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16.10.2025 | 05:00

Wer im Kampf gegen Krebs auf jeden Fall verdient: NetraMark, Moderna, BioNTech

  • Biotech
  • Forschung
Bildquelle: KI

Zwei Biotech-Pioniere, Moderna und BioNTech, stehen nach ihrem COVID-19-Impfstoff-Erfolg erneut im Rampenlicht - diesmal in einem Wettrennen um innovative Krebstherapien. Beide Unternehmen setzen auf mRNA-Technologie, um personalisierte Krebsimpfstoffe zu entwickeln. Geschwindigkeit ist dabei entscheidend: Wer zuerst wirksame Behandlungen auf den Markt bringt, könnte sich milliardenschwere Marktanteile sichern. Gleichzeitig betritt mit NetraMark ein KI-Startup die Bühne, das mit neuartiger Datenanalyse die Forschung erheblich beschleunigen und so den medizinischen Fortschritt beeinflussen könnte. Wir beleuchten, was Forschungs-Community und Investoren aktuell umtreibt.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: NETRAMARK HOLDINGS INC | CA64119M1059 , MODERNA INC. DL-_0001 | US60770K1079 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech und Moderna liefern sich Onkologie-Wettlauf

    Den Biotech-Markt sehen wir Deutschen oft ein wenig einseitig - der Erfolg des mRNA-Pioniers BioNTech aus Mainz wirkt noch nach. Das Unternehmen hatte während der Pandemie den Wettlauf um den ersten mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 gewonnen. Doch genauso knapp wie das Rennen damals gegen die Konkurrenz von US-Biotech-Größe Moderna war, ist das Rennen auch heute, wenn es um weitere Produkte geht, wie etwa gegen Krebs. Es scheint, als habe Moderna aktuell die Nase ein wenig vorne: Gemeinsam mit Merck entwickelt das Unternehmen den personalisierten mRNA-Krebsimpfstoff mRNA-4157/V940, der in Kombination mit dem Immuntherapie-Medikament Keytruda in einer Phase-II-Studie das Rückfallrisiko bei Melanom-Patienten um bis zu 49 % senken konnte. Diese Krebsimpfung gilt als die erste mRNA-Therapie mit Wirksamkeitsnachweis in einer randomisierten Krebsstudie und erhielt von der US-Arzneimittelaufsicht FDA den Status „Breakthrough Therapy" und befindet sich in Phase 3. Moderna stellt eine Markteinführung ab 2027 in Aussicht. Darüber hinaus testet Moderna weitere mRNA-Kandidaten gegen Krebs: Etwa mRNA-4359, die in einer früheren Studie bei bestimmten Patienten mit Melanomen eine Ansprechrate von 67 % erreichte und laut dem Unternehmen als „einzigartig und vielversprechend" gilt.

    Auch BioNTech ist nicht untätig, konnte zuletzt aber nicht für derartige Schlagzeilen sorgen: BioNTechs Pipeline umfasst etwa den gemeinsam mit Roche entwickelten individualisierten mRNA-Impfstoff BNT122 gegen verschiedene Tumore, der sich aktuell in Phase 2 befindet. Ein weiteres Projekt ist BNT111, ein Fix-Antigen-mRNA-Impfstoff gegen Hautkrebs. Ein Fokus liegt für die Mainzer auf Kombinationstherapien - CEO Uğur Şahin sieht die Zukunft in Kombinationen aus mRNA-Impfung, Zelltherapie und Chemotherapie, um Tumore erst zu schrumpfen und dann immunologisch zu vernichten.

    Große Konkurrenz bei Krebsmedikamenten - NetraMark macht Studien besser und schneller

    Wie der Vermögensverwalter APO Asset schreibt, dürften die Ausgaben für Krebsmedikamente bis 2028 deutlich steigen - bis dahin werden über 100 neue Medikamente gegen Krebs erwartet. Neben Moderna und BioNTech mischen also noch viele weitere Unternehmen im Wettlauf um die besten Therapien mit. Dabei kommt es natürlich auf die Zeit an - wer zuerst am Markt ist, setzt sich durch. Das gilt vor allem dann, wenn Wirk- oder Impfstoffe ähnlich effizient sind. Das kanadische Unternehmen NetraMark unterstützt Medikamentenstudien mit seiner eigenen KI-Technologie. Das Ziel: Forschung effizienter, besser, schneller und auch günstiger machen. Jedes Jahr geben forschende Unternehmen rund 240 Mrd. USD für Innovationen aus - NetraMark hilft dabei, dass Unternehmen mit weniger Ausgaben größere Erfolge erzielen. Konkret bietet NetraMark mit NetraAI eine KI-Plattform, die speziell darauf trainiert ist, klinische Studiendaten zu analysieren, um versteckte Muster und Patientengruppen zu entdecken. Statt wie viele KI-Unternehmen potenzielle Wirkstoffe in riesigen Datenmengen zu suchen, konzentriert sich NetraMark auf das Verstehen begrenzter, komplexer Studiendatensätze. Die Kernidee dabei: In nahezu jeder klinischen Studie gibt es heterogene Patientensubgruppen - etwa Nicht-Ansprecher auf das Medikament oder Probanden, die stark auf Placebos reagieren. Diese „verborgenen" Gruppen können Ergebnisse verwässern und zum Fehlschlagen einer eigentlich wirksamen Therapie führen. NetraMarks KI identifiziert solche Subpopulationen mathematisch robust und erklärbar, um Studiendesign und Auswertung zu optimieren - gegenüber vielen Konkurrenten ist das ein Alleinstellungsmerkmal.

    In einer im Juni veröffentlichten Studie wurde NetraAI mit echten klinischen Datensätzen (Schizophrenie, Depression und Krebs) gegen etablierte KI-Modelle getestet. Während generische KI-Modelle keine klaren Ergebnisse lieferten, konnte NetraAI präzise und interpretierbare Patientengruppen identifizieren und die Vorhersagegenauigkeit so deutlich steigern. Für die Forschung bedeutet dies konkrete Einsparungen: Durch optimierte Ein- und Ausschlusskriterien in Studien lassen sich Wirksamkeitssignale klarer nachweisen und teure Fehlschläge effektiv vermeiden. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat in den vergangenen Quartalen bereits einige Partner von NetraMark überzeugt, unter anderem arbeitet das Unternehmen mit dem renommierten Auftragsforschungsinstitut Worldwide Clinical Trials zusammen, das NetraAI seinen Kunden zur Verfügung stellt. Das hilft dabei, die Lösung bekannter zu machen und weitere Kooperationen anzubahnen.

    NetraMark löst Probleme - das macht auch die Aktie attraktiv

    Während es für Investoren schwierig ist, auf die kommenden Gewinner im Wettlauf im Kampf gegen Krebs zu setzen, bietet NetraMark eine nachvollziehbare Investment-Story. Als Dienstleister hilft das Unternehmen dabei Kosten zu sparen und Zeit zu gewinnen. Wie schon beim Goldrausch dürfte das Geschäft derartiger Lösungsanbieter stabiler verlaufen, als das der Biotech-Glücksritter, die womöglich nur ein Produkt in der Pipeline haben. Die Aktie von NetraMark verläuft seit Monaten seitwärts. Das gibt Investoren Gelegenheit, das Geschäftsmodell in Ruhe zu analysieren. Ewig sollten sich potenzielle Anleger aber nicht Zeit lassen - bei dem lediglich mit 65 Mio. EUR bewerteten Unternehmen könnte eine Unternehmensmeldung alles verändern.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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