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08.05.2025 | 06:00

Daten als Rendite-Booster: Netramark, BioNTech, Palantir Technologies

  • Biotech
  • KI
Bildquelle: Pexels.com

Dass Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind, weiß inzwischen jeder. Doch wie vielfältig dieser digitale Rohstoff inzwischen verarbeitet werden kann, wissen nur die Wenigsten. Wir stellen heute mit Netramark, BioNtech und Palantir Technologies drei Unternehmen vor, deren Geschäftsmodelle maßgeblich von moderner Datenverarbeitung und KI profitieren können. Weiterhin untersuchen wir, ob es zwischen den Unternehmen gar Potenziale zur Zusammenarbeit gibt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: NETRAMARK HOLDINGS INC | CA64119M1059 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    Netramark verbessert die Medikamentenforschung

    Netramark hat sich als Vorreiter in der Anwendung von KI und maschinellem Lernen in der Pharmaindustrie etabliert. Die eigens entwickelte Plattform NetraAI ermöglicht es, komplexe Datenmuster zu erkennen und klinische Studiendaten präzise zu analysieren. Netramark bietet KI-basierte Plattformen, die Daten analysieren, um verborgene Muster zu entdecken und neue Erkenntnisse für die medizinische Forschung und Entwicklung zu gewinnen. Insbesondere aus kleinen Datenbeständen Regelmäßigkeiten abzuleiten und Zusammenhänge zu erkennen, ist eine Spezialität von Netramark. Dies ist vor allem wichtig, weil es in der Medikamentenforschung oft nur wenige Probanden gibt. Dies beschleunigt nicht nur die Medikamentenentwicklung, sondern verbessert auch die Erfolgsraten neuer Therapien. Durch die Integration der Technologie von Netramark sollen Pharmaunternehmen effizientere Entscheidungen treffen, was letztlich auch Patienten zu Gute kommt.

    Wenn Unternehmen aus der Pharmabranche effizienter mit Daten arbeiten können, bietet das einerseits die Chance, verstärkt explorativ tätig zu sein und erste Forschungsansätze auch abseits der bestehenden Pfade zu wagen. Ein solches Vorgehen galt in Zeiten vor KI als wenig aussichtsreich, weil zu zeitintensiv und teuer. Heute erledigt KI diese Arbeiten in Windeseile und ermöglicht Forschenden auch gewagte Thesen zu überprüfen. Weiterhin sorgt Netramarks Technologie dafür, dass Forschende Einschluss- und Ausschlusskriterien künftiger Studienphasen gezielt anpassen können, um die Erfolgswahrscheinlichkeit signifikant zu erhöhen. Derartige Verfahren sind unter anderem von der US-Arzneimittelaufsicht FDA empfohlen und sorgen dafür, dass weniger Studien in den Phasen 2 und 3 scheitern. Seit diesem Jahr bietet Netra AI 2.0 zusätzliche Funktionen wie etwa die Optimierung von Endpunkten, Einschlusskriterien und Dosierung von Wirkstoffen.

    BioNTech: Schwache Zahlen zeigen Handlungsbedarf

    Dass Medikamentenforschung teuer ist, musste zuletzt auch das Mainzer Unternehmen BioNTech erfahren. Im ersten Quartal 2025 machte BioNTech einen Verlust von 416 Mio. EUR. Als Ursache dafür nennt der mRNA-Pionier die höheren Forschungsausgaben. Doch auch die Umsätze schwinden. BioNTech ist nach dem Erfolg der Covid-Impfung dazu verdammt, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Ende des Jahres will BioNTech einen Zulassungsantrag für ein Krebs-Medikament stellen. In diesem Bereich liegt auch die Zukunft der Mainzer – die mRNA-Technologie gilt auch im Zusammenhang mit Krebs als Hoffnungsträger. Schnell große Mengen Daten analysieren und bestehende Projekte während kritischer Phasen robust aufstellen zu können, dürfte auch für BioNTech von großem Nutzen sein. Der Kostendruck bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen sowie die wachsende Zurückhaltung von Investoren – erst kürzlich hatte das Handelsblatt über eine Investitionsflaute bei deutschen Biotech-Unternehmen berichtet – sprechen für Innovationen in der Medikamentenentwicklung.

    Daten-Pionier Palantir setzt auch auf Biotech

    Bekannt für die Analyse großer Datenbestände ist Palantir Technologies. Anders als Netramark ist Palantir aber branchenunabhängig tätig. Das Unternehmen mit Sitz in Denver, im US-Bundesstaat Colorado besetzt damit eine vielversprechende Nische: Laut einer Studie von McKinsey könnte die Anwendung von KI-Technologien bis 2030 bis zu 13 Bio. USD zur globalen Wirtschaftsleistung beitragen. In der Vergangenheit unterstütze Palantir verstärkt Regierungskunden im Bereich der Sicherheit, inzwischen hilft Palantirs Plattform „Foundry“ jedoch auch Unternehmen im Pharmasektor. Die Foundry-Plattform dient dazu, verteilte Datenquellen zu verknüpfen, Silos aufzubrechen und komplexe Datensätze für Entscheidungen nutzbar zu machen. Auch dem Ziel, klinische Forschung effizienter zu machen, hat sich Palantir verschrieben und hat 2024 eine Kooperation mit dem Auftragsforscher Parexel geschlossen, um dessen klinische Abläufe mit Hilfe von KI zu optimieren.

    Während Palantir einen Fokus auf großen Datenbeständen aus verschiedenen Quellen legt, adressiert Netramark die Herausforderungen der klinischen Forschung, wo es vor allem in fortgeschrittenen Studien darum geht, mit kleinen Datensätzen zu arbeiten. Hier ist Netramarks NetraAI-Plattform stark darin, Sub-Gruppen zu erkennen, die etwa besonders stark auf bestimmte Wirkstoffe reagieren. Dies gewinnt vor allem durch den Trend hin zu immer individuelleren Therapien an Bedeutung. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bestehen für Netramark also sowohl mit Palantir als auch mit BionTech und anderen forschenden Pharmakonzernen.

    Netramark treibt Partnerschaften voran

    Dass sich BioNTech-Aktionäre über derartige Effizienzgewinne freuen würden, liegt auf der Hand – auf Sicht von sechs Monaten ging es für die Aktie um rund 13,7 % nach unten. Deutlich besser steht dagegen Palantir da: Der Spezialist für große Datenmengen legte im selben Zeitraum um 85,9 % zu. Überraschend ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Aktie von Netramark: Das Unternehmen mit klarem Fokus auf KI-Lösungen für die Medikamentenforschung tendiert an der Börse seit Monaten seitwärts. Auf Sicht von einem halben Jahr steht ein Verlust von 18,6 %. Dies könnte sich ändern, sobald klar wird, welchen Nutzen Netramark potenziellen Kunden bringen kann. Seit Dezember 2024 läuft ein Pilotprojekt zwischen Netramark und einem großen Pharmaunternehmen mit dem Ziel, Netramarks Technologie zu validieren. Weitere Kooperationen, etwa mit dem National Institute of Mental Health (NIMH) in den USA und dem Ontario Brain Institute, bestehen bereits.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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