12.12.2025 | 04:45
Explosive Energie-News - die 250 %-Raketen für 2026 könnten Oklo, American Atomics, Nel ASA oder Plug Power heißen!
Wie weit steht es um die Energiewende? Das fragen sich nicht nur Politiker, sondern zunehmend auch Investoren. Gestern wurde bekannt, dass CSU-EVP Chef Weber das Verbrenner-Aus kippen möchte. Auch der Klimagipfel in Brasilien war von verschiedenen Themen geprägt, ein klares Committment zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern konnte dabei nicht vereinbart werden. Fragen kreisen auch um den Wasserstoff – gibt es hier eine Zukunft? Fakt bleibt, dass weltweit über 30 Nationen wieder forciert in die Kernenergie investieren wollen. Oklo macht in den USA vor, wie es laufen kann. In Kanada formiert sich gerade American Atomics, im Auge hat das Unternehmen eine vollständig integrierte Uranversorgungskette. Wir bieten spannende Einblicke.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
OKLO INC | US02156V1098 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , AMERICAN ATOMICS INC | CA0240301089
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Oklo – Mit viel Energie, aber horrender Bewertung
Wer Kernenergie und die USA in einem Atemzug nennt, stößt unweigerlich auf das Start-up Oklo, das seit einiger Zeit als der Shooting-Star unter den SMR-Unternehmen gehandelt wird. Noch ist Oklo stark auf staatliche Unterstützung, HighTech-Finanzgeber und letztlich die eigene NRC-Lizenz angewiesen. Denn aktuell befindet sich das Unternehmen erst im Vor-Antragsverfahren für seine erste Aurora-Anlage. Einnahmen gibt es noch keine und erste Umsätze werden frühestens 2028 erwartet. Trotzdem explodierte die Aktie von Oklo in den letzten 12 Monaten um über 1.000 % in der Spitze auf fast 200 USD.
Die Vielzahl paralleler Großprojekte, von DOE-Pilotreaktoren über die Kooperation mit dem Idaho National Laboratory bis hin zu Plänen für eine gemeinsame Brennstofffertigung mit Lightbridge, schürt Zweifel an der finanziellen Machbarkeit ohne umfangreiche staatliche Zuschüsse. Die Folge: In nur 2 Monaten fiel die Aktie von ihrem Hoch bei rund 193 USD auf gestern 99,50 USD zurück, zwischenzeitlich standen auch nur noch 85 USD an der Kurstafel. Oklo ist eine Wette auf die ferne Zukunft, denn der erste Reaktor wird vermutlich erst in 10 Jahren ans Netz gehen. Und was macht die Aktie in diesem Zeitraum? Langfristig setzen viele Beobachter darauf, dass Oklos innovative Reaktortechnologie und schnelle Regulatorik alla Trump griffige Ergebnisse schaffen, dafür zahlen Anleger schon heute eine Bewertung von 16 Mrd. USD. Sehr spekulativ!
American Atomics – Wie knackt man den US-Uranmarkt?
American Atomics Inc. ist ein kanadisches Energieunternehmen mit Sitz in Vancouver, das den Aufbau der ersten vollständig integrierten, US-kontrollierten Uranversorgungskette anstrebt. Unter dem Leitmotiv „From Rock to Reactor“ verfolgt das Unternehmen die Vision, alle Stufen des Brennstoffzyklus von der Exploration und Förderung über Raffination, Konversion und Anreicherung bis zur Brennstoffherstellung in Nordamerika zu vereinen. Ziel ist es, die starke Abhängigkeit der USA von Russland, Kasachstan und China in der nuklearen Versorgungskette zu beenden. Ziel ist es, eine sichere, geopolitisch unabhängige Energiezukunft zu schaffen. American Atomics sieht sich dabei als strategischer Treiber einer neuen Ära der sauberen, grundlastfähigen Stromerzeugung durch Kernenergie.
Das Unternehmen setzt auf sich ergänzende Partnerschaften. Hierzu arbeitet man eng mit CVMR Inc. aus Toronto zusammen, einem internationalen Technologieführer im Bereich metallurgischer Raffination. Gemeinsam planen die Protagonisten den Bau der ersten modularen Uranmühle Nordamerikas, die von der Erzverarbeitung bis zur Anreicherung vollständig integriert sein soll. Ebenso pflegen die Kanadier eine enge Partnerschaft mit DISA Technologies, welche jüngst als erstes Unternehmen überhaupt von der US Nuclear Regulatory Commission eine Lizenz zur Aufbereitung von Altlasten aus stillgelegten Uranminen erhalten hat. Diese Kooperation ermöglicht es, historische Abraumhalden umweltfreundlich zu sanieren und gleichzeitig wertvolle Ressourcen mit hoher Effizienz zurückzugewinnen. Für den gesamten Sektor spricht dieses SetUp für schnellen Erfolg!
Das wichtigste Explorationsprojekt befindet sich im historischen Uranabbaugebiet Lisbon Valley in Utah, wo geologische Strukturen auf hohes Ressourcenpotenzial hinweisen. Parallel dazu werden in Colorado Projekte im Paradox Valley vorangetrieben, welche auf bestehende Uran- und Vanadium-Ressourcen aufbauen und logistische Synergien mit dem Standort Utah bieten. Damit schafft das Unternehmen eine ausbaufähige Grundlage für eine regionale Wertschöpfungskette im US‑Binnenraum. Gerade angesichts der global steigenden Stromnachfrage durch Rechenzentren und KI‑Infrastruktur sieht American Atomics in der Kernenergie die einzig praktikable CO2‑freie Lösung für eine verlässliche Grundlastversorgung.
Die weltweite Angebotslage für Uran ist bereits angespannt, während die Nachfrage durch den Bau neuer Reaktoren und SMRs wohl schnell zunehmen wird. Besonders in den Bereichen Konversion und Anreicherung bestehen in den westlichen Märkten erhebliche Kapazitätslücken. American Atomics positioniert sich exakt in diesem Engpass und entwickelt Technologien sowie Anlagen, die Nordamerika langfristig Energie‑ und Versorgungssouveränität sichern sollen. Das Managementteam hält rund 15 % der Aktien, die letzte Platzierung war bei 0,35 CAD. Die Aktie wird unter dem bezeichnenden Kürzel NUKE in Kanada und auch in Frankfurt gehandelt. Fazit: American Atomics hat mit seiner Aufstellung und nur 13 Mio. CAD Bewertung das Zeug, ein Vervielfacher in 2026 zu werden.
Nel ASA und Plug Power – Auf der Suche nach dem Zündschlüssel
Wasserstoff! Ein groß gehyptes Thema während Corona und unter der deutschen Ampel-Regierung. Über das Niveau von Absichtserklärungen ist der gesamte Sektor nicht hinausgekommen, denn die Produktionskosten waren für die Privatwirtschaft zu hoch. Nach 3 Jahren Konsolidierung und Aktienpreis-Rückgängen von über 90 % scheint sich das Sentiment international aber langsam zu drehen. Vorreiter ist der US-Branchen Primus Plug Power, hier gab es eine fulminante Aufwärtsbewegung von etwa 0,75 USD auf sagenhafte 4,50 USD im Oktober. Mit einer weiteren Kapitalerhöhung ging es dann wieder auf 2,00 USD zurück. Doch hier scheint die Aktie nun einen Boden zu finden.
Bei Nel ASA waren die letzten Quartalszahlen noch einmal ernüchternd, aber die EU-Verantwortlichen in Brüssel haben die Weichen zumindest schon gestellt. Denn das European Clean Hydrogen Alliance (ECHA) wurde jüngst als Plattform ins Leben gerufen, um die großflächige Einführung sauberer Wasserstofftechnologien bis 2030 zu beschleunigen. Über 1.400 Akteure aus Industrie, Forschung und Politik sind beteiligt. Laut Nel-Management arbeitet das Unternehmen aktiv an „Next-Generation“-Systemen. Bereits für 2026 ist laut eigener Planung ein neues, effizienteres und kostengünstigeres „alkalisches“ Elektrolyse-System geplant, mit deutlich reduziertem Energieverbrauch und kleineren Investitionskosten (CAPEX). Die Nel-Aktie dippte 5-mal auf die Linie von 0,18 EUR und schickt sich nun an, die Marke von 0,20 EUR endlich zu überwinden. Analysten auf der Plattform LSEG sind noch nicht ganz von Nel überzeugt, sie favorisieren eher Plug Power mit Kurszielen von 2,80 USD – 22 % Aufschlag zum letzten gehandelten Kurs bei 2,29 USD. Was für beide Aktien fehlt ist der Zündschlüssel. Wir gehen weiter auf die Suche nach diesem blöden Ding. Aktuell sind beide Aktien etwas für hartgesottene Spekulanten!

Die Energiewende zeigt sich in der EU und den USA mit verschiedenen Facetten. Während die Trump-Administration mit dem Ausspruch „Drill Baby Drill“ Schule macht und alle verfügbaren Energie-Ressourcen mobilisiert, steht die EU noch am Anfang ihrer Bestrebungen, die Energieversorgung auf sichere Beine zu stellen. Für Anleger macht es Sinn, im Depot mehrere „Stilrichtungen“ zu berücksichtigen.
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