04.12.2025 | 03:45
Gold & Silber mit Rekordjahr – 100 % auch 2026? Barrick, Kobo Resources, First Majestic und Endeavour Silver
Gold und Silber bleiben die Überraschung im Jahr 2025. Trotz vieler Unkenrufe können sich beide Edelmetalle bislang sehr stark an ihren Bestmarken von 4.350 und 58,50 USD halten. Nach einer kurzen Korrektur zum Ende der letzten Woche, stieg der sehr volatile Silberpreis wieder schnell auf die Marke von 58,00 USD. Experten warnen vor einer nahenden Schmerzgrenze für Shorties und Terminspekulanten. Diese hatten gehofft, ihre ungedeckten Positionen zum nahenden Settlement-Termin am 28. November noch günstig schließen zu können. Weit gefehlt, denn just am Freitag setzten die Metalle zu einem erneuten Höhenflug an. Laut Händlern ist es derzeit kaum möglich, physisches Silber in ausreichender Menge zu beschaffen, um die vielen Derivate-Geschäfte zu decken. Dies führt zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen auf dem Markt. Wo sollten Investoren nun hellhörig werden?
Lesezeit: ca. 6 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
KOBO RESOURCES INC | CA49990B1040 , BARRICK MINING CORPORATION | CA06849F1080 , FIRST MAJESTIC SILVER | CA32076V1031 , ENDEAVOUR SILVER CORP. | CA29258Y1034
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Barrick Mining – Aufspaltung des Bergbauriesen schafft Phantasie
Barrick Mining denkt darüber nach, seine profitabelsten nordamerikanischen Minen in eine neue Gesellschaft auszugliedern und einen Minderheitsanteil davon an die Börse zu bringen. Ziel ist es, die Bewertungslücke zu Konkurrenten wie Agnico Eagle zu verringern, während die strategische Kontrolle beim Mutterkonzern bleibt. Die Überlegungen folgen einem Jahr voller Umbrüche und großen Problemen in Mali, die sich aber nun sukzessive lösen. Überraschend war der Abgang von Mark Bristow zur Jahresmitte, dies führte zu organisatorischen Anpassungen im Nordamerika-Team. In die neue Einheit sollen unter anderem die Beteiligung an Nevada Gold Mines, die große Mine Pueblo Viejo sowie das Projekt Fourmile eingebracht werden. Diese Vermögenswerte stehen für mehr als die Hälfte der Konzernproduktion und gelten als besonders stabil und kosteneffizient. Investoren könnten damit gezielt in hochwertige nordamerikanische Projekte investieren, ohne sich Risiken aus politisch fragileren Regionen miteinzukaufen. Barrick behält sich natürlich vor, an der Börse weitere Anteile zu veräußern oder die Tochter vollständig abzustoßen, sollte sich dies als vorteilhaft erweisen. Der Vorstand will bis Anfang 2026 darüber befinden und den Kapitalmarkt im Februar über den Stand informieren.
Parallel erhöht der neue Großaktionär Elliott Investment den Druck auf das Management, die Kapitalallokation zu schärfen. Beobachter interpretieren die IPO-Prüfung als Versuch, Elliott entgegenzukommen, ohne sofort weitreichende Verkäufe einzuleiten. Barrick kämpft seit Jahren mit einem Bewertungsabschlag, weil Probleme in Ländern wie Mali, Pakistan und Papua-Neuguinea das Vertrauen geschwächt haben. Analysten erwarten, dass eine separate Nordamerika-Einheit einen erheblichen Wert freisetzen könnte, wenn sie nach erfolgreicher Ausgliederung ähnlich hoch bewertet wird, wie z.B. Agnico Eagle. Analysten auf der Plattform LSEG erwarten in 12 Monaten eine durchschnittliche Zielmarke von 64 CAD, heraussticht Cormark mit 78 CAD – aktuell notiert Barrick bei ca. 57 CAD. Viel Phantasie und 2,5 % Dividendenrendite – bleiben sie investiert!
Im Schatten der Majors - Kobo nutzt das Momentum im Birimian-Gürtel
Westafrika entwickelt sich zunehmend zur bevorzugten Spielwiese der großen Goldproduzenten. Die Elfenbeinküste steht dabei dank stabiler Rahmenbedingungen, wachsender Wirtschaft und vergleichsweise guter Infrastruktur im Zentrum des Interesses. Der Junior Kobo Resources positioniert sich mit seinem Kossou-Projekt inmitten einer goldfördernden Nachbarschaft im produktiven Birimian-Gürtel und unweit der Hauptstadt Yamoussoukro. Die bisherigen Bohrprogramme über mehrere Zehntausend Meter haben in den Zonen Road Cut und Jagger ein zusammenhängendes, in die Tiefe reichendes Goldsystem aufgezeigt, das mit hochgradigen Intervallen die These eines robusten Erzsystems stützt. Insbesondere Abschnitte mit mehreren Metern Länge bei Grammgehalten deutlich über dem typischen Tagebau-Niveau vor Ort lassen auf wirtschaftlich interessante Zonen schließen und rechtfertigen das aktuell laufende Folgeprogramm mit weiteren rund 12.000 bis 15.000 Bohrmetern. Ziel ist die Vorbereitung einer ersten Ressourcenschätzung.
Parallel dazu gewinnt das regionale Umfeld zunehmend an Bedeutung, weil sich um Kobo herum einige der wichtigsten Goldminen Westafrikas konzentrieren. Bergbauriesen wie Perseus Mining, Endeavour Mining und Barrick haben die Gebiete schon seit Jahren fest im Griff, suchen aber regelmäßig nach sinnvollen Erweiterungen. Das ist die Chance von Kobo, denn direkt an Kossou grenzt die Yaouré-Mine von Perseus Mining, welche seit Ende 2020 in Produktion ist und jährlich über 200.000 Unzen Gold liefert. Eine etablierte Anlage mit existierender Infrastruktur, die künftigen Entwicklern in unmittelbarer Nähe strategische Optionen eröffnet. Endeavour Mining wiederum hat sich in der Elfenbeinküste mit mehreren Projekten und Minen fest verankert und investiert dreistellige Millionenbeträge in die weitere Exploration. Auch Barrick ist mit Großprojekten in Westafrika vertreten und unterstreicht damit, dass die Region längst zum Kerngebiet globaler Goldförderung geworden ist.
Das vorliegende Szenario spricht für potenzielle Exit-Szenarien in Form von Earn-in-Deals, Joint Ventures oder Übernahmen. Wenn die laufenden Bohrungen auf Kossou die Kontinuität der Vererzung über mehrere Kilometer bestätigen, könnte das Projekt mittelfristig die Kriterien erfüllen, die Produzenten für Zukäufe in politisch vergleichsweise verlässlichen Jurisdiktionen anlegen. Hinzu kommt, dass Kobo mit Kotobi ein zweites, nur wenig erkundetes Projekt im Portfolio hat, auf dem bereits mehrere Goldanomalien im Boden identifiziert wurden und erste Gräben eine durchgehende Mineralisierung im Grundgebirge anzeigen. Eine jüngst abgeschlossene Finanzierung stellt sicher, dass das Unternehmen sowohl die Ressourcendefinition auf Kossou als auch metallurgische Studien und weiterführende Exploration auf den Satellitenprojekten finanzieren kann, ohne kurzfristig erneut an den Kapitalmarkt zu müssen. Vor diesem Hintergrund und nach einer deutlichen Kurskorrektur auf einen Marktwert von 27 Mio. CAD, zeigt sich die Kobo-Aktie als spekulativ und hoch interessant.
First Majestic und Endeavour Silver – Die Cash-Maschinen im Silber-Sektor
Silber, früher als sehr spekulativ erachtet, liefert heute interessante Renditebestandteile für ein risikobewusstes Depot. Stabile Gewinnlieferanten findet man im Produzenten-Sektor. An vorderster Stelle sei First Majestic Silver genannt. Das Unternehmen wächst sehr dynamisch und hat mit der Übernahme von Gatos Silver seine Produktionsbasis noch einmal deutlich verbreitert. Zusammen mit den Kernbetrieben San Dimas, Santa Elena und La Encantada entsteht so ein Portfolio leistungsfähiger Minen, das im laufenden Jahr voraussichtlich 14,8 bis 15,8 Mio. Unzen Silber liefern wird. Bereits im dritten zeigte sich die neue Stärke: Die Produktion schnellte um fast die Hälfte nach oben und erreichte 7,7 Mio. Unzen Silberäquivalent. Über 170 Mio. USD an neuen Investitionen fließen in Erweiterungen, technische Modernisierung und Explorationskampagnen. Der Cashflow-Treiber Los Gatos dürfte sich zusätzlich als Margen-Booster erweisen. Analysten auf der Plattform LSEG sehen ein 12-Monatspotenzial von 21,30 CAD, was wegen der verzögerten Aktualisierungen der Studien sogar unter dem aktuellen Kurs liegt. Das höchste Rating nennt 26 CAD als Zielmarke – immerhin, denn die Aktie ist schon sehr gut gelaufen!
Branchenmitstreiter Endeavour Silver befindet sich in 2025 in einer Phase der strategischen Neuausrichtung, allerdings mit deutlich positiverem Momentum als noch 2024. Im dritten Quartal stiegen die Gesamtkosten (AISC) um 18 % auf 30,53 USD je Unze, doch die parallele Aufwertung des Silberpreises hielt die Profitabilität auf Kurs. Mit mehr Liquidität, zunehmender Cashflows und neue Projekte wie Terronera, das Mitte 2025 seine volle Kapazität erreichen soll, baut Endeavour seine Minenlandschaft systematisch aus. Zusammen mit Liegenschaften Guanaceví, Bolañitos und Kolpa entsteht eine diversifizierte Plattform, die bis 2027 Produktionsvolumina von bis zu 20 Mio. Unzen Silberäquivalent ermöglichen könnte. Analysten gehen daher von steigenden EBITDA-Margen, wachsendem Nettogewinn und langfristig stabiler Wertsteigerung aus. Damit zählt Endeavour zunehmend zu den wachstumsstärksten Akteuren im Silbersektor. Die Neubewertung sollte sich weiter fortsetzen. CIBC Capital votiert im Dezember erstmals mit „Outperform“ und setzt das 12-Monatskursziel auf 16 CAD fest. Der Schnitt auf der Plattform LSEG liegt bei 14,25 CAD. Da ist noch Luft!

Die Edelmetallmärkte haben zurzeit viel externe Umstände zu verarbeiten. Da sind zum einen die großen Verschuldungswellen der Staaten, welche ab 2026 wohl erst so richtig Fahrt aufnehmen werden. Inflation und Geopolitik sind bereits Dauerthemen, welche zu gesteigerten Gold- und Silber-Investments führen. Nun sind die Gesellschaften auch noch hochprofitabel und schütten üppige Renditen an die Aktionäre aus. Wer gerne mit Hebel unterwegs ist, richtet sein Augenmerk auf bestens positionierte Juniors wie Kobo Resources.
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