notiert der Wert wieder bei 72,96 EUR.


    Der Wettbewerb zwischen asiatischen, insbesondere chinesischen, und europäischen Automobilherstellern intensiviert sich zunehmend, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge. BYD hat sich als führender chinesischer Hersteller etabliert und erweitert kontinuierlich seine Produktionskapazitäten und seine Internationalisierung, während Altech Advanced Materials durch innovative Batterietechnologien wie CERENERGY® oder Silumina Anodes™ den Energiesektor revolutioniert. BMW hingegen kämpft mit Produktionsproblemen und einer schwachen Nachfrage in China, was zu einer Senkung der Jahresprognose führte. Diese Dynamik verdeutlicht, wie stark sich der globale Automobilmarkt verändert und welche Herausforderungen und Chancen sich für die unterschiedlichen Unternehmen ergeben.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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