05.08.2025 | 06:00
Bayer, PanGenomic Health, Novo Nordisk: 3 Aktien, die vom 330-Mrd.-Tech-Tsunami profitieren können!
2025 erlebt die Gesundheitsbranche einen Tech-Tsunami. Telemedizin und digitale Anwendungen revolutionieren Diagnostik und Therapie. Getrieben von KI, regulatorischem Rückenwind und Patientennachfrage explodiert der Markt. Prognosen sehen ein Wachstum auf bis zu 330 Milliarden USD bis 2029. Investoren wittern Milliardenchancen, besonders dort, wo Biotech auf Big Data trifft und personalisierte Lösungen entstehen. Um von diesen Entwicklungen zu profitieren positionieren sich zentrale Player wie Bayer, PanGenomic Health und Novo Nordisk schon heute. Wir sehen uns alle drei genauer an.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , PANGENOMIC HEALTH INC | CA69842E4031 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Bayer - digitale Impulse und Kurskorrekturen
Bayer treibt seine digitalen Gesundheitslösungen voran, ohne sich auf Telekonsultationen zu beschränken. Praktische Apps stehen im Mittelpunkt, wie INSIGHT PROSTATE, das Prostatakrebs-Behandlungen via Augmented Reality visualisiert und die Arzt-Patienten-Kommunikation verbessert. Tools wie infuset unterstützen Hämophilie-Patienten im Therapiealltag. Parallel baut der Konzern Plattformen für Mediziner, etwa Universo Médico mit Fortbildungsinhalten. Das Accelerator-Programm G4A fördert zudem weltweit Health-Tech-Startups. Das Ziel ist klar definiert, bessere Aufklärung, Therapietreue und effizientere Versorgungsketten.
Am 31. Juli korrigierte Bayer seine Jahresprognose deutlich nach oben. Grund ist die starke Performance im Pharmageschäft. Statt eines erwarteten Umsatzrückgangs von bis zu 4 % rechnet der Konzern nun mit währungsbereinigtem Wachstum von bis zu 3 %. Das bereinigte EBITDA soll 9,7–10,2 Mrd. EUR erreichen, zuvor wurden nur 9,5–10,0 Mrd. EUR angepeilt. Diese Trendwende ist bemerkenswert, denn sie erfolgt trotz anhaltender Rechtsrisiken und spiegelt robuste Nachfrage nach etablierten Produkten sowie erfolgreiche Markteinführungen wider. Die Division profitiert sichtbar von ihrer Portfolio-Stärke.
Im Agrargeschäft setzt Bayer auf Innovation. Mit Icafolin reichte das Unternehmen Zulassungsanträge für ein bahnbrechendes Herbizid in der EU, USA, Brasilien und Kanada ein. Es ist der erste neue Wirkmechanismus seit 30 Jahren. Es bekämpft Unkrautresistenzen und soll 2028 in Brasilien starten. Parallel belasten den Konzern nach wie vor die Rechtsstreitigkeiten. Die Rückstellungen für US-Klagen, vor allem für Glyphosat, wurden um 1,7 Mrd. EUR aufgestockt. Dennoch zeigt sich Bayer operativ robust, durch das bessere Pharmageschäft werden diese Belastungen aktuell überkompensiert. Die Aktie ist momentan für 27,83 EUR zu kaufen.
PanGenomic Health - digitale Brücke zwischen Naturheilkunde und KI
PanGenomic Health aus Kanada setzt auf digitale Tools, um Gesundheit einfacher und individueller zu machen. Ihr Fokus liegt auf naturbasierten und ganzheitlichen Ansätzen, ergänzt durch moderne Technologie. Kern des Angebots sind Apps wie NARA, die genetische und verhaltensbezogene Daten nutzt, um maßgeschneiderte naturheilkundliche Empfehlungen zu liefern. Mindleap unterstützt bei Stressbewältigung und vermittelt Online-Therapeuten, während MUJN Diagnostics sich auf Diagnostik für kognitive Gesundheit spezialisiert hat. Diese Plattformen sollen herkömmliche medizinische Versorgung niedrigschwellig ergänzen und den Nutzer in den Mittelpunkt stellen.
Ende Juli hat PanGenomic Health den nächsten großen Schritt angekündigt. Noch in 2025 soll ihre neue Plattform NaraCare.AI an den Start gehen. Sie packt die bewährten Funktionen der Apps NARA, Mindleap und MUJN in ein gemeinsames Ökosystem. Dahinter steckt der Gedanke, dass Körper und Psyche zusammen gehören. Diese Plattform verbindet beide Aspekte nahtlos. Nutzer erhalten hier KI-gestützte, maßgeschneiderte Tipps für alternative Behandlungen, inklusive fundierter Infos zu Wirkweisen, Dosierungen und möglichen Effekten. Ein echter Mehrwert wird der integrierte Online-Shop für passende Gesundheitsprodukte bieten, der sogar früher startet, voraussichtlich schon im Herbst 2025.
PanGenomic adressiert damit mehrere stark wachsende Märkte. Telehealth, mobile Gesundheits-Apps und alternative Medizin boomen, mit zweistelligen Wachstumsraten. Besonders in Nordamerika ist die Nachfrage nach selbstgesteuerter, präventiver und naturbasierter Gesundheitsvorsorge hoch. Partnerschaften, etwa mit Psy Integrated Health, mit denen man ein gemeinsames Diagnostikzentrum aufbauen will, stärken das Fundament. Das Unternehmen kombiniert geschickt digitale Zugänglichkeit mit personalisierten Lösungen und einem direkten Vertriebskanal. Obwohl noch jung, positioniert es sich damit an der spannenden Schnittstelle von Technologie, evidenzbasierter Naturheilkunde und Nutzer-Empowerment. Das ist ein Feld mit erheblichem Expansionspotenzial über die aktuellen Kernmärkte Kanada und USA hinaus. Die Aktie notiert aktuell bei 1,52 CAD.
Novo Nordisk - digitale Patienten-Apps und aktuelle Herausforderungen
Novo Nordisk treibt die Entwicklung smarter Begleiter für Patienten voran, die vor allem praktisch für den Alltag sind. Die App Dibi (Temedica) unterstützt Typ-2-Diabetiker beim Start der Insulintherapie mit maßgeschneiderten Tipps und anonymisierter Datennutzung für die Forschung. mySugr synchronisiert sich automatisch mit den Smartpens NovoPen 6 und Echo Plus und dokumentiert so Insulin-Dosen digital. Für Adipositas-Patienten bietet der digitale Hub "Adipositas Care" gesicherte Infos, Videosprechstunden und Therapieunterstützung. Ergänzt wird das Portfolio durch KI-Coachings wie Noom, das Verhaltensänderungen fördert. Hier entsteht ein Werkzeugkasten, der Therapietreue und Selbstmanagement stärkt.
Während die Digitalstrategie Fahrt aufnimmt steht der Pharmariese kurzfristig unter Druck. Eine überraschende Gewinnwarnung ließ die Aktie kürzlich um 20 % einbrechen. Die Erwartungen für das Wachstum von Blockbustern wie Wegovy® und Ozempic® wurden deutlich nach unten korrigiert. Die Gründe sind unter anderem eine verzögerte Marktdurchdringung in Europa, Preisdruck durch günstige Nachahmerprodukte in den USA und schärfere Konkurrenz von Eli Lillys Zepbound™. Parallel kam es zum überraschenden Führungswechsel. Lars Fruergaard Jørgensen übergibt an Mike Doustdar, den bisherigen International-Chef. Dieser muss nun beweisen, dass er die operativen Hebel gegen die Marktherausforderungen findet.
Trotz der Delle setzt Novo weiter auf seine Pipeline. Vielversprechend ist die Pillenvariante von Wegovy®, die 2025 zugelassen werden könnte. Sie wäre ein Gamechanger für Patienten mit Spritzenangst. Zudem laufen Studien zu Amycretin, das in ersten Daten über 20 % Gewichtsverlust zeigte. Doch politische Risiken bleiben. Der neue US-EU-Handelsvertrag sieht 15 % Zölle auf Pharmaimporte vor, ein spürbarer Brocken bei Novo’s US-Umsatzanteil von über 50 %. Ob CEO Doustdar hier gegensteuern kann, wird entscheidend sein für die Erholung der Margen. Klar ist, dass der digitale Aufbau weiter geht, aber die aktuellen Probleme erfordern navigatorisches Geschick. Der Abverkauf der Aktie scheint vorerst beendet zu sein. Sie ist aktuell für 42,655 EUR zu haben.
Der digitale Gesundheitsmarkt mit seinem 330-Milliarden-Potenzial bis 2029 bietet massive Chancen, doch die Wege der Player unterscheiden sich. Bayer überzeugt aktuell durch eine deutliche Prognoseanhebung im Pharmageschäft und treibt praktische digitale Lösungen wie INSIGHT PROSTATE voran. PanGenomic Health adressiert geschickt den wachsenden Markt für personalisierte Naturheilkunde und bündelt seine KI-gestützten Tools in der neuen Plattform NaraCare.AI. Novo Nordisk kämpft zwar kurzfristig mit Rückschlägen wie der Gewinnwarnung und Führungswechsel, setzt aber weiterhin stark auf digitale Patientenbegleiter und eine vielversprechende Pipeline. Trotz unterschiedlicher Herausforderungen positionieren sich alle drei für den Tech-Tsunami.
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