Menü schließen




04.01.2023 | 05:30

Nel ASA, dynaCERT, Plug Power – Die Zukunft der nachhaltigen Energie ist jetzt!

  • Nel ASA
  • dynaCERT
  • Plug Power
  • Wasserstoff
  • grüner Wasserstoff
  • Emissionen
  • Brennstoffzellen
  • Elektrolyseur
Bildquelle: pixabay.com

Der Wasserstoffmarkt ist ein wichtiger Teil der Energiewende, da Wasserstoff eine saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt. Mit Wasserstoff sind eine Vielzahl von Anwendungen möglich. Jetzt wo Deutschland auf russisches Gas verzichtet s auch eine Unabhängigkeit von anderen Gaslieferern das Ziel sein. Sachsen-Anhalts Vorsitzender der Enerolltegieministerkonferenz Armin Willingmann fordert daher eine industrielle Herstellung von grünem Wasserstoff. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ist die Speicherung von überschüssigem Strom als grüner Wasserstoff eine sinnvolle Lösung. Wir sehen uns daher drei Unternehmen an, die ihre Produkte rund um Wasserstoff entwickelt haben.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Rekord Auftragseingang

    Von einer Intensivierung des Ausbaus der Wasserstoffproduktion könnte einer der größten europäischen Player, Nel ASA, sicherlich profitieren. Die EU hat einen 5,4 Mrd. EUR Fonds zur Unterstützung von Wasserstoff Projekten aufgelegt und solange die Energiepreise hoch bleiben wird sich die Lage für den Wasserstoffmarkt kaum eintrüben. Auf der anderen Seite hat der ehemalige CEO von Nel ASA im letzten Jahr ca. 75% seiner Aktien verkauft. Das zeugt nicht gerade von Vertrauen in das von ihm geleitete Unternehmen. Er bleibt aber als Aufsichtsrat dem Unternehmen verbunden.

    Im 3. Quartal 2022 sank der Umsatz und die EBITDA von Nel ASA aufgrund von gestiegenen Kosten und einem Rückgang des Segments Betankung. Es wurde erwartet, dass höhere Anlaufkosten, mehr Personal und Logistikprobleme die Margen beeinflussen würden. Der Auftragseingang des Unternehmens erreichte mit 775 Mio. NOK einen neuen Rekord. Am 20. Dezember vermeldete eine Tochtergesellschaft eine Vereinbarung mit einem ungenannten US-Energieunternehmen über die Reservierung von Kapazitäten für 16 Wasserstofftankstellen in den USA. Der Wert der Vereinbarung beläuft sich auf ca. 7 Mio. USD, und der endgültige Auftrag, der auf ca. 17 Mio. USD geschätzt wird, soll im ersten Halbjahr 2023 unterzeichnet werden.

    Ebenfalls in den USA hat man sich mit General Motors (GM) zusammengetan, um die Weiterentwicklung und Industrialisierung der PEM-Elektrolyseur-Plattform von Nel voranzutreiben. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, das Brennstoffzellen-Know-how von GM mit der Erfahrung von Nel bei Elektrolyseuren zu vereinen, um wirtschaftlichere Quellen für grünen Wasserstoff zu schaffen. Nel bezahlt GM für seine Entwicklungsarbeit und den Transfer von geistigem Eigentum und wird bei erfolgreicher Vermarktung eine Lizenzgebühr zahlen. Die Aktie kostet aktuell 14,28 NOK und verläuft seit dem 20. Dezember in einer Range von 13,21 NOK und 14,57 NOK.

    dynaCERT – Absatz zieht deutlich an

    DynaCERT ist ein kanadisches Cleantech-Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von Lösungen zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen für den internationalen Dieselmotormarkt konzentriert. Denn die großen Dieselmotoren wie beispielsweise in LKWs verursachen einen Großteil der Emissionen im Verkehr. Will man weniger Abgase produzieren braucht es Lösungen, die mit der HydraGEN-Technologie von dynaCERT bereitstehen. Diese Technologie nutzt die Elektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff / Sauerstoff-Gasen aus destilliertem Wasser um die Verbrennung im Motor zu optimieren. Mit dem HydraLytica-Fahrzeugtelematikgerät und der Software des Unternehmens erhalten Nutzer den Zugang zu Berichten über Kraftstoffeinsparungen und die Verringerung der Kohlenstoffemissionen.

    Die HydraGEN Technologie im Einsatz. Quelle: dynaCERT

    Gemeinsam mit VERRA arbeitet dynaCERT daran in Zukunft CO2-Zertifikate für die Emissionseinsparungen zu erhalten. Der Prozess ist in der finalen Phase. Sobald CO2-Zertifikate ausgestellt werden können dürften die Fuhrparkbetreiber Schlange stehen. Nachdem der Vertrieb in Corona Zeiten fast zum Erliegen gekommen ist wachsen nun die Absatzzahlen. Am 19. Dezember meldete das Unternehmen für seine 4 Modelle insgesamt 137 bestätigte Aufträge, wobei 112 noch in 2022 ausgeliefert werden. Im dritten Quartal waren es lediglich 9 abgesetzte HydraGEN Einheiten. Jetzt zahlen sich die Pilotprojekte aus, aufgrund derer Folgeaufträge generiert werden konnten. Mittlerweile werden auch Fahrzeuge aus dem Bergbaubereich, Stromaggregate oder Lastzüge, die mit Dieselmotoren bestückt sind, mit dem HydraGEN System ausgestattet.

    CEO Jim Payne kommentierte: „Unsere Produkte sind darauf ausgelegt, den Kraftstoffverbrauch und die Motorleistung zu verbessern und gleichzeitig die CO2- und Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren. Mit diesen Ergebnissen zeigen unsere patentierten HydraGEN- und HydraLytica-Produktlinien, wie unsere Produkte Unternehmen dabei helfen können, ihre ESG-Ziele zu erreichen und gleichzeitig von unserem aktuellen Antragsverfahren für die Registrierung künftiger weltweit anerkannter Emissionszertifikate zu profitieren.“. Mehr zum Unternehmen ist auf researchanalyst.com zu finden, oder man sieht sich den Vortrag von Jim Payne auf dem International Investment Forum auf YouTube an. Die Aktie ist momentan für 0,18 CAD zu haben. Als Zeichen von Stärke ist zu werten, dass es keine größeren Verkäufe in der Tax-Loss-Season gegeben hat.

    Plug Power – Partnerschaft mit Nikola

    Die Aktie von Plus Power, dem größten amerikanischen Wasserstoffanbieter mit einer nahezu kompletten Wertschöpfungskette, ist im Dezember noch einmal ganz schön unter die Räder gekommen. In der Spitze lag das Minus bei über 28%. Dabei hat Plug Power eine Zusammenarbeit mit Nikola angekündigt. Plug Power wird ein Wasserstoffverflüssigungssystem mit einer Kapazität von 30 Tonnen pro Tag (TPT) liefern, das bis auf 150 TPT erweiterbar ist. Zudem erhält Nikola grünen Wasserstoff ab dem 1. Januar 2023, wobei das Volumen bis Ende 2026 auf 125 TPT ansteigen soll.

    Der Vertrag sieht vor, dass 80 % des Volumens im Rahmen eines Take-or-pay-Vertrags geliefert werden. Nikola plant, bis zum Jahr 2026 bis zu 300 Tonnen Wasserstoff pro Tag zu produzieren und bis zu 60 Wasserstofftankstellen zu errichten. Im Gegenzug wird Plug Power in den nächsten drei Jahren 75 Nikola Tre FCEVs kaufen, wobei die ersten Fahrzeuge 2023 ausgeliefert werden sollen. Mit den Trucks sollen die Kunden von Plug Power mit Wasserstoff versorgt werden und gleichzeitig die Scope-1-Emissionen um bis zu 50 % reduzieren. Auf den ersten Blick ist das eine Win-Win –Situation für beide Parteien.

    Die Investoren sahen das anders und schickten die Aktie auf Talfahrt. Am 28. Dezember wurde mit 11,49 USD das Jahrestief markiert. Momentan zahlt man für einen Anteilsschein 12,65 USD. Sollten die Verkäufe auf Realisierung von Verlusten beruhen, um Steuern zu sparen, müsste es zu einem Rebound bis mindestens 13,95 USD kommen. Ab dem 4. Januar präsentiert sich das Unternehmen auf der Goldman Energy Conf in Miami. Um den 7. Februar sollten die Zahlen zum 4. Quartal vorliegen. Hier muss das Unternehmen liefern, um enttäuschte Anleger zurückzugewinnen.


    Auch wenn viele Fördergelder für Erneuerbare Energien bereitstehen, so wird die Entwicklung der Wasserstofftechnologie noch etwas Zeit brauchen. Aktuell verdienen weder Nel ASA noch Plug Power Geld. Gleiches gilt zwar auch für dynaCERT, aber deren System ist sofort wirtschaftlich einsetzbar. Kommen die CO2-Zertifikate, könnte das HydraGEN-System zur Gelddruckmaschine werden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 16.01.2025 | 04:45

    Das Energie-Jahr 2025! Stark gefragt sind Uranwerte wie Oklo, NuScale und F3 Uranium, Schock bei Nel ASA und Plug Power

    • Uran
    • Rohstoffe
    • Kernenergie
    • NetZero
    • Wasserstoff

    Noch 2007 kostete ein Pfund Uran zeitweise mehr als 140 USD pro Pfund bevor ein langer Preisabstieg begann. Mit Ausbruch der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 erreichte die Stimmung gegen die Kernkraft ihren Gipfel und zwang den Uranpreis sogar unter 50 USD. Seit der „NetZero“-Welle geht es aber ungezügelt nach oben, denn laut Welt-Energiebehörde wird die Kernkraft gegenüber den fossilen Energien nun wieder als umweltfreundlich eingestuft. Bereits 439 Reaktoren sind im Einsatz, 64 werden gerade gebaut und 88 sind schon geplant. Der Uran-Bedarf steigt also um gut 30 %, kein gutes Zeichen für die Wasserstoff-Industrie, denn hier braucht es dringend Investitionen von staatlicher Seite. F3 Uranium besitzt umfangreiche Konzessionen im größten Uran-Rohstoffgebiet der Welt: dem Athabasca-Becken. Die Branche rüstet sich indes mit Übernahmen und Zukäufen für den kommenden Angebotsengpass. Es winken gute Renditen für risikobewusste Investoren.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 13.01.2025 | 04:45

    Top Start 2025 bei GreenTech-Aktien – kommt jetzt ein Steuerpaket? Nel ASA, dynaCERT, Plug Power und Nordex im Fokus

    • GreenTech
    • Wasserstoff
    • Transport
    • Logistik
    • Emissionszertifikate

    Sehr volatil startete die Börse in den Jahresbeginn. Während jedoch der DAX 40-Index täglich an neuen Rekorden arbeitet, konsolidiert die NASDAQ auf sehr hohem Niveau. Einige Gewinnmitnahmen drücken die zuletzt favorisierten „Magnificent 7“-Titel, während lang vernachlässigte Werte aus dem GreenTech-Bereich wieder aufleben können. Der kanadische Wasserstoff-Experte dynaCERT hat nun alle regulatorischen Hürden gepackt und sich im Bereich Emissionshandel mit einem neuen Board-Mitglied verstärkt. Allein in Deutschland umfasst das Geschäft mit Umweltzertifikaten ein Volumen von 18,5 Mrd. EUR jährlich. Wir analysieren, welche GreenTech-Aktien ihr Potenzial nun ausspielen können.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 08.01.2025 | 06:00

    Bayer, First Hydrogen, Volkswagen – Turnaround Kandidaten für 2025 im Check

    • Bayer
    • First Hydrogen
    • Volkswagen
    • Pharma
    • Agrar
    • Düngemittel
    • Glyphosat
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • leichte Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoffantrieb
    • Wasserstoff-Tankstelle
    • modulare Kernreaktoren
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge
    • Ladenetz

    Nach dem Window-Dressing des Portfolios im Dezember startet im neuen Jahr die Jagd nach den richtigen Aktien für 2025. Dabei sollte man ein besonderes Augenmerk auf die Turnaround-Kandidaten richten, sprich die Aktien, die im letzten Jahr nicht gut performt haben. Diese Unternehmen haben schwierige Zeiten hinter sich und haben oft bereits begonnen, die Herausforderungen durch strategische Neuausrichtung zu überwinden. Manchmal können sich die Marktbedingungen für einen Sektor von einem Jahr auf das andere verbessern und dann steigen die Aktien dieser Unternehmen oft überproportional an. Um die richtigen Aktien herauszusuchen, ist ein eigenes Research notwendig. Wir sehen uns drei potenzielle Turnaround Kandidaten an.

    Zum Kommentar