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14.10.2025 | 03:45

VORSICHT: Korrektur oder alles noch steiler nach oben? 100 % mit Planethic Group, Novo Nordisk und Symrise

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Bildquelle: pixabay.com

Muss es immer „Kaviar“ sein? Als Luxuslösung ist das Fischgericht in den Köpfen vieler Investoren verankert, aber vielleicht genügt manchmal auch eine cleverere, hybrid-strategische Mischung? Im aktuellen Marktumfeld wirkt die jüngste Zollpolitik aus dem Weißen Haus wie das flirrende Echo eines Spions aus Simmels Roman: Unberechenbar, taktisch und mit weitreichenden Konsequenzen. Die Androhung hoher Zölle auf Importe aus zahlreichen Ländern versetzt Lieferketten in Alarmbereitschaft und zwingt Unternehmen zu neuen Kalkulationen. Für Investoren heißt das: Schnelles Reagieren, flexible Portfoliogewichte und das Hinterfragen vermeintlich sicherer Werte. Wer lokale Beschaffungswege favorisiert, dürfte oftmals stabiler navigieren. Hier ein paar Ideen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: SYMRISE AG INH. O.N. | DE000SYM9999 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , PLANETHIC GROUP AG | DE000A3E5ED2

Inhaltsverzeichnis:


    Novo Nordisk – Große Spannung vor den Q3-Zahlen

    Kaum erträglich ist derzeit die Spannung bei Adipositas-Experten Novo Nordisk. Denn nach drei Gewinn-Enttäuschungen ist der Kurs der Dänen bislang nicht groß nach oben gekommen. Bei rund 38 EUR hatte sich Preis zumindest stabilisieren können. Zur Erinnerung: Der Titel war in 2024 einer der Highflyer unter den Wachstumstiteln in Europa. Kurzfristig war Novo Nordisk mit einer Marktkapitalisierung von knapp 700 Mrd. EUR das schwerste Unternehmen in Europa. Bei Kursen um 49 EUR sind davon nur noch 225 Mrd. EUR übrig. Das ist zwar nicht wenig, aber auch nicht groß genug, um weitere Schockwellen im angestammten Geschäfts-Segment der Abnehmprodukte abzufedern. Gespannt schauen Investoren daher auf die anstehenden Q3-Zahlen, die rein offiziell erst am 5. November veröffentlicht werden sollen. Viele Experten glauben und hoffen, dass die Dänen schon vor dem Termin entsprechende Hinweise auf einen möglichen Turnaround geben können. Aktuell gibt es auf der Plattform LSEG immer noch 16 von 27 positive Ratings mit einem Durchschnitts-Kursziel von 461 DKK auf 12 Monate. Satte 25 % Aufschlag, wenn der Ausblick auch mal wieder angehoben wird. Bei weiter steigendem Umsatz in kleineren Raten sinkt das KGV für 2027e schon unter 13. Obendrein winkt eine Dividendenrendite von über 3 %. Die Aktie dürfte die schlimmste Phase schon hinter sich haben!

    Planethic Group – Analysten sehen Verdoppelungschance

    Die Planethic Group, ehemals unter dem Namen Veganz bekannt, hat sich von einem klassischen Anbieter pflanzlicher Lebensmittel zu einer innovativen FoodTech-Beteiligungsgesellschaft gewandelt. Die Gründer Jan Bredack und Juliane Kindler legten 2011 den Grundstein mit veganen Produkten, konzentrierten sich aber seit 2017 strategisch auf eigene Marken und Inhouse-Produktion. Heute betreibt Planethic mehrere Produktionsstätten, unter anderem für Cashew-Camembert in Berlin, Käsealternativen in Österreich und algenbasierte Rauchlachsprodukte. Das aktuelle Kernprodukt, die Mililk®-Technologie, ist ein 2D-Druckverfahren zur Herstellung alternativer Milchprodukte, exklusiv lizenziert und als genialer Wachstumsmotor fest strategisch verankert.

    Planethic beliefert inzwischen über 28.000 Verkaufsstellen in 26 Ländern, von Discountern bis zu Biofachmärkten. Nach Restrukturierungen erzielte die Gruppe 2024 einen Umsatz von 10,8 Mio. EUR, bei einem EBIT-Verlust von 3,9 Mio. EUR. Ein zuletzt bedeutender Kapitalzufluss aus einer Kapitalerhöhung von 7,1 Mio. EUR stärkt die Finanzierung der Wachstumsinitiativen. Besonders der Ausbau der Produktionskapazitäten und die Expansion der Mililk®-Technologie in den USA sind zentrale Ziele: Bis 2026 soll dort eine Fabrik mit einer Jahreskapazität von 60 Mio. Litern Hafermilch entstehen.

    Parallel zur Fokussierung auf FoodTech verkauft Planethic strategisch Beteiligungen wie OrbiFarm, um Liquidität für das Kernwachstum zu schaffen. Der nordamerikanische Markt wird über den Partner Jindilli Beverages bedient, mit dem langfristig auch Großkunden wie McDonald's im Blick sind. Trotz der Fortschritte sind verlässliche Liefermengen eine Herausforderung und erfordern den weiteren Ausbau eigener Fabriken. Die Strategie sieht vor, insgesamt zehn Produktionsstätten in Eigenregie zu etablieren, während zusätzlich Kapazitäten an Partner vergeben werden sollen. Im Juli 2025 kaufte Planethic den Maschinenlieferanten IP Innovation Partners Technology für 3 Mio. EUR in Aktien, um die Wertschöpfungskette zu stärken.

    Analysten bewerten die Planethic Group optimistisch: First Berlin sieht bei einem Kursziel von 26 EUR eine klare Kaufempfehlung und erwartet ab 2027 die operative Gewinnzone mit einem EBIT von 0,50 EUR je Aktie bei über 117 Mio. EUR Umsatz. mwb Research schätzt den fairen Wert einer Aktie derzeit auf 21,50 EUR. Zur Erinnerung: Der Titel ist seit Oktober 2024 von 4 auf über 20 EUR gestiegen, gestern gab es auch mal wieder Kurse unter 11 EUR. Mit der Positionierung als wachstumsstarke FoodTech-Firma kann das Wachstum mit den beabsichtigten Investitionen richtig beschleunigen! Für risikobewusste Investoren hochinteressant!

    Symrise - Nachhaltigkeit als Schlüssel zum langfristigen Erfolg

    Auch andere Unternehmen versuchen sich in Nachhaltigkeit. Die Symrise AG aus Holzminden ist ein führender Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen und überzeugt durch ein wohl diversifiziertes Geschäftsmodell. Das Produktportfolio ist breit aufgestellt und deckt die Bereiche Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Pharma ab. Dies sorgt für stabile Umsätze und reduziert Abhängigkeiten von einzelnen Märkten. Innovation steht im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie, um den sich ständig wandelnden Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden. Symrise investiert kontinuierlich viel Geld in Forschung und Entwicklung, um neue Produkte und Lösungen zu schaffen.

    Aktionäre haben dennoch keine rosigen Zeiten hinter sich, denn die Aktie notiert derzeit bei etwa 76,8 EUR, deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von ca. 121 EUR. Zwei Gewinnenttäuschungen hatten den Kurs im laufenden Jahr unter Druck gebracht. Analysten haben sich aber zuletzt wieder gedreht. Sie prognostizieren für das kommende Jahr nun wieder leichtes Umsatz-Wachstum, auch beim Ergebnis je Aktie soll es nach oben gehen. Auf der Plattform LSEG lautet die Zielmarke im Schnitt knapp 103 EUR, gute 34 % Potenzial für das 10 Mrd. EUR-Unternehmen. Symrise legt einen klaren strategischen Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement. Dabei werden natürliche Rohstoffe aus über 100 Ländern eingesetzt, um Qualität und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Ein weiteres Ziel ist die Klimaneutralität bis 2030, die Symrise konsequent verfolgt. Kurzfristige Risiken bestehen durch Rohstoffpreisvolatilität und externe Störungen, doch die langfristige Strategie wirkt diesen Unsicherheiten entgegen. Die Charttechnik ist angeschlagen, aber bei knapp über 72 EUR hat es bislang gehalten. Beobachtenswert!

    Im Chartvergleich kann Planethic Group (vormals Veganz) mit über 40 % Kursgewinn seine Peergroup klar outperformen. Liegt nicht nur an der Stärke der veganen Produkte, denn Novo Nordisk und Symrise befinden sich noch im quälenden Abwärtstrend. Quelle: LSEG vom 13.10.2025

    Die Kapitalmärkte werden derzeit von links auf rechts gestülpt. Das jähzornige Kind Donald Trump macht es Anlegern nicht leicht, einen klaren Kopf zu behalten. Im Grunde sind Aktien zwar schon weit gelaufen, doch das ist kein Garant für eine Trendwende nach unten. Gute Aktien, wie Planethic, werden von Analystenhäusern sogar stark zum Kauf empfohlen. Na dann!


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die Börse hat sich aus der Konsolidierung wieder befreien können, weiter geht nun der Aufwärts-Move zum Jahresende. Beim Leverkusener Pharma-Konzern Bayer gibt es erst Lichtblicke und Vidac Pharma wechselt in das Primärsegment des Düsseldorfer Freiverkehrs. Die altbekannte und im Kurs zerstörte Novo Nordisk erlebt den vierten Ausverkauf innerhalb von drei Monaten. Einige Analysten drehen jetzt auf positiv. Investoren sollte jetzt klar sein: Die Kurse im Bereich BioTech sind so ausgebombt, dass nur kleine Meldungen genügen, um ein Kursfeuerwerk zu erzeugen. Gerade in der Phase der Jahresendbereinigung der Portfolios kommen oft irrwitzige Kurse zustande. Wir helfen durch das Bewertungs-Dickicht.

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    • Pharma
    • Medizin
    • Forschung
    • Alternative Ernährung

    Es muss nicht immer Nvidia sein! Wem das Risiko an der NASDAQ aktuell etwas hoch erscheint, sollte sich mal mit europäischen Perlen beschäftigen. Hier kommt zwar weniger KI zum Einsatz, dafür arbeiten hier noch Menschen für Menschen. Durchaus interessant, denn Elon Musk möchte selbst die Kernzone des Miteinanders mit humanen Robotern ausstatten wie z. B. das gemeinsame Kochen in der Küche oder das familiäre Zusammenleben, welches bereits ab 2027 digitalen Nachwuchs bekommen soll. Weil der Planet wegen der dauerhaften Überhitzung bald ein Nahrungs- und Wasserproblem bekommt, befassen wir uns hier eingehend mit völlig analogen Themen, wie alternativer Ernährung oder der Vermeidung von Fettleibigkeit. Für die Jünger der digitalen Apokalypse sicherlich zu langweilig, für den nicht-digitalen Anleger aber mit viel Charme ausgestattet.

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    Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arzneimittelentwicklung grundlegend, indem sie riesige Datenmengen in Rekordzeit analysiert und klinische Studien präziser steuert. Fortschrittliche Systeme identifizieren dabei vielversprechende Wirkstoffkandidaten und prognostizieren den Therapieerfolg mit beeindruckender Genauigkeit. Unternehmen wie NetraMark nutzen diese Technologien bereits erfolgreich, um Entwicklungsprozesse zu beschleunigen. Gleichzeitig treiben die bekannten KI-Stars Palantir und D-Wave als Schrittmacher in Datenanalyse und Quanten-Computing die nächste Innovationswelle voran und verzeichnen außergewöhnliche Kursgewinne. Auch der deutsche Konzern Gerresheimer integriert zunehmend KI-gestützte Lösungen in die Herstellung pharmazeutischer Verpackungen und Medizintechnik. Für Anleger ein Pool von Möglichkeiten, doch die Auswahl bleibt schwierig!

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